01.12.2016 - 10:35 Uhr
RiechArt
13 Rezensionen
RiechArt
Sehr hilfreiche Rezension
5
Von Meer-Blau zu Gemüse-Grün
Beim ausgangssuchenden Rückeilen durch die neonbestrahlten, vorweihnachtlich LED-glitzernden Einkaufspassagen-Weiten, enttäuscht von der Monochromie der Parfümerie-Kette, die – vorweihnachtlich bedingt mit ausgedünntem Angebot an preislich herabgesetzten Offerten – nur uniform gleichklingende Düfte versprüht und zerstäubt, komme ich an einem mir gänzlich fremden Kosmetik-Laden vorbei, Rituals. Nun ja Kosmetikläden per se sind wohl nicht meine Domäne – waren es bisher nicht und werden es wohl auch nicht werden. Verloren fühlt sich manch ein Mann mit schwindendem Haupthaar dort – immer ein Fremder zwischen Tübchen und Döschen. Und während mein Schritts eilends am Ladeneingang vorbeieilen will, lenken mich meine Nase und damit meine frühzeitlichen Gehirnareale, die sicherlich auch für die olfaktorisch-instinktgesteuerte Motorik verantwortlich zeigen, in scharfem Bogen in das Halbdunkel jener Kosmetik-Kette. Und siehe da – schon springt, einem aufpassend-duftendem Zerberus gleich, eine Flakon-bewehrte Angestellte mir in den Weg, mich zu besprühen und zeitgleich mit fragend-verlockendem Ton in der Stimme mir die Nuancen und Schattierungen der hier gebotenen Wohlgerüche darbietend.
Wohlan – nach kurzer Schnüffelei und viel der Qualen ob der Wahl – verlasse ich den Laden wieder mit einem Schächtelchen mit drei selbstgewählten Minifläschchen – jeweils 12 ml fassend und somit ausreichend für mehr als eine kurze Duftprobe. Ich mache ein Foto von dem Schächtelchen mit seinen drei Flakons. Der Preis unter 10 Euro – da kann man doch nicht so viel falsch machen.
Zu Hause und am nächsten Morgen, die Nase wieder befreit und den Körper unumhüllt von Parfümeriekettens Duftgewirr, erprobe ich heute „Eau du Kashmir“. Ein grünes Fläschchen. Der Name des Duftes auf einem - selbst Lesebrillen-herausfordernd - klein bedruckten Aufkleber auf der Unterseite verborgen. Grün der Flakon – ein azurblaues Fläschchen mit Verlauf ins Dunkelblaue wäre passender - ich assoziiere Meer und mehr Blau, Meer-Blau, mehr Meer-Blau, Möwenschreie, Brandung, Wind – nein eher eine sanfte Briese. Einsamkeit an einem windzerzausten Strand. Blau. Das ist ein schöner, runder Duft. Die erste Stunde mit großem Radius, verschwendet er seine vielgestaltigen Nuancen zu schnell, verkriecht er sich nur allzu eilig von des Körpers sanft gewellter Haut und selbst in Hemd und Pullover verbleibt nur eine feine Ahnung wohlgemischter Aromen. Ich merkte es besonders, als ich nochmals durch den Raum schritt, in dem ich mich eingesprüht hatte. Immerhin – wiewohl nach einer Stunde der Radius kleiner wurde, kommen nun Noten durch, die an Gemüse und Gurke erinnern – jetzt passt die grüne Fläschchenfarbe besser. Der Duft wird privater – das mag auch an den vier Schichten Kleidung auf dem kalten Weihnachtsmarkt liegen. Der Stundenduft quillt ab und an wie ferne Klaviermusik, die der Wind heran trägt, unter dem jahreszeitlich bedingt dicken Pulli hervor. Er riecht frisch, immer noch blau, doch schon vielmehr gemüsig-grüner. Manchmal eine ganz entfernte Erinnerung an meinen Lieblingsduft Fahrenheit.
