26.06.2018 - 10:50 Uhr
Duftsucht
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Duftsucht
Top Rezension
31
Nicht nur Nische - sondern einzigartig!
Nische impliziert ja, dass da doch ein bisschen Platz ist, etwa in der Nische unter unserer Treppe, wo von der Mineralwasserkiste bis zu Autositzerhöhung (meine Söhne sind inzwischen 160 und 186 cm groß……:) ) im Lauf der Jahre alles Platz fand, was schnell aus dem Blickfeld entfernt werden sollte. Und das ist inzwischen jede Menge. Daher ist für mich eine Nische nicht ganz so klein – und viele Nischendüfte haben ja auch einen recht flotten Output an Parfums. Aber wie soll man es nennen, wenn ein Label tatsächlich nur ein Parfüm hat oder das Label quasi dieser eine Duft ist?
Genau das ist bei Rose Desgranges der Fall! Manche von euch wissen ja bereits, dass ich auf der Suche nach „meiner“ perfekten Rose bin – und einige von euch haben mir bei dieser Jagd sehr geholfen. Am Wochenende brachte mir meine Schwester aus Paris ein verführerisches rosa Tütchen mit – gefüllt mit ebenso zartrosa duftendem Inhalt. In einem Hinterhof der Rue de Faubourg Saint-Honoré versteckt, liegt der kleine Laden, der das Parfüm verkauft. Oh ja, ihr habt richtig gehört: Genau diesen einen Duft – mehr Nische geht nicht, würde ich behaupten!
Doch es nicht nur ein Duft, den man erwirbt, sondern mit ihm auch eine äußerst romantische Geschichte von junger Liebe, von Hoffnung und von familiärem Zusammenhalt. Die Mutter der jetzigen Besitzerin, Rose, war ein junges Mädchen vom Lande, das während des Kriegs seinen Traum, Pianistin zu werden, aufgeben musste, um die Familie mit zu ernähren. In Paris fand sie Arbeit in einem Haarsalon in der Rue de Faubourg Saint-Honoré. Der Besitzer, ein gelernter Drogist, verliebte sich in die 16jährige und als sie später seine Frau wurde, kreierte er für sie ein Parfum, das ihr alleine vorbehalten sein sollte.
Vom ursprünglichen Parfüm gibt es eine letzte Flasche, die ebenfalls in der Boutique ausgestellt ist. Jahre später beschloss Roses Tochter, diesen einzigartigen Duft ihrer Mutter wieder zum Leben zu erwecken und in die Gegenwart zu holen. Die Wahl fiel auf Benoist Lapouza, dem als Parfümeur die anspruchsvolle Aufgabe übertragen wurde, den Duft in die Gegenwart zu holen – ohne jedoch dessen ursprüngliche Struktur aufzugeben.
Das Ergebnis ist ein einschmeichelnder, leichter Duft, der dennoch unverwechselbar ist. Es wurden die ursprünglich verwendeten natürlichen und sehr hochwertigen Bausteine aus Rose, Jasmin, Ylang Ylang und Iris zu einem sinnlichen floralem Duft kombiniert.
Der Start ist ganz zart frisch-zitrisch mit einer fruchtigen Note aus Bergamotte und Mandarine. Innerhalb von Minuten wird diese Komponente eingebettet in das florale Herz, trotzdem bleibt ein Hauch fruchtige Säure bestehen. Man kann nicht sagen, dass die Rose die anderen Blumen dominiert und doch ist das Ergebnis eindeutig ein Rosenduft. Die Blütenfülle wird ähnlich wie bei der Kopfnote schnell aufgefangen von der Basis, die laut Pyramide Vanille, Moschus, Patchouli, Ambrette und Eichenmoos enthält. Ich rieche die Bestandteile der Basis alle nicht – mit der Ausnahme von hellem Moschus und später der unsüßen Vanille vielleicht. Die Basis ist eine Gesamtkomposition, die wärmer, weicher, eine Spur würziger und einen Hauch süßer wird und den Blumenduft umfasst, ohne ihn zu erdrücken oder schwer zu machen.
