12.11.2020 - 07:41 Uhr
FvSpee
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FvSpee
Top Rezension
40
Kurzverriss im Morgengrauen
Dass Fougère L'Aube etwas für mich sein sollte, war fest eingeplant. Flakon, Etikett und Farbe des Duftes gefallen mir (nach dem Foto zu urteilen) ausgezeichnet. Der Name ist hübsch. Ich mag krachende Fougères. Ich habe eine Schwäche für kleine Bastler-Marken. Yatagan, Floyd, Mörderbiene und Profumo haben 8 oder mehr gegeben. Ich hatte bereits darauf spekuliert, dass der Duft bei mir die Leerstelle füllen könnte, die entstehen wird, wenn ich (bald) den letzten Rest meines heißgeliebten und kalt eingestellten Lehmann-Fougères aufgebraucht haben werde.
Leider kam es, nachdem ich endlich eine Probe des nicht leicht zu erhaltenden Duftes in die Hände bekommen habe (danke an den Spender), aber anders: Insbesondere in den ersten ein bis zwei Stunden möchte ich nur weglaufen. Die Kampferschwaden sind so beißend und quasi-synthetisch stechend, dass ich mich frage, ob es nicht eher Kampfmittelschwaden sind. Die grünen und erdigen Akkorde kommen bei mir als nassforsch-nasse Noten von muffig-feuchtem Blattwerk im Übergang zur Kompostierung an. Ölig-Harzig-Klebrige Anmutungen, und zwar nicht im Sinne frischen würzigen Baumharzes (Bernstein in statu nascendi), sondern im Sinne eklerer Varietäten, machen es nicht besser.
Im weiteren Verlauf entspannt sich der Duft und mein durch den Duft deutlich exazerbierter Spannungskopfschmerz. Fougère L'Aube wird milder, runder, fast etwas süß und kamillensanft. Er ist dann näherungsweise als schöner Duft anzusprechen, aber nicht als der herbderbe Fougère, den ich erwartet hatte.
Das Wort L'Aube dürfte im Französischen im Wesentlichen drei Bedeutungen haben: Die Schaufel (eines Schaufelraddampfers o.ä.), die Albe (das weiße Gewand eines katholischen Priesters) und das Morgengrauen. Gemeint war hier sicher das letztere, um die feuchte Frische dieser Tageszeit zu evozieren. Morgengrauen finde auch ich treffend, allerdings eher wegen des Wortbestandteils "Grauen", und weil ich Lust habe, auf diesen Duft in alle Frühe mit Duellpistolen zu feuern.
Leider kam es, nachdem ich endlich eine Probe des nicht leicht zu erhaltenden Duftes in die Hände bekommen habe (danke an den Spender), aber anders: Insbesondere in den ersten ein bis zwei Stunden möchte ich nur weglaufen. Die Kampferschwaden sind so beißend und quasi-synthetisch stechend, dass ich mich frage, ob es nicht eher Kampfmittelschwaden sind. Die grünen und erdigen Akkorde kommen bei mir als nassforsch-nasse Noten von muffig-feuchtem Blattwerk im Übergang zur Kompostierung an. Ölig-Harzig-Klebrige Anmutungen, und zwar nicht im Sinne frischen würzigen Baumharzes (Bernstein in statu nascendi), sondern im Sinne eklerer Varietäten, machen es nicht besser.
Im weiteren Verlauf entspannt sich der Duft und mein durch den Duft deutlich exazerbierter Spannungskopfschmerz. Fougère L'Aube wird milder, runder, fast etwas süß und kamillensanft. Er ist dann näherungsweise als schöner Duft anzusprechen, aber nicht als der herbderbe Fougère, den ich erwartet hatte.
Das Wort L'Aube dürfte im Französischen im Wesentlichen drei Bedeutungen haben: Die Schaufel (eines Schaufelraddampfers o.ä.), die Albe (das weiße Gewand eines katholischen Priesters) und das Morgengrauen. Gemeint war hier sicher das letztere, um die feuchte Frische dieser Tageszeit zu evozieren. Morgengrauen finde auch ich treffend, allerdings eher wegen des Wortbestandteils "Grauen", und weil ich Lust habe, auf diesen Duft in alle Frühe mit Duellpistolen zu feuern.
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