28.02.2018 - 16:38 Uhr
Profuma
213 Rezensionen
Profuma
Sehr hilfreiche Rezension
9
Tanz in Goldener Seide
Reem Acra ist eine Modedesignerin, in Beirut geboren und seit vielen Jahren ein Begriff für Hochzeitskleider oder Roben für andere grosse Auftritte. So verwundert es nicht, dass ihre Kreationen u.a. an den Golden Globes getragen wurden und einer Vielzahl an weiblichen Hollywoodstars zu noch mehr Glanz verholfen haben. Dies am Rande erwähnt soll die Einleitung zu einem Duft sein, der in seiner Art zwar nicht so aussergewöhnlich ist, wie es der Flakon vielleicht vermuten lässt, aber dennoch eine wundervoll angenehme Atmosphäre aufzubauen vermag.
In anderen Foren konnte ich bereits lesen, dass er eine Anlehnung an Elie Saab EdP oder Armani Code erkennen lässt, aber im Charakter weniger, sagen wir, dominant ist. In der Tat versprüht er gleich zu Beginn genau diese Assoziation zu den beiden genannten Kreationen, scheint aber dennoch ein eigenständiger Duft zu sein. Ich merke in ihm deutlich eine warmsüsse Honignote, die bei den anderen fehlt. Vor allem Armani Code ist bereits zu Anfang lauter, kantiger, rundum orangener und angriffslustiger auf die Haut-, Nerven- und Geruchszellen, denen er entgegengesprüht wird. Elie Saab ist da schon friedfertiger unterwegs, zwar immer noch mit viel Aroma aber eben um Gänge zurückgeschaltet. Da kommt Reem Acra ins Spiel. Im Vergleich würde ich ihn genau in deren Mitte ansiedeln, weil er ihre Vorzüge aufwertet und die etwaigen Nachteile relativiert. Er symbolisiert die goldene Mitte, den Ruhepol, das Gleichgewicht. Wenn sich nach dem Eröffnungsbouquet mit den vergleichbaren Noten noch die Herznote dazu gesellt, dann wird er für mich erst so richtig interessant. Durch Ingwer legt er an Wärme und Prickeln zu. Vor allem Jasmin legt sich merkbar um die erste Duftwolke, die anderen vermisse ich nicht, denn der Duft ist an sich schon harmonisch genug. In der Basis aber zeigt sich der wesentliche Unterschied zu den anderen beiden genannten Parfums. Er verströmt eine sinnliche honigsüsse Wärme, goldenwabernd, die Sinne streichelnd und total entspannend. Während links und rechts von ihm viel oranger Dunst vorherrscht, wird er bernsteinfarben mit viel Goldglanz. Als Duft zeigt sich das sehr ambriert, holzig und moschuslastig, jedoch sehr ausbalanciert, was ihn für mich wiederum bestätigend in der Mitte der anderen stehen lässt. Auf der Haut ist der Duft bei mir weicher, auf dem Stoff tendiert er mehr zu Code. Er bleibt auf Gewebe irgendwie etwas unruhiger, während er mit der Wärme der Haut verschmilzt und milde Schleier zur Nase hochträgt. Zu ihm will mir auch keine Geschichte mit Achterbahnen, TGV, verrückten Teppichritten oder Tänzen in verruchten Lokalen einfallen, wie bei anderen Düften. Dazu ist er zu ausgewogen, einfach gestrickt und auf Harmonie aus. Langweilig ist er deswegen aber nicht, er ist einfach ein Geniesser, wo andere die Tür eintreten. Am schönsten finde ich, dass er nach ca. 20 Minuten, wenn er seine Mitte und die seiner Trägerin gefunden hat und sie mit seinem goldigen Wesen vollends in Beschlag nimmt, noch den letzten Trumpf ausspielt. Es ist die Honignote von zu Beginn, der er nun mit dem Absinken noch an Tiefe verleiht und das so tiefen-aromatisiert, dass man in Gedanken schon davon kosten möchte. Das macht Reem Acra zu dem was er ist. Keine Duftrevolution, kein aufwühlendes Abenteuer und auch kein die-Nacht-zum-Tag-machen. Reem Acra macht den Moment zum Erlebnis. Das Sein zum Fühlen. Und das Sehen zum Träumen. Und wenn man denkt, dass sich sein Wesen im Nichts verloren hat, kommt unverhofft immer noch wieder der eine oder andere Traum daher, der den Moment mit ihm noch etwas verlängert. Am ersten Tag habe ich mit ihm schon Komplimente eingeheimst. Und obschon in diesen Tagen Minustemperaturen herrschen, fühle ich mich mit ihm, als würde ich vom Boden abheben und in der Sonne schweben.