Es ist für mich vermutlich unmöglich, den Duft objektiv zu beurteilen, weil zu viele Emotionen mitschwingen. Er ist ein Geschenk meiner Schwester, die ich lange nicht sah, da sie inzwischen auf einem anderen Kontinent lebt. Bei jedem Auftragen schwingt das Wissen mit, dass sie trotz Jetlag beim Zwischenstopp in Paris für mich etwas ganz Besonderes gesucht hat – und dieser unglaubliche Zufall, dass sie zu einem Rosenduft gegriffen hat, den ich bezaubernd finde – ohne zu wissen, dass ich genau danach suchte. Wie sollte es mir also möglich sein, diesen Duft nicht zu lieben, in dem so viel Zuneigung steckt – und der meine Schwester, die längst schon wieder weit entfernt ist, ganz nahe bei mir bleiben lässt…
Genau das ist bei Rose Desgranges der Fall! Manche von euch wissen ja bereits, dass ich auf der Suche nach „meiner“ perfekten Rose bin – und einige von euch haben mir bei dieser Jagd sehr geholfen. Am Wochenende brachte mir meine Schwester aus Paris ein verführerisches rosa Tütchen mit – gefüllt mit ebenso zartrosa duftendem Inhalt. In einem Hinterhof der Rue de Faubourg Saint-Honoré versteckt, liegt der kleine Laden, der das Parfüm verkauft. Oh ja, ihr habt richtig gehört: Genau diesen einen Duft – mehr Nische geht nicht, würde ich behaupten!
Doch es nicht nur ein Duft, den man erwirbt, sondern mit ihm auch eine äußerst romantische Geschichte von junger Liebe, von Hoffnung und von familiärem Zusammenhalt. Die Mutter der jetzigen Besitzerin, Rose, war ein junges Mädchen vom Lande, das während des Kriegs seinen Traum, Pianistin zu werden, aufgeben musste, um die Familie mit zu ernähren. In Paris fand sie Arbeit in einem Haarsalon in der Rue de Faubourg Saint-Honoré. Der Besitzer, ein gelernter Drogist, verliebte sich in die 16jährige und als sie später seine Frau wurde, kreierte er für sie ein Parfum, das ihr alleine vorbehalten sein sollte.
Vom ursprünglichen Parfüm gibt es eine letzte Flasche, die ebenfalls in der Boutique ausgestellt ist. Jahre später beschloss Roses Tochter, diesen einzigartigen Duft ihrer Mutter wieder zum Leben zu erwecken und in die Gegenwart zu holen. Die Wahl fiel auf Benoist Lapouza, dem als Parfümeur die anspruchsvolle Aufgabe übertragen wurde, den Duft in die Gegenwart zu holen – ohne jedoch dessen ursprüngliche Struktur aufzugeben.
Das Ergebnis ist ein einschmeichelnder, leichter Duft, der dennoch unverwechselbar ist. Es wurden die ursprünglich verwendeten natürlichen und sehr hochwertigen Bausteine aus Rose, Jasmin, Ylang Ylang und Iris zu einem sinnlichen floralem Duft kombiniert.
Der Start ist ganz zart frisch-zitrisch mit einer fruchtigen Note aus Bergamotte und Mandarine. Innerhalb von Minuten wird diese Komponente eingebettet in das florale Herz, trotzdem bleibt ein Hauch fruchtige Säure bestehen. Man kann nicht sagen, dass die Rose die anderen Blumen dominiert und doch ist das Ergebnis eindeutig ein Rosenduft. Die Blütenfülle wird ähnlich wie bei der Kopfnote schnell aufgefangen von der Basis, die laut Pyramide Vanille, Moschus, Patchouli, Ambrette und Eichenmoos enthält. Ich rieche die Bestandteile der Basis alle nicht – mit der Ausnahme von hellem Moschus und später der unsüßen Vanille vielleicht. Die Basis ist eine Gesamtkomposition, die wärmer, weicher, eine Spur würziger und einen Hauch süßer wird und den Blumenduft umfasst, ohne ihn zu erdrücken oder schwer zu machen.
Es ist für mich vermutlich unmöglich, den Duft objektiv zu beurteilen, weil zu viele Emotionen mitschwingen. Er ist ein Geschenk meiner Schwester, die ich lange nicht sah, da sie inzwischen auf einem anderen Kontinent lebt. Bei jedem Auftragen schwingt das Wissen mit, dass sie trotz Jetlag beim Zwischenstopp in Paris für mich etwas ganz Besonderes gesucht hat – und dieser unglaubliche Zufall, dass sie zu einem Rosenduft gegriffen hat, den ich bezaubernd finde – ohne zu wissen, dass ich genau danach suchte. Wie sollte es mir also möglich sein, diesen Duft nicht zu lieben, in dem so viel Zuneigung steckt – und der meine Schwester, die längst schon wieder weit entfernt ist, ganz nahe bei mir bleiben lässt…
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