30.01.2019 - 11:10 Uhr
Konsalik
86 Rezensionen
Konsalik
Top Rezension
10
Feel the Wrath of the Broadsword of Tonka-Zukka!
Die schon in meinem Statement geäußerte Vermutung, dass es sich hierbei um eine an den modernen Duftgeschmack angepasste Variation des "Héritage"-Themas handelt, wurde auch nach einigen weiteren Testläufen nicht entkräftet. Der Eindruck hat sich vielmehr verstärkt. Präziser gesprochen: Es macht den Anschein, als wäre es das Ziel gewesen, den grundsätzlichen Dufteindruck des Guerlain-Klassikers mit möglichst wenigen Komponenten und breitem Pinselstrich nachzubilden, so dass das olfaktorische Zentrum des Nutzers einfach weniger Arbeit hat, das Gebotene nachvollziehen zu können.
Nun könnte man ja sagen, dass es von einem Unternehmen anno 2016 durchaus "fortitude" (also "Stärke" im Sinne von "Standhaftigkeit") verlangt hat, so eine doch einigermaßen unzeitgemäße Komposition wie "Héritage" nachzubilden und auf den Markt zu bringen, zumal die aufreizend knappe Liste der Noten durchaus stolz und von der eigenen Imaginationskraft überzeugt wirkt (Etwa: "Wir haben eine klare Vision und nehmen nur das Nötigste!") - ebenso, wie der gleichzeitig aristokratisch und archaisch-wehrhaft anmutende Flakon! Jedoch scheint den Parfumeur beim Blick auf die aktuellen Bestsellerlisten die Standhaftigkeit verlassen zu haben, so dass er vorsorglich doch lieber das bewährte Vanille-Tonka-Zuckersirup-Breitschwert zückte, um den gelisteten Tabak- und Patchouli-Anteil zu kastrieren. Und so ist es diese alles in Schach haltende Vanillesüße, die "Fortitude" von "Héritage" durch einen deutlichen Graben trennt (ebenso wie das Fehlen der Koriander-Note, von der ich immer annahm, dass sie den Charakter "Héritages" ausmache, aber es gibt da wohl unzählige mögliche Workarounds; was weiß denn ich als Laie...).
Das klingt jetzt wie ein Verriss, aber es ist keiner. Nicht immer bin ich in der Verfassung für Guerlains hintergründig-komplexe Großtaten. Manche Tage sind auch einfach zu prosaisch dafür. Und gut riecht "Fortitude" ja.
PS.: "Héritage" minus Koriander plus Vanille... Hmm, was müsste das grob über den Daumen gepeilt ergeben, meine Herrschaften? Richtig. Insofern ist dieser Duft mitnichten ein reiner Herrenduft, sondern auch etwas für die Dame, die gerne eine weitere Variation aus dem weiten Kosmos der "Shalimar"-Cousinen im Schrank hätte.
Nun könnte man ja sagen, dass es von einem Unternehmen anno 2016 durchaus "fortitude" (also "Stärke" im Sinne von "Standhaftigkeit") verlangt hat, so eine doch einigermaßen unzeitgemäße Komposition wie "Héritage" nachzubilden und auf den Markt zu bringen, zumal die aufreizend knappe Liste der Noten durchaus stolz und von der eigenen Imaginationskraft überzeugt wirkt (Etwa: "Wir haben eine klare Vision und nehmen nur das Nötigste!") - ebenso, wie der gleichzeitig aristokratisch und archaisch-wehrhaft anmutende Flakon! Jedoch scheint den Parfumeur beim Blick auf die aktuellen Bestsellerlisten die Standhaftigkeit verlassen zu haben, so dass er vorsorglich doch lieber das bewährte Vanille-Tonka-Zuckersirup-Breitschwert zückte, um den gelisteten Tabak- und Patchouli-Anteil zu kastrieren. Und so ist es diese alles in Schach haltende Vanillesüße, die "Fortitude" von "Héritage" durch einen deutlichen Graben trennt (ebenso wie das Fehlen der Koriander-Note, von der ich immer annahm, dass sie den Charakter "Héritages" ausmache, aber es gibt da wohl unzählige mögliche Workarounds; was weiß denn ich als Laie...).
Das klingt jetzt wie ein Verriss, aber es ist keiner. Nicht immer bin ich in der Verfassung für Guerlains hintergründig-komplexe Großtaten. Manche Tage sind auch einfach zu prosaisch dafür. Und gut riecht "Fortitude" ja.
PS.: "Héritage" minus Koriander plus Vanille... Hmm, was müsste das grob über den Daumen gepeilt ergeben, meine Herrschaften? Richtig. Insofern ist dieser Duft mitnichten ein reiner Herrenduft, sondern auch etwas für die Dame, die gerne eine weitere Variation aus dem weiten Kosmos der "Shalimar"-Cousinen im Schrank hätte.
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