Heroïque 2015

Milhouse
22.08.2020 - 15:22 Uhr
2
6
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft

Der Hancock des Duftuniversums

Durch die Namensgebung war ich gedanklich schon bei Marvel, Dc oder Disney. Nach dem Auftragen dann aber doch ganz schnell bei Vincent Ngos "John Hancock".
Für diejenigen unter euch, die den Film evtl. nicht kennen, möchte ich meine Assoziation an dieser Stelle kurz erläutern:
John Hancock hätte prinzipiell alles, um ein richtiger Superheld zu sein: er ist unverwundbar, hat grenzenlose Kraft, kann fliegen und ist natürlich super schnell. Und im Prinzip unsterblich. Klingt erst mal wie ein geringfügig abgespeckter Superman, entwickelt sich dann aber doch eher anders. Psychisch scheint Hancock mit seiner Rolle so gar nicht klarzukommen, eckt immer und überall an, sorgt selbst für mehr Schaden als dass er welchen verhindern würde und ist so oder so ständig betrunken.
In der Geschichte à la Hollywood gibt res natürlich so mehr oder weniger ein Happy end, hier, in unserem olfaktorischen Epos endet es eher wie in Romeo und Julia - mit dem vorzeitigen Tod. Aber genug davon und damit zurück zum Duft:
Die Kopfnote weiß zu beeindrucken, der süße Fruchtmix erinnert mich tatsächlich, wie schon von einigen Vorrednern erwähnt, an Aventus.
Aber wie beim bezeichneten Superhelden, können diese Eigenschaften nur recht kurzfristig die sonstige Struktur überragen. Der Duft wird schnell tiefer, verliert seine Süße und wird hautnah. Hier assoziiere ich einen nachdenklichen Helden, der sich kritisch hinterfragt und überlegt, ob der Preis des Triumphes nicht doch zu hoch war.
Und dann geht alles ganz schnell.
Die fruchtigen Noten schimmern zwar hin und wieder nochmal durch, bevor der Held sich aber wieder aufraffen kann, stirbt er tragisch.
Nach ungefähr 4 Stunden ist der ganze Zauber schon wieder vorbei, da hätte Rancé sich vielleicht doch lieber Hilfe aus Hollywood holen sollen...
1 Antwort