18.10.2014 - 05:56 Uhr
Dobbs
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Dobbs
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16
Wie man aus unschuldigen Blumen und Beeren einen Stall bastelt
Angua hat mich – schweren, orientalischen Krachern eh nicht abgeneigt -mit ihrem Kommentar schon ziemlich neugierig gemacht und ihr habe ich auch eine Probe dieses Duftes zu verdanken. Da noch einige weitere schöne Proben auf den ersten Test warteten, war es mal wieder Zeit für eine kleine Testreihe in meinem Büro zusammen mit meiner lieben (Parfumo)-kollegin Dusnatli. Sie war es dann auch, die die ersten Tropfen dieses Vertreters aus dem Hause Rasasi auftrug, nach dem ersten Schnüff ungläubig die Stirn in Falten legte, ein verzweifeltes „Kuhstall“ in den Raum hauchte und mir ihren Handrücken entgegenhielt.
Nach meinen unangenehmen Erfahrungen mit dem ebenfalls recht vielversprechend klingenden und dann doch so unüberriechbar nach Kuhstall müffelnden Dhan al Oudh Safwa (ich sag nur „Nahtoderfahrung“) war ich wenigstens nicht ernsthaft überrascht, dass es Parfums gibt, die ziemlich authentisch Tierbehausungen geruchlich nachstellen. Tatsächlich: auch dieser mit so angenehm klingenden Ingredienzien versehene Sproß des Hauses Rasasi „duftet“ deutlich und sehr authentisch nach Kuhstall, dieses Mal allerdings nicht so streng und stechend wie sein Testvorgänger, sondern sehr süßlich-blumig-fruchtig, fast vergoren unterlegt … dabei aber nicht weniger abstoßend.
Trotzdem habe ich diesen Duft am gleichen Abend im stillen Kämmerlein nochmals aufgetragen, um zu sehen, ob der erste negative Eindruck bestehen bleibt. Tut er! Zwar weht mir das Stallaroma nicht mehr ganz so penetrant um die Nase, es ist aber nichtsdestotrotz nicht zu überriechen. Dazu gesellt sich nicht minder kräftig diese sehr süße, blumig-fruchtige Note und bewirkt bei mir, was bislang nur sehr selten passiert ist, leichten Würgereiz.
Glücklicherweise verliert sich die fäkale Note im Laufe der nächsten halben Stunde deutlich, bleibt aber neben der Blumen-Frucht-Mischung unterschwellig für eine weitere Stunde in Spuren erhalten. Wenn überhaupt, ist darüber hinaus noch ein Hauch von Rose halbwegs sicher zu identifizieren, später zur Basis hin ein wenig Patchouli und Vanille.
Diese Basis trifft zwar mit ihrer süßen Fruchtigkeit nicht unbedingt meinen Geschmack, ist aber durchaus zu ertragen. Sie schafft es aber nicht, mich auch nur ansatzweise mit dem Stallgeruch aus Kopf- und Herznote zu versöhnen. Grundsätzlich habe ich gegen einen leicht animalischen Einschlag nichts einzuwenden, wenn diese Noten einem Parfum den letzten Schliff oder eine interessante Kante verleihen. Wenn es aber ziemlich lange ziemlich deutlich einfach nur nach Stall riecht, dann ist meine Toleranzschwelle überschritten. Ein Gutes hat der Test aber gehabt: auch wenn ich sie weiter gerne testen werde, bin ich doch von meinem Blindkaufzwang bei arabischen Duftkreationen vorerst geheilt.
Nach meinen unangenehmen Erfahrungen mit dem ebenfalls recht vielversprechend klingenden und dann doch so unüberriechbar nach Kuhstall müffelnden Dhan al Oudh Safwa (ich sag nur „Nahtoderfahrung“) war ich wenigstens nicht ernsthaft überrascht, dass es Parfums gibt, die ziemlich authentisch Tierbehausungen geruchlich nachstellen. Tatsächlich: auch dieser mit so angenehm klingenden Ingredienzien versehene Sproß des Hauses Rasasi „duftet“ deutlich und sehr authentisch nach Kuhstall, dieses Mal allerdings nicht so streng und stechend wie sein Testvorgänger, sondern sehr süßlich-blumig-fruchtig, fast vergoren unterlegt … dabei aber nicht weniger abstoßend.
Trotzdem habe ich diesen Duft am gleichen Abend im stillen Kämmerlein nochmals aufgetragen, um zu sehen, ob der erste negative Eindruck bestehen bleibt. Tut er! Zwar weht mir das Stallaroma nicht mehr ganz so penetrant um die Nase, es ist aber nichtsdestotrotz nicht zu überriechen. Dazu gesellt sich nicht minder kräftig diese sehr süße, blumig-fruchtige Note und bewirkt bei mir, was bislang nur sehr selten passiert ist, leichten Würgereiz.
Glücklicherweise verliert sich die fäkale Note im Laufe der nächsten halben Stunde deutlich, bleibt aber neben der Blumen-Frucht-Mischung unterschwellig für eine weitere Stunde in Spuren erhalten. Wenn überhaupt, ist darüber hinaus noch ein Hauch von Rose halbwegs sicher zu identifizieren, später zur Basis hin ein wenig Patchouli und Vanille.
Diese Basis trifft zwar mit ihrer süßen Fruchtigkeit nicht unbedingt meinen Geschmack, ist aber durchaus zu ertragen. Sie schafft es aber nicht, mich auch nur ansatzweise mit dem Stallgeruch aus Kopf- und Herznote zu versöhnen. Grundsätzlich habe ich gegen einen leicht animalischen Einschlag nichts einzuwenden, wenn diese Noten einem Parfum den letzten Schliff oder eine interessante Kante verleihen. Wenn es aber ziemlich lange ziemlich deutlich einfach nur nach Stall riecht, dann ist meine Toleranzschwelle überschritten. Ein Gutes hat der Test aber gehabt: auch wenn ich sie weiter gerne testen werde, bin ich doch von meinem Blindkaufzwang bei arabischen Duftkreationen vorerst geheilt.
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