Roja Roja Parfums 2013
42
Top Rezension
Go(l)dwater
Fast 3.000 € für 100 ml Parfüm? Das ist schon keine Ansage mehr, sondern eine absolute Herausforderung, wenn nicht sogar pure Provokation. Für viele mag es ein Monatslohn sein, für etliche Weltbewohner ein Jahresverdienst und für einige wenige ein schneller Griff in die Portokasse bzw. etwas Handgeld.
Die Erwartungen sind jedenfalls phänomenal hoch, denn dafür hätte man gern einen Duft, der einen im positiven Sinne umhaut, der einen in andere Sphären katapultiert oder bei dem sich das Opfer der Begierde paarungswillig mit Leichtigkeit um den Finger oder sonstwas wickeln lässt. Ich bin sogar in einem phantasievollen Moment davon ausgegangen, dass dies Gottes Signaturescent sein müsste.
Zudem glitzern schön dekadent kleine Goldpartikelchen im Parfum, ähnlich wie beim Danziger Goldwasser, nur hier noch extremer, wie bei einer großen Parade für einen Nobelpreisträger, der gleichzeitig den Klimawandel und sämtliche Krankheitsviren besiegt.
Doch nach dem Aufsprühen folgt erstmal etwas Ernüchterung. Die Kopfnote erinnert mich an Gold Man von Amouage, was anscheinend an der Kombination von Jasmin und Mai- bzw. Heckenrose liegen könnte. Darin ist der Auftakt ebenfalls recht metallisch, wobei Roja das typische Bergamotte-Thema nur kurz anschneidet und dann flott floral wird.
Im Hintergrund grummeln schon die eher warmen, harzigen Noten und ich hätte schwören können, dass mir Moschus über den olfaktorischen Weg läuft. Irrtum – aber die Mischung aus Benzoe und Ambra sowie einigen Gewürzen inklusive einem Hauch von Zimt können einen ggf. auf die falsche Fährte führen.
Was man definitiv erkennen kann, ist eine gekonnte Dualität aus anfangs hellen bis kühlen Nuancen und gleichzeitig nicht allzu dunklen, warmen bis würzigen Akkorden.
Ebenfalls bescheinigen kann man, und das ist für Roja Parfüms nichts außergewöhnliches aber dennoch löblich, das hier wieder mal mit hochwertigsten Rohstoffen gearbeitet wurde.
Tagelange Haltbarkeit darf man zwar nicht erwarten, obwohl man in diesem Punkt keineswegs enttäuscht wird. Die Grundsatzfrage ist halt trotz der hervorragenden Qualität und Kreation, ob dieser Chypre einem so gut gefällt, dass man ihn trotz des hohen Preises haben will oder man sich intensiv einredet, dass er einfach göttlich sein muss.
Gerade die Schlussphase mit dieser wunderbar edlen kuscheligen Atmosphäre innerhalb von Zimt, Vanille, Ambra und diversen Harzen gefällt mir exzellent, jedoch würde ich selbst bei einem prallgefüllten Geldspeicher nicht im Kaufrausch verfallen.
Wer dennoch mit dem Gedanken eines Blindbuys samt Bunkeroption liebäugelt, sollte vorher wissen, was er tut. Es könnte sonst etwas ärgerlich sein.
Wer ihn allerdings kennt und schätzt und immer wieder nachbestellt bzw. seine Stammparfümerie und sich glücklich machen will, hat meinen Segen.
Die Erwartungen sind jedenfalls phänomenal hoch, denn dafür hätte man gern einen Duft, der einen im positiven Sinne umhaut, der einen in andere Sphären katapultiert oder bei dem sich das Opfer der Begierde paarungswillig mit Leichtigkeit um den Finger oder sonstwas wickeln lässt. Ich bin sogar in einem phantasievollen Moment davon ausgegangen, dass dies Gottes Signaturescent sein müsste.
Zudem glitzern schön dekadent kleine Goldpartikelchen im Parfum, ähnlich wie beim Danziger Goldwasser, nur hier noch extremer, wie bei einer großen Parade für einen Nobelpreisträger, der gleichzeitig den Klimawandel und sämtliche Krankheitsviren besiegt.
Doch nach dem Aufsprühen folgt erstmal etwas Ernüchterung. Die Kopfnote erinnert mich an Gold Man von Amouage, was anscheinend an der Kombination von Jasmin und Mai- bzw. Heckenrose liegen könnte. Darin ist der Auftakt ebenfalls recht metallisch, wobei Roja das typische Bergamotte-Thema nur kurz anschneidet und dann flott floral wird.
Im Hintergrund grummeln schon die eher warmen, harzigen Noten und ich hätte schwören können, dass mir Moschus über den olfaktorischen Weg läuft. Irrtum – aber die Mischung aus Benzoe und Ambra sowie einigen Gewürzen inklusive einem Hauch von Zimt können einen ggf. auf die falsche Fährte führen.
Was man definitiv erkennen kann, ist eine gekonnte Dualität aus anfangs hellen bis kühlen Nuancen und gleichzeitig nicht allzu dunklen, warmen bis würzigen Akkorden.
Ebenfalls bescheinigen kann man, und das ist für Roja Parfüms nichts außergewöhnliches aber dennoch löblich, das hier wieder mal mit hochwertigsten Rohstoffen gearbeitet wurde.
Tagelange Haltbarkeit darf man zwar nicht erwarten, obwohl man in diesem Punkt keineswegs enttäuscht wird. Die Grundsatzfrage ist halt trotz der hervorragenden Qualität und Kreation, ob dieser Chypre einem so gut gefällt, dass man ihn trotz des hohen Preises haben will oder man sich intensiv einredet, dass er einfach göttlich sein muss.
Gerade die Schlussphase mit dieser wunderbar edlen kuscheligen Atmosphäre innerhalb von Zimt, Vanille, Ambra und diversen Harzen gefällt mir exzellent, jedoch würde ich selbst bei einem prallgefüllten Geldspeicher nicht im Kaufrausch verfallen.
Wer dennoch mit dem Gedanken eines Blindbuys samt Bunkeroption liebäugelt, sollte vorher wissen, was er tut. Es könnte sonst etwas ärgerlich sein.
Wer ihn allerdings kennt und schätzt und immer wieder nachbestellt bzw. seine Stammparfümerie und sich glücklich machen will, hat meinen Segen.
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