30.03.2019 - 04:44 Uhr

Duftsucht
137 Rezensionen

Duftsucht
Top Rezension
12
Langweilig, beliebig, austauschbar …..
so in etwa empfand ich „Madison“ als ich ihn zum ersten Mal testete. Schnell ein Urteil gefällt, ebenso schnell ein Statement verfasst und ebenso schnell benotet. Und wieder einmal bewahrheitet sich eines der ungeschriebenen Gebote für Parfumas: „Du sollst nicht vorschnell Statements schreiben!“. Mein erstes Statement zu Madison ist lange gelöscht, denn immer wieder ertappte ich mich dabei, dass meine Hand in der Früh von dem kleinen Rest Flüssigkeit in meiner Probenbox angezogen wurde. Da geriet ich nun sehr ins Grübeln. Wie konnte es sein, dass ein Duft, den ich als mittelmäßig abqualifiziert hatte, von mir weit häufiger getragen wurde als zB. meine Lieblinge „Danger/Roja“ oder „Vol de Nuit/Guerlain“ oder „Cuir de Russie/Chanel“, die ich alle drei vom ersten Sprühen weg als „wie-auch-immer- irgendwann-haben-muss“-Düfte empfand?
Als sich das Pröbchen langsam und unaufhaltsam dem Ende näherte, dämmerte es mir allmählich: Mit „Madison“ fühle ich mich schlicht und einfach wohl – und er passt für mich während der Arbeitszeit perfekt. Nicht zu viel, nicht zu wenig, nicht zu ausgefallen, aber nicht zu simpel. Ich sprühe ihn zu Mittag ab und an noch einmal nach – und genieße dann diesen frischen Auftakt, den er bietet, sehr.
Er empfängt mich fröhlich mit Bergamotte und anderen Zitrusdüften, unsüß, aber ganz weit weg von herb oder kratzig. Innerhalb von Minuten wird Madison wie ein Schleiertanz. Die verschiedenen Stoffe liegen übereinander, legen sich wechselseitig frei, überdecken sich wieder, um wenig später andere Schichten sichtbar werden zu lassen. Je nachdem, worauf sich meine Nase konzentriert, schweben mir unterschiedliche und mitunter gegensätzliche Dufteindrücke ins Bewusstsein.
Sanfter Weihrauch, unaufdringlicher Moschus, pfeffrige Würze, eine Ahnung von Holz. Dazwischen verwoben florale Vielfalt. Mai-Rose steht da beim Nachschauen in der Pyramide – und das macht mich sehr sehr neugierig. Ich habe mit Rosendüften erhebliche Schwierigkeiten, Rose ist für mich oft zu säuerlich, zu würzig, zu dominant bis erdrückend. Hier hätte ich vielleicht Jasmin erschnuppert, aber auch das nicht zweifelsfrei. Die florale Note des Parfums ist schwer zu fassen. Ich assoziiere damit keine strahlend weiße Blüte, ganz sicher auch nichts Dunkles, sondern irgendetwas dazwischen, damenhaft elegant, aber absolut nicht bieder.
Bei Madison kann ich mich einer Beschreibung des Duftes tatsächlich nur mit Hilfe der angegebenen Duftpyramide nähern. Er ist nicht einfach zu fassen, da dieses Mit-und Nebeneinander der unterschiedlichen Noten eine komplexe Komposition bilden, mit der meine Nase ohne Hilfe komplett überfordert ist.
Mit Früchten in Parfums ist es bei mir ähnlich wie mit Rose: ein schwieriges Thema. Himbeere und Erdbeere, die für meinen Geschmack eine Zeitlang viel zu häufig in Parfums auftauchten, erinnern mich oft – ich bitte um Nachsicht all der Freunde dieser Note – an die Fruchtzwerge, die meine Kinder eine Zeitlang geradezu suchtartig in sich hineinschaufelten. Bei Madison rieche ich tatsächlich unverkennbar eine fruchtige Note, die in der Pyramide als schwarze Johannisbeere angegeben ist. Und das trifft es wirklich wunderbar. Schwarze Johannisbeeren mit der herben Säure und dem leicht metallischen Geschmack, den sie beim Essen im Mund hinterlassen bilden ein wundervolles Gegengewicht zu der Süße und Würze, die sonst den Duft bestimmen.
Madison wird auf der Haut immer pudriger, ätherisch-durchscheinend, ohne jedoch seine Präsenz und Kontur zu verlieren. Gerade den Aspekt der herben Säure, den ich (in Kenntnis der Pyramide) der Johannisbeere zuschreibe, nehme ich bis in die Basis wahr – und er macht Madison für mich genau zu dem, wofür ich ihn verwende: ein täglich tragbarer und trotzdem außergewöhnlicher Begleiter!
