Blue Suede Shoes Roberto Ugolini 2019
6
Hilfreiche Rezension
One for the money.
Manche Namen von Parfums muss man wörtlich nehmen, bei anderen muss man sie eher als Inspirationsquelle einer bestimmten Situation oder eines bestimmten Lebensgefühls ansehen. So auch Blue Suede Shoes, denn es handelt sich hier nicht um einen wirklich typisch blauen (aquatischen/Duschgel-)Duft – verglichen mit einigen Designern, jedenfalls – und Leder ist auch keine zentrale Note. Stattdessen soll dieser aromatische Fougère ein bisschen Rock'n'Roll verkörpern mit den Kontrasten, die sich hier wiederfinden.
Von den Kopfnoten machen sich Bergamotte und Lavendel eher dezenter bemerkbar, während die würzige Frische kräftiger ausfällt und besonders von einer minzigen, kühlenden Wirkung geprägt wird und glücklicherweise nicht wirklich an Anis erinnert. Außerdem ist gleich die Cumarin-Süße (Tonkabohne) und eine trocken-holzige Note (Zeder) wahrnehmbar, wodurch Blue Suede Shoes eine gewisse Komplexität bekommt, ohne zu schwer zu sein. Mit der Zeit lässt, wie üblich, die Frische nach und außer etwas Lavendel bleibt von den Kopfnoten nichts übrig und der Duft wandelt sich noch mehr in die holzige Richtung und Patchouli kommt stärker zum Vorschein, was dem Ganzen eine dunklere, reifere Facette gibt.
Den gleichnamigen, von Carl Perkins geschriebenen und von Elvis Presley zum Welthit gemachten Song finde ich persönlich ziemlich ausgenudelt und etwas nervig – genauso geht es mir mit einer Komponente, welche sich hier deutlich herausfiltern lässt: Ein ganz bestimmter stechender, synthetisch-holziger Duftstoff ist mir schon öfters begegnet – die Beispiele reichen von Persil-Flüssigwaschmittel bis zu Xerjoffs Alexandria II – und hat für mich mit seiner Penetranz so einige Parfums zerstört. Bei Blue Suede Shoes muss ich aber sagen, dass diese Qualität gerade noch auf einem erträglichen Level ist.
Ansonsten gefällt mir der Duft ziemlich gut und wirkt auch sehr ausgewogen, wobei ich ihn nicht gerade im Hochsommer tragen würde, weil die Frische dafür nicht beständig genug ist. Es gilt wie so oft: Nicht dem kurzen Papiertest vertrauen, sondern längere Zeit auf der Haut riechen. (Viele Düfte wirken auf Papierstreifen frischer/heller.) Mit einer natürlicheren Zedernholz-Note wäre Blue Suede Shoes durchaus interessant für mich, so ist mir das zu wenig für einen Nischenduft.
Von den Kopfnoten machen sich Bergamotte und Lavendel eher dezenter bemerkbar, während die würzige Frische kräftiger ausfällt und besonders von einer minzigen, kühlenden Wirkung geprägt wird und glücklicherweise nicht wirklich an Anis erinnert. Außerdem ist gleich die Cumarin-Süße (Tonkabohne) und eine trocken-holzige Note (Zeder) wahrnehmbar, wodurch Blue Suede Shoes eine gewisse Komplexität bekommt, ohne zu schwer zu sein. Mit der Zeit lässt, wie üblich, die Frische nach und außer etwas Lavendel bleibt von den Kopfnoten nichts übrig und der Duft wandelt sich noch mehr in die holzige Richtung und Patchouli kommt stärker zum Vorschein, was dem Ganzen eine dunklere, reifere Facette gibt.
Den gleichnamigen, von Carl Perkins geschriebenen und von Elvis Presley zum Welthit gemachten Song finde ich persönlich ziemlich ausgenudelt und etwas nervig – genauso geht es mir mit einer Komponente, welche sich hier deutlich herausfiltern lässt: Ein ganz bestimmter stechender, synthetisch-holziger Duftstoff ist mir schon öfters begegnet – die Beispiele reichen von Persil-Flüssigwaschmittel bis zu Xerjoffs Alexandria II – und hat für mich mit seiner Penetranz so einige Parfums zerstört. Bei Blue Suede Shoes muss ich aber sagen, dass diese Qualität gerade noch auf einem erträglichen Level ist.
Ansonsten gefällt mir der Duft ziemlich gut und wirkt auch sehr ausgewogen, wobei ich ihn nicht gerade im Hochsommer tragen würde, weil die Frische dafür nicht beständig genug ist. Es gilt wie so oft: Nicht dem kurzen Papiertest vertrauen, sondern längere Zeit auf der Haut riechen. (Viele Düfte wirken auf Papierstreifen frischer/heller.) Mit einer natürlicheren Zedernholz-Note wäre Blue Suede Shoes durchaus interessant für mich, so ist mir das zu wenig für einen Nischenduft.
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