Und ich tanze.
Ich tanze in Goldener Seide.
In anderen Foren konnte ich bereits lesen, dass er eine Anlehnung an Elie Saab EdP oder Armani Code erkennen lässt, aber im Charakter weniger, sagen wir, dominant ist. In der Tat versprüht er gleich zu Beginn genau diese Assoziation zu den beiden genannten Kreationen, scheint aber dennoch ein eigenständiger Duft zu sein. Ich merke in ihm deutlich eine warmsüsse Honignote, die bei den anderen fehlt. Vor allem Armani Code ist bereits zu Anfang lauter, kantiger, rundum orangener und angriffslustiger auf die Haut-, Nerven- und Geruchszellen, denen er entgegengesprüht wird. Elie Saab ist da schon friedfertiger unterwegs, zwar immer noch mit viel Aroma aber eben um Gänge zurückgeschaltet. Da kommt Reem Acra ins Spiel. Im Vergleich würde ich ihn genau in deren Mitte ansiedeln, weil er ihre Vorzüge aufwertet und die etwaigen Nachteile relativiert. Er symbolisiert die goldene Mitte, den Ruhepol, das Gleichgewicht. Wenn sich nach dem Eröffnungsbouquet mit den vergleichbaren Noten noch die Herznote dazu gesellt, dann wird er für mich erst so richtig interessant. Durch Ingwer legt er an Wärme und Prickeln zu. Vor allem Jasmin legt sich merkbar um die erste Duftwolke, die anderen vermisse ich nicht, denn der Duft ist an sich schon harmonisch genug. In der Basis aber zeigt sich der wesentliche Unterschied zu den anderen beiden genannten Parfums. Er verströmt eine sinnliche honigsüsse Wärme, goldenwabernd, die Sinne streichelnd und total entspannend. Während links und rechts von ihm viel oranger Dunst vorherrscht, wird er bernsteinfarben mit viel Goldglanz. Als Duft zeigt sich das sehr ambriert, holzig und moschuslastig, jedoch sehr ausbalanciert, was ihn für mich wiederum bestätigend in der Mitte der anderen stehen lässt. Auf der Haut ist der Duft bei mir weicher, auf dem Stoff tendiert er mehr zu Code. Er bleibt auf Gewebe irgendwie etwas unruhiger, während er mit der Wärme der Haut verschmilzt und milde Schleier zur Nase hochträgt. Zu ihm will mir auch keine Geschichte mit Achterbahnen, TGV, verrückten Teppichritten oder Tänzen in verruchten Lokalen einfallen, wie bei anderen Düften. Dazu ist er zu ausgewogen, einfach gestrickt und auf Harmonie aus. Langweilig ist er deswegen aber nicht, er ist einfach ein Geniesser, wo andere die Tür eintreten. Am schönsten finde ich, dass er nach ca. 20 Minuten, wenn er seine Mitte und die seiner Trägerin gefunden hat und sie mit seinem goldigen Wesen vollends in Beschlag nimmt, noch den letzten Trumpf ausspielt. Es ist die Honignote von zu Beginn, der er nun mit dem Absinken noch an Tiefe verleiht und das so tiefen-aromatisiert, dass man in Gedanken schon davon kosten möchte. Das macht Reem Acra zu dem was er ist. Keine Duftrevolution, kein aufwühlendes Abenteuer und auch kein die-Nacht-zum-Tag-machen. Reem Acra macht den Moment zum Erlebnis. Das Sein zum Fühlen. Und das Sehen zum Träumen. Und wenn man denkt, dass sich sein Wesen im Nichts verloren hat, kommt unverhofft immer noch wieder der eine oder andere Traum daher, der den Moment mit ihm noch etwas verlängert. Am ersten Tag habe ich mit ihm schon Komplimente eingeheimst. Und obschon in diesen Tagen Minustemperaturen herrschen, fühle ich mich mit ihm, als würde ich vom Boden abheben und in der Sonne schweben.
Und ich tanze.
Ich tanze in Goldener Seide.
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