Da ich momentan verrückt lange Arbeitstage habe, sind für mich in meiner Sammlung genau solche Düfte besonders wichtig und ich bin froh, dass ich eine großzügige Probe von Madison hatte – und damit die Gelegenheit, diesen wunderschönen Duft kennen- und lieben zu lernen. Und wie sieht es nun mit der Bewertung aus? Da hatte ich eine (für mich eigentlich vernichtende) 7 gegeben -und inzwischen verorte ich Madison locker zwischen 9 und 10!
Und wieder einmal von mir: Ein Hoch auf den Souk und die Möglichkeiten, die er uns allen bietet!
Als sich das Pröbchen langsam und unaufhaltsam dem Ende näherte, dämmerte es mir allmählich: Mit „Madison“ fühle ich mich schlicht und einfach wohl – und er passt für mich während der Arbeitszeit perfekt. Nicht zu viel, nicht zu wenig, nicht zu ausgefallen, aber nicht zu simpel. Ich sprühe ihn zu Mittag ab und an noch einmal nach – und genieße dann diesen frischen Auftakt, den er bietet, sehr.
Er empfängt mich fröhlich mit Bergamotte und anderen Zitrusdüften, unsüß, aber ganz weit weg von herb oder kratzig. Innerhalb von Minuten wird Madison wie ein Schleiertanz. Die verschiedenen Stoffe liegen übereinander, legen sich wechselseitig frei, überdecken sich wieder, um wenig später andere Schichten sichtbar werden zu lassen. Je nachdem, worauf sich meine Nase konzentriert, schweben mir unterschiedliche und mitunter gegensätzliche Dufteindrücke ins Bewusstsein.
Sanfter Weihrauch, unaufdringlicher Moschus, pfeffrige Würze, eine Ahnung von Holz. Dazwischen verwoben florale Vielfalt. Mai-Rose steht da beim Nachschauen in der Pyramide – und das macht mich sehr sehr neugierig. Ich habe mit Rosendüften erhebliche Schwierigkeiten, Rose ist für mich oft zu säuerlich, zu würzig, zu dominant bis erdrückend. Hier hätte ich vielleicht Jasmin erschnuppert, aber auch das nicht zweifelsfrei. Die florale Note des Parfums ist schwer zu fassen. Ich assoziiere damit keine strahlend weiße Blüte, ganz sicher auch nichts Dunkles, sondern irgendetwas dazwischen, damenhaft elegant, aber absolut nicht bieder.
Bei Madison kann ich mich einer Beschreibung des Duftes tatsächlich nur mit Hilfe der angegebenen Duftpyramide nähern. Er ist nicht einfach zu fassen, da dieses Mit-und Nebeneinander der unterschiedlichen Noten eine komplexe Komposition bilden, mit der meine Nase ohne Hilfe komplett überfordert ist.
Mit Früchten in Parfums ist es bei mir ähnlich wie mit Rose: ein schwieriges Thema. Himbeere und Erdbeere, die für meinen Geschmack eine Zeitlang viel zu häufig in Parfums auftauchten, erinnern mich oft – ich bitte um Nachsicht all der Freunde dieser Note – an die Fruchtzwerge, die meine Kinder eine Zeitlang geradezu suchtartig in sich hineinschaufelten. Bei Madison rieche ich tatsächlich unverkennbar eine fruchtige Note, die in der Pyramide als schwarze Johannisbeere angegeben ist. Und das trifft es wirklich wunderbar. Schwarze Johannisbeeren mit der herben Säure und dem leicht metallischen Geschmack, den sie beim Essen im Mund hinterlassen bilden ein wundervolles Gegengewicht zu der Süße und Würze, die sonst den Duft bestimmen.
Madison wird auf der Haut immer pudriger, ätherisch-durchscheinend, ohne jedoch seine Präsenz und Kontur zu verlieren. Gerade den Aspekt der herben Säure, den ich (in Kenntnis der Pyramide) der Johannisbeere zuschreibe, nehme ich bis in die Basis wahr – und er macht Madison für mich genau zu dem, wofür ich ihn verwende: ein täglich tragbarer und trotzdem außergewöhnlicher Begleiter!
Da ich momentan verrückt lange Arbeitstage habe, sind für mich in meiner Sammlung genau solche Düfte besonders wichtig und ich bin froh, dass ich eine großzügige Probe von Madison hatte – und damit die Gelegenheit, diesen wunderschönen Duft kennen- und lieben zu lernen. Und wie sieht es nun mit der Bewertung aus? Da hatte ich eine (für mich eigentlich vernichtende) 7 gegeben -und inzwischen verorte ich Madison locker zwischen 9 und 10!
Und wieder einmal von mir: Ein Hoch auf den Souk und die Möglichkeiten, die er uns allen bietet!
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