Can777
28.03.2021 - 13:45 Uhr
61
Top Rezension
0
Preis
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft

Khagan

Dschingis Khan war wohl mit einer der größten und gefürchtetsten Eroberer der Geschichte. Er war Begründer des mongolischen Reichs und eroberte weite Teile Zentralasiens und Nordchinas. Er wurde zum Khagan erhoben und war somit Herrscher über alle Mongolen-Stämme und Völker. Er war ein Krieger durch und durch und nahm sich skrupellos was immer ihn gefiel. Seine Krieger und Armeen wurden gefürchtet und sein Name voller Ehrfurcht,Angst und Bewunderung ausgesprochen. Er war ein Imperator wie er im Buche stand. Royal Crown hat mit Khan dieser Ära ein Denkmal gesetzt. Khan nimmt einen mit in sein prächtig,verziertes Zelt,auf seine Raubzüge und in sein Schlafgemach. Dorthin wo gewiss auch Eroberungen stattfanden!

Khan
Wäre Khan ein Musikinstrument,dann wäre es eine tief-dunkle Trommel. Einem gelassenen,warmen Herzschlag und Timbre ähnlich. Wäre Khan Metall,dann schillerndes Gold und matte Bronze. Seine Elemente wären Feuer und Erde. Und wäre Khan Farbe,dann wäre es Ochsenblutrot,Dunkelbraun und tiefstes,lackiges Schwarz. Khan ist wie eine schwere Rüstung oder Panzerung. Schwer zu durchdringen und zu durchschauen. Man hat das Gefühl niemals an seinen Kern und an sein Innerstes zu kommen.Tiefste,geheimnisvolle und verlockend-süße Dunkelheit umgibt ihn wie die mongolische Tundra bei Nacht. Er eröffnet seine Eroberung mit Noten aus bitteren Safran und würzig-säuerlichen Kardamom. Eine feine Süße schleicht sich wie eine Heerschar ein. Getrocknete Früchte im einzelnen nicht zu erkennen schützen die Flanken und touchieren nach und nach ins Gourmadige. Bögen aus bitter-süßen Guajakholz werden gespannt und bestück mit Pfeilen aus cremig,milchig-warmen Sandelholz. Fahnen werden geschwenkt und verteilen den Duft von erdig-warmen und schockoladigen Patchouli um das Schlachtfeld. Peitschen aus feinsten,geflochtenen Kalbsleder werden geschwungen und cremig-weiche Säbel und Lanzen aus edelsten,golden Borneo-Oud gezückt. Die warmen und schützenden Felle sind mit kostbaren Harzen verschmiert und über der gewonnene Schlacht schwebt der Sieg aus mystischen Rauch und Kriegsgesang.
Aufgabe und Hingabe sind die Folge!

Fazit
Auch Serge Lutens hat sich mit Muscs Koublaï Khän vor Jahren dem Thema der Mongolen schon angenommen. Ich liebe diese Variation übrigens sehr! Aber wo Muscs Koublaï Khän mit animalischen Moschus aufwartet,ist Khan ganz anders. Khan ist ein gourmadiger Orientale. Er ist mächtig,dicht und sehr kostbar beladen und bestückt. Das was der prächtige Flakon verspricht wird auch gnadenlos gehalten. Khan hat bei der Eroberung meiner Sinne viele mir sehr vertraute Parfums in den Sinn gerufen. Khan hat das Timbre und die Aura eines Amber-Star von Xerjoff. Die würzig-rauchige Süße eines Interlude von