30.08.2015 - 16:06 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
30
Ein Duft für Deutschland
Alles ist immer so ernst bei uns, daher tragen die Menschen in Deutschland so gerne fruchtige Parfums. Diesen Standpunkt lernte ich unlängst in einem Vortrag des Unternehmensberaters Joachim Mensing kennen - und zumindest die Verkaufszahlen scheinen einen solchen Trend zu bestätigen. Ob dies durchgängig auch für den hochpreisigen Nischenbereich gilt, habe ich leider vergessen zu fragen.
Wie dem auch sei, in seiner neuen Collection Crozière greift Pierre Guillaume diesen Trend in geradezu unverschämter Weise auf. Der Name Mojito Chypre verbirgt natürlich das Wesentliche: Erdbeeraldehyd, das nicht nur als Riechstoff, sondern auch als Aroma in Lebensmitteln zulässig ist. Streng genommen riecht es nicht wirklich nach Erdbeeren, wohl aber nach jener herrlich künstlichen Fruchtnote, die uns als Erdbeere vorgegaukelt wird. Man findet das im Joghurt, vielleicht auch mal bei Haribo, vor allem aber in der bekannten Yogurette-Schokolade. Wer dafür nachts aufsteht, muss Mojito Chypre einfach lieben!
Mojito Chypre ist ein Schmeichler, der weiß zu gefallen und die Stimmung zu heben. Im Kopf paart sich das Erdbeer mit einem einfachen Pfefferminzaroma, wie wir es vom China- bzw. japanischen Heilpflanzenöl kennen. Doch anders als in diesen weniger edlen Produkten bietet Mojito Chypre eine sehr schöne Balance. Die Minze erfrischt, ohne aufdringlich oder scharf zu sein.
Ein Duft für kleine Prinzessinnen ist Mojito Chypre nicht, dafür sorgt ein unterschwelliger, etwas streng wirkender Hintergrund, der wohl mit der Bezeichnung als Chypre zum Ausdruck gebracht wird. Obwohl die bekannten Riechstoffe zitiert werden, ist dieser Hintergrund für mich eher im Stil als in der tatsächlichen Wahrnehmung eine Chypre-Basis. So wie Ô de Lancome oder Chanel Pour Monsieur riecht es eigentlich nicht. Mojito Chypre wirkt durch diesen Komplex aber sehr erwachsen.
Ich wundere mich etwas über mich selbst, dass mir Mojito Chypre so gut gefällt. Mal wieder zeigt sich: es gibt keine unangenehmen Duftnoten, nur gut oder schlecht gemachte Parfums. Mojito Chypre ist sehr gut, und dabei von genialer Einfachheit. Es sind ja eigentlich nur drei Akkorde, wovon einer (Mojito) sich auch noch schnell verflüchtigt. Doch Pierre Guillaume hat hier einen Rahmen gefunden, der die an sich knallige Erdbeernote zu jedem Zeitpunkt der Duftentwicklung angenehm aber stets spannend darstellt. Obwohl die so kräftig ist, bekommt man sie einfach nicht über.
So rieche ich in Mojito Chypre auch das solide Können des Parfümeurs, vielleicht darf man sogar von Genialität sprechen. Auf jeden Fall ist Pierre Guillaume zu beglückwünschen, dass er den Mut zu einem solch frechen Parfum hat. Vielleicht steh ich dafür sogar mal nachts auf!
Wie dem auch sei, in seiner neuen Collection Crozière greift Pierre Guillaume diesen Trend in geradezu unverschämter Weise auf. Der Name Mojito Chypre verbirgt natürlich das Wesentliche: Erdbeeraldehyd, das nicht nur als Riechstoff, sondern auch als Aroma in Lebensmitteln zulässig ist. Streng genommen riecht es nicht wirklich nach Erdbeeren, wohl aber nach jener herrlich künstlichen Fruchtnote, die uns als Erdbeere vorgegaukelt wird. Man findet das im Joghurt, vielleicht auch mal bei Haribo, vor allem aber in der bekannten Yogurette-Schokolade. Wer dafür nachts aufsteht, muss Mojito Chypre einfach lieben!
Mojito Chypre ist ein Schmeichler, der weiß zu gefallen und die Stimmung zu heben. Im Kopf paart sich das Erdbeer mit einem einfachen Pfefferminzaroma, wie wir es vom China- bzw. japanischen Heilpflanzenöl kennen. Doch anders als in diesen weniger edlen Produkten bietet Mojito Chypre eine sehr schöne Balance. Die Minze erfrischt, ohne aufdringlich oder scharf zu sein.
Ein Duft für kleine Prinzessinnen ist Mojito Chypre nicht, dafür sorgt ein unterschwelliger, etwas streng wirkender Hintergrund, der wohl mit der Bezeichnung als Chypre zum Ausdruck gebracht wird. Obwohl die bekannten Riechstoffe zitiert werden, ist dieser Hintergrund für mich eher im Stil als in der tatsächlichen Wahrnehmung eine Chypre-Basis. So wie Ô de Lancome oder Chanel Pour Monsieur riecht es eigentlich nicht. Mojito Chypre wirkt durch diesen Komplex aber sehr erwachsen.
Ich wundere mich etwas über mich selbst, dass mir Mojito Chypre so gut gefällt. Mal wieder zeigt sich: es gibt keine unangenehmen Duftnoten, nur gut oder schlecht gemachte Parfums. Mojito Chypre ist sehr gut, und dabei von genialer Einfachheit. Es sind ja eigentlich nur drei Akkorde, wovon einer (Mojito) sich auch noch schnell verflüchtigt. Doch Pierre Guillaume hat hier einen Rahmen gefunden, der die an sich knallige Erdbeernote zu jedem Zeitpunkt der Duftentwicklung angenehm aber stets spannend darstellt. Obwohl die so kräftig ist, bekommt man sie einfach nicht über.
So rieche ich in Mojito Chypre auch das solide Können des Parfümeurs, vielleicht darf man sogar von Genialität sprechen. Auf jeden Fall ist Pierre Guillaume zu beglückwünschen, dass er den Mut zu einem solch frechen Parfum hat. Vielleicht steh ich dafür sogar mal nachts auf!
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