Nach zweieinhalb Stunden ist das Vergnügen vorbei. Ich muss die Nase tief in den Kragen stecken, um noch Nuancen zu erahnen. Der Haltbarkeit kann ich also keine so recht gute Note geben. Der Kreation selbst – was Zusammenstellung und Wandel von Meer-blau nach Gemüse-Grün über den engen Zeitraum anbelangt - aber schon. Da ist ein gewisser Überraschungseffekt dabei in dieser olfaktorischen Metamorphose die die Neugier beflügelt. Zieht man den wirklich günstigen Preis mit in Betracht eine klare Empfehlung. Ein Duft, der Spass macht. Und Vorfreude auf die beiden anderen Probeflakons, die ich an gleicher Stelle demnächst beschreiben will. Und wirklich praktisch - die 3-er Box mit den 12 ml Pröbchen reicht, um ein paar Mal nachzuschnuppern oder die Haltbarkeit durch schlichtes Nachsprühen zu verbessern.
Wohlan – nach kurzer Schnüffelei und viel der Qualen ob der Wahl – verlasse ich den Laden wieder mit einem Schächtelchen mit drei selbstgewählten Minifläschchen – jeweils 12 ml fassend und somit ausreichend für mehr als eine kurze Duftprobe. Ich mache ein Foto von dem Schächtelchen mit seinen drei Flakons. Der Preis unter 10 Euro – da kann man doch nicht so viel falsch machen.
Zu Hause und am nächsten Morgen, die Nase wieder befreit und den Körper unumhüllt von Parfümeriekettens Duftgewirr, erprobe ich heute „Eau du Kashmir“. Ein grünes Fläschchen. Der Name des Duftes auf einem - selbst Lesebrillen-herausfordernd - klein bedruckten Aufkleber auf der Unterseite verborgen. Grün der Flakon – ein azurblaues Fläschchen mit Verlauf ins Dunkelblaue wäre passender - ich assoziiere Meer und mehr Blau, Meer-Blau, mehr Meer-Blau, Möwenschreie, Brandung, Wind – nein eher eine sanfte Briese. Einsamkeit an einem windzerzausten Strand. Blau. Das ist ein schöner, runder Duft. Die erste Stunde mit großem Radius, verschwendet er seine vielgestaltigen Nuancen zu schnell, verkriecht er sich nur allzu eilig von des Körpers sanft gewellter Haut und selbst in Hemd und Pullover verbleibt nur eine feine Ahnung wohlgemischter Aromen. Ich merkte es besonders, als ich nochmals durch den Raum schritt, in dem ich mich eingesprüht hatte. Immerhin – wiewohl nach einer Stunde der Radius kleiner wurde, kommen nun Noten durch, die an Gemüse und Gurke erinnern – jetzt passt die grüne Fläschchenfarbe besser. Der Duft wird privater – das mag auch an den vier Schichten Kleidung auf dem kalten Weihnachtsmarkt liegen. Der Stundenduft quillt ab und an wie ferne Klaviermusik, die der Wind heran trägt, unter dem jahreszeitlich bedingt dicken Pulli hervor. Er riecht frisch, immer noch blau, doch schon vielmehr gemüsig-grüner. Manchmal eine ganz entfernte Erinnerung an meinen Lieblingsduft Fahrenheit.
Nach zweieinhalb Stunden ist das Vergnügen vorbei. Ich muss die Nase tief in den Kragen stecken, um noch Nuancen zu erahnen. Der Haltbarkeit kann ich also keine so recht gute Note geben. Der Kreation selbst – was Zusammenstellung und Wandel von Meer-blau nach Gemüse-Grün über den engen Zeitraum anbelangt - aber schon. Da ist ein gewisser Überraschungseffekt dabei in dieser olfaktorischen Metamorphose die die Neugier beflügelt. Zieht man den wirklich günstigen Preis mit in Betracht eine klare Empfehlung. Ein Duft, der Spass macht. Und Vorfreude auf die beiden anderen Probeflakons, die ich an gleicher Stelle demnächst beschreiben will. Und wirklich praktisch - die 3-er Box mit den 12 ml Pröbchen reicht, um ein paar Mal nachzuschnuppern oder die Haltbarkeit durch schlichtes Nachsprühen zu verbessern.