Black Collection

Santal du Pacifique 2016 Eau de Parfum

BlueMoonCat
25.05.2020 - 03:55 Uhr
11
Hilfreiche Rezension
7
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft

Meine Rettung für den Sommer

Was Sommerdüfte angeht, war ich bisher auf meiner Suche nicht besonders erfolgreich.
Eigentlich trage ich ja eher süße, vanillige Düfte, gerne auch orientalische oder gewürzige Kreationen und bin je nach Parfum auch mal der Auffassung, dass manche dieser Düfte unbedingt Wärme brauchen, um sich gut zu entwickeln.
Trotzdem habe auch ich bei über 30°C oftmals eher das Verlangen nach einem frischen bzw. erfrischenden Duft.
Aber wie sollte es auch anders sein; ich stehe zusätzlich mit zitrischen Düften ein wenig auf Kriegsfuß, erinnern mich diese doch leider oft an WC-Reiniger, Putzmittel, vergebliche Versuche Schweiß zu überdecken oder Spüli.
Unter meinen Sauberdüften war auch kein geeigneter Kanditat dabei, alles zu süßlich, cremig oder pudrig.
Ich wollte einen sauberen, trockenen, unsüßen Duft und bin bei meiner Suche irgendwann bei Santal du Pacifique hängen geblieben.
Kommentar/Statements hörten sich gut an, so wollte ich den Duft gerne mal testen.

Duft:
Der Beginn ist etwas diffus und "wild", evtl. ist das die Karotte, aber ich muss zugeben, dass ich mir unter der Duftnote Karotte nicht viel vorstellen kann und ich jetzt auch keine authentischen Karotten rieche.
Der Start legt sich aber bald und es entsteht ein absolut geradliniger Duftverlauf.
Sandelholz ist präsent und deutlich wahrnehmbar, durch die milchigen Noten entsteht ein leicht cremiger Eindruck, man darf aber keine dicke, gehaltvolle Creme erwarten, sondern eher eine ganz leichte Bodymilk mit Sandelholzduft. Die trockenen Hölzer sind auch direkt mit von der Partie. Moschus gibt den richtigen Schuss Sauberkeit und Reinheit mit dazu.
Orchidee und Veilchen kann ich nicht herausriechen. Gurjunbalsam kenne ich leider als einzelne Duftnote nicht und errieche es hier deshalb nicht.
Der Duft ist komplett unsüß und trotz seiner milchigen Noten trocken, allerdings nicht pudrig oder staubig.
Auch wenn Santal du Pacifique ein zarter und leichter Duft ist, ist die Sillage trotzdem präsent. Die Haltbarkeit würde ich als mittemäßig beschreiben.

Fazit:
Santal du Pacifique ist ein sanfter, holziger und absolut unsüßer Duft. Durch den Moschus wird er sauber und auch wenn ich ihn mir als Sommerduft zugelegt habe, ist er ein perfekter Unisex-Allrounder, wenn man mal einfach leicht und gepflegt duften will. Der Duft ist eher eine gut wahrnehmbare Duftaura.
Den Vergleich mit Tam Dao kann ich persönlich nicht bestätigen. Ich kenne von Tam Dao allerdings nur das EdP, dieses hat für mich eine durchweg stark-krautige Zypressennote, die in Santal du Pacifique überhaupt nicht vorkommt. Santal du Pacifique würde ich als milchig, zart, teilweise fast kokosartig beschreiben, während sich Tam Dao EdP bei mir durchgehend krautig-herb zeigt.
Insgesamt bin ich froh, endlich einen geeigneten Kandidaten als Sommerduft gefunden zu haben, bei dem nichts klebt, der nicht süß, schwer oder zuckrig ist oder bei dem man vor Puder kaum noch atmen kann.
Der Sommer kann also kommen.
1 Antwort