22.07.2014 - 09:56 Uhr
Apicius
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Apicius
Top Rezension
13
1475 statt 4711!
Eine Colonia-Serie im Sortiment zu haben, ist mittlerweile Trend in der gehobenen Parfumerie: Gefälliger, leichter, zugänglicher - so könnte man das Programm beschreiben. Und manchmal greifen diese Colonias die Ideen der ungleich sperrigeren und schwierigeren Nischendüfte des regulären Sortiments auf.
Ich bin da grundsätzlich skeptisch, denn warum soll man einen hervorragenden Charakterduft durch ein laues Lüftchen ergänzen oder gar ersetzen, wie dies neulich leider mit Annick Goutal's aquatischem Vetiver geschah?
Anders liegt der Fall freilich, wenn der Duft, auf den ein solches Colonia verweist, ein bisschen zu viel Charakter hat - so viel, dass er auf Parfumo überwiegend auf Ablehnung stößt. Die Rede ist von Profumi del Fortes Ausnahmeduft "Tirrenico", dessen aquatisch-moosige Anmutung mit Begriffen wie "Hafenbecken" oder "Fischmarkt" kommentiert wurde. Mit Colonia 1475 legt Profumi del Forte eine ganz zahme Alternative vor.
Die Parallelen der Pyramiden sind augenfällig: mit Salz und aquatischen Noten, und mit Eichenmoos. Und doch ist 1475 ganz wesentlich anders. Nicht auf der salzig-aquatischen Seite liegt der Schwerpunkt, sondern auf zarten, grün-krautigen Noten, die den Kopf bestimmen und sich bis in die schnell erreichte Basis vermitteln. Aquatisches und Moosiges sorgen nur für einen leicht frischen Einschlag, zur kräftigen Meeresbrise reicht es aber nicht.
Auch die Zitrusnote im Kopf ist so leicht gefasst, dass der sanfte, grüne Einschlag nicht übertönt wird. Dass hier ein spürbarer Hauch ätherischen Ingwers dazu tritt und den Duft mit prägt, ist eine feine Sache. Im Mainstream-Bereicht zeichnet diese Note oft die gelungeneren Sport- und Sommerdüfte aus (z.B. Burberry Sport und Sport Ice for Men).
Eine ätherische, leicht schwebende Anmutung macht also den Charakter von 1475 aus. Ganz als Eau de Cologne erweist es sich bei Haltbarkeit und Sillage. Voll präsent wirkt 1475 nur im Kopf, bei großzügiger Dosierung. Es verblasst zügig, bereits nach 2 Stunden darf man nachlegen. Die Flakongröße von 120 ml trägt dem Rechnung.
Gar kein Neroli, und sehr wenig Zitrone: 1475 steht ganz auf der grün-krautigen Seite des Eau de Cologne Spektrums, ist aber dennoch mild, transparent und leicht. Eine Sommerbrise, die sanft die Haut streichelt, während man eine schöne Aussicht bei guter Fernsicht genießt - mir gefällt das gut: 1475 ist eine empfehlenswerte Ergänzung jeder klassischen Kölnisch-Wasser-Sammlung.
Ich bin da grundsätzlich skeptisch, denn warum soll man einen hervorragenden Charakterduft durch ein laues Lüftchen ergänzen oder gar ersetzen, wie dies neulich leider mit Annick Goutal's aquatischem Vetiver geschah?
Anders liegt der Fall freilich, wenn der Duft, auf den ein solches Colonia verweist, ein bisschen zu viel Charakter hat - so viel, dass er auf Parfumo überwiegend auf Ablehnung stößt. Die Rede ist von Profumi del Fortes Ausnahmeduft "Tirrenico", dessen aquatisch-moosige Anmutung mit Begriffen wie "Hafenbecken" oder "Fischmarkt" kommentiert wurde. Mit Colonia 1475 legt Profumi del Forte eine ganz zahme Alternative vor.
Die Parallelen der Pyramiden sind augenfällig: mit Salz und aquatischen Noten, und mit Eichenmoos. Und doch ist 1475 ganz wesentlich anders. Nicht auf der salzig-aquatischen Seite liegt der Schwerpunkt, sondern auf zarten, grün-krautigen Noten, die den Kopf bestimmen und sich bis in die schnell erreichte Basis vermitteln. Aquatisches und Moosiges sorgen nur für einen leicht frischen Einschlag, zur kräftigen Meeresbrise reicht es aber nicht.
Auch die Zitrusnote im Kopf ist so leicht gefasst, dass der sanfte, grüne Einschlag nicht übertönt wird. Dass hier ein spürbarer Hauch ätherischen Ingwers dazu tritt und den Duft mit prägt, ist eine feine Sache. Im Mainstream-Bereicht zeichnet diese Note oft die gelungeneren Sport- und Sommerdüfte aus (z.B. Burberry Sport und Sport Ice for Men).
Eine ätherische, leicht schwebende Anmutung macht also den Charakter von 1475 aus. Ganz als Eau de Cologne erweist es sich bei Haltbarkeit und Sillage. Voll präsent wirkt 1475 nur im Kopf, bei großzügiger Dosierung. Es verblasst zügig, bereits nach 2 Stunden darf man nachlegen. Die Flakongröße von 120 ml trägt dem Rechnung.
Gar kein Neroli, und sehr wenig Zitrone: 1475 steht ganz auf der grün-krautigen Seite des Eau de Cologne Spektrums, ist aber dennoch mild, transparent und leicht. Eine Sommerbrise, die sanft die Haut streichelt, während man eine schöne Aussicht bei guter Fernsicht genießt - mir gefällt das gut: 1475 ist eine empfehlenswerte Ergänzung jeder klassischen Kölnisch-Wasser-Sammlung.
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