Vanilla & The Sea

Paulette
03.04.2019 - 15:17 Uhr
8
Hilfreiche Rezension
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft

Von rosa Elefanten

In der Psychologie gibt es ein Gedankenexperiment, bei dem der Patient aufgefordert wird, nicht an einen rosa Elefanten zu denken. Wer es probiert, merkt schnell, dass er den rosa Elefanten gedanklich nicht mehr los wird.
Die Gedanken verkrampfen sich und je mehr man sich bemüht, umso größer wird der Elefant.
Vollständiges Loslassen der Bemühungen ist dann die einzige Lösung.

Ein Spezialfall sind rosa Elefanten im Duftgedächtnis, wie ich festgestellt habe, die wird man meiner Erfahrung nach nämlich überhaupt nicht mehr los.
Den ersten habe ich mir eingehandelt, nachdem ich den Kommentar von Apicius zum Iris & White Musk gelesen hatte. Ich werde seitdem die Möhren-Assoziation bei der Iris selten los. Meinen Flakon von Jo Malone habe ich dann gleich verkauft, der Dufteindruck war nicht mehr zu retten.

Bei den meisten Biodüften ist meine Assoziation ein Teeladen aus den 80er Jahren. Es gab dort neben Tee auch Schreibutensilien, schön verziertes Briefpapier, edle Tagebücher und wahrscheinlich auch Duftöle. Ich denke nämlich, die Duftverbindung besteht über Sandelholz und Patchouli, anders kann ich es mir nicht erklären, dass bei fast jedem getesteten Bioduft dieser Teeladen vor meinem inneren Auge erscheint.

So war es jetzt auch wieder der Fall beim Testen des tollen Wanderpäckchens von Fluxit.
Vanilla & the Sea riecht für mich in der Summe nach Vanille plus Zeitreise in besagten Teeladen.
In den Statements lese ich von Meer, Amber und tropischen Früchten. Der Duft scheint also bei anderen parfumos durchaus einen differenzierteren Eindruck hinterlassen zu haben.

So gerne ich Biodüfte mögen würde, es spricht ja auch vieles dafür, möchte ich doch nicht nach Teeladen duften.
Deshalb wird das wohl nichts mehr mit den Biodüften und mir, jedenfalls nicht in diesem Duftleben.
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