16.05.2020 - 07:04 Uhr
Soap
13 Rezensionen
Soap
Hilfreiche Rezension
9
Cold Brew
Versilia Platinum fand ich beim ersten Sprüher irgendwie oldschool würzig-stechend und zeitgleich doch nicht-unmodern gut. Womöglich ist es diese Ambivalenz, die dazu verleitet beim Duft zu bleiben, um seinem Geheimnis auf die Schliche zu kommen.
Dieser Duft ist ein "klassischer Italiener" wenn es so etwas gibt. Er startet ungeniert mit einem Kinnhaken aus herb-bitterer Würze, und fällt mit der Tür in die maskuline Härte der 90er Jahre. Ich muss dabei an Tony Soprano und Paulie Gualtieri denken (beides Charaktere aus der US-Serie "The Sopranos"): leicht ungewaschen, weißes ärmelloses Unterhemd - der so beliebte "wife-beater", dazu Anzug- oder Trainingshose, Goldschmuck und edel-teuere Lederslipper. Das ist in etwa der Dresscode zur Duftstimmung. Schick-bequem, grob-maskulin, nicht gänzlich ohne Geschmack: Der stille Garry Cooper eben.
Versilia Platinum macht mit diesem Konzept einen guten Bogen um Seife und Lavendel. Und das ist geradezu grandios: zum einen liegt der Duft damit auf guter Distanz zur klassischen Altherren-Frische, zum anderen erwächst hieraus seine rebellhafte zitrisch-säuerliche Bitterkeit, die mich im Drydown an kalten Kaffee erinnert; oder grüne, unreife Kaffeebohnen (?) Ich persönlich mag diesen einen, vergessenen Schluck Espresso, den ich nach 30 Minuten Schreibarbeit wieder neben mir in der Tasse finde. Kalt und sauer, ist er für mich immer noch ein Genuss. Und auch die Cold Brew Technik feiert, meines Wissens nach, genau diese Vorliebe, möge der in die Tage gekommene Hipster sie tarnen wie er will.
Versilia ist für mich der unzeitgemäße Rebell, der paradoxerweise alles andere als "aus der Zeit gefallen" ist. Wer aus klassischen Zutaten etwas jenseits der Klassik erschafft, ohne dabei die Klassik zu verlassen, hat die zyklisch-spiralförmige Natur der Zeit verstanden. Das ist Kunst per Definition und alles andere als kalter Kaffee.
Dieser Duft ist ein "klassischer Italiener" wenn es so etwas gibt. Er startet ungeniert mit einem Kinnhaken aus herb-bitterer Würze, und fällt mit der Tür in die maskuline Härte der 90er Jahre. Ich muss dabei an Tony Soprano und Paulie Gualtieri denken (beides Charaktere aus der US-Serie "The Sopranos"): leicht ungewaschen, weißes ärmelloses Unterhemd - der so beliebte "wife-beater", dazu Anzug- oder Trainingshose, Goldschmuck und edel-teuere Lederslipper. Das ist in etwa der Dresscode zur Duftstimmung. Schick-bequem, grob-maskulin, nicht gänzlich ohne Geschmack: Der stille Garry Cooper eben.
Versilia Platinum macht mit diesem Konzept einen guten Bogen um Seife und Lavendel. Und das ist geradezu grandios: zum einen liegt der Duft damit auf guter Distanz zur klassischen Altherren-Frische, zum anderen erwächst hieraus seine rebellhafte zitrisch-säuerliche Bitterkeit, die mich im Drydown an kalten Kaffee erinnert; oder grüne, unreife Kaffeebohnen (?) Ich persönlich mag diesen einen, vergessenen Schluck Espresso, den ich nach 30 Minuten Schreibarbeit wieder neben mir in der Tasse finde. Kalt und sauer, ist er für mich immer noch ein Genuss. Und auch die Cold Brew Technik feiert, meines Wissens nach, genau diese Vorliebe, möge der in die Tage gekommene Hipster sie tarnen wie er will.
Versilia ist für mich der unzeitgemäße Rebell, der paradoxerweise alles andere als "aus der Zeit gefallen" ist. Wer aus klassischen Zutaten etwas jenseits der Klassik erschafft, ohne dabei die Klassik zu verlassen, hat die zyklisch-spiralförmige Natur der Zeit verstanden. Das ist Kunst per Definition und alles andere als kalter Kaffee.
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