21.07.2019 - 10:56 Uhr
Stanze
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Stanze
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21
Durch Synthetik ans Meer
Wir schreiben das Jahr 1995. Pierre (jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig) erreichte 20 Punkte im Baccalauréat (Abitur) . Besser gehts nicht. Dafür schenkte ihm sein Papa einen brandneuen BMW Z3. Der Flitzer war gerade herausgekommen. Der junge Pierre, schlaksig und damals noch mit längeren Haaren, wollte sofort eine Fahrt ans Meer mit seinem besten Freund Guillaume (Name von der Redaktion frei erfunden) machen. Das Meer war weit. Pierre kommt aus einer Stadt im Zentrum Frankreichs. Dreieinhalb Stunden dauerte die Fahrt. Das Auto hatte Ledersitze, alles roch so neu, die beiden jungen Männer lachten, während ihre Haare vom Fahrtwind zerzaust wurden und Celine Dions "Pour que tu m'aimes encore" (damit du mich wieder liebst) aus dem Autoradio erscholl. Sie tranken "Limonade Pink" von Lorina und erreichten Montpellier bei Sonnenuntergang. Guillaume hatte schon ein paar Gummitiere aufgeblasen. Die Jungs rannten damit ans Meer und stürzten sich in die Fluten (21°C). Sie lachten und planschten, lagen hinterher ein wenig fröstelnd am Strand und rückten zusammen.
Das ist natürlich nie passiert. Pierre ist ein Student der Chemie und hat einen hellblauen Riechstoff gebastelt, der ihn olfaktorisch in seine Jugendzeit zurückversetzt. Eine bessere Jugend als er je hatte. Wilder und freier. Denn eigentlich war er ein braves Kind gewesen. Wenn er an dem Reagenzglas schnüffelt, hat er Guillaume vor Augen, der ihn anstrahlt, einen Strand an den sanfte Wellen eines lauen Meeres rollen sowie Neuwagengeruch und das Quietschen einer Luftmatratze. Zufrieden setzt Pierre das Reagenzglas ab und nennt das Zeug Psychotrope.
Psychotrope riecht aquatisch-ledrig aber auch sehr synthetisch. Ist wahrscheinlich veganes Leder. Tragen kann man das, wenn man Autos verkauft oder Autoteile, oder Gummiwaren jeglicher Art. Psychotrope ist eher für die warme Jahreszeit geeignet. Man kann es als Frau oder Mann tragen, wenn man meint, dass die Umgebung sowas toleriert. Was - wie oben erwähnt - nur selten der Fall sein wird. Der (zweite) Test war aber unterhaltsam. Da meine Arme heute schon voll waren, hab ich mein Knie besprüht. Voller Einsatz für PG.
Das ist natürlich nie passiert. Pierre ist ein Student der Chemie und hat einen hellblauen Riechstoff gebastelt, der ihn olfaktorisch in seine Jugendzeit zurückversetzt. Eine bessere Jugend als er je hatte. Wilder und freier. Denn eigentlich war er ein braves Kind gewesen. Wenn er an dem Reagenzglas schnüffelt, hat er Guillaume vor Augen, der ihn anstrahlt, einen Strand an den sanfte Wellen eines lauen Meeres rollen sowie Neuwagengeruch und das Quietschen einer Luftmatratze. Zufrieden setzt Pierre das Reagenzglas ab und nennt das Zeug Psychotrope.
Psychotrope riecht aquatisch-ledrig aber auch sehr synthetisch. Ist wahrscheinlich veganes Leder. Tragen kann man das, wenn man Autos verkauft oder Autoteile, oder Gummiwaren jeglicher Art. Psychotrope ist eher für die warme Jahreszeit geeignet. Man kann es als Frau oder Mann tragen, wenn man meint, dass die Umgebung sowas toleriert. Was - wie oben erwähnt - nur selten der Fall sein wird. Der (zweite) Test war aber unterhaltsam. Da meine Arme heute schon voll waren, hab ich mein Knie besprüht. Voller Einsatz für PG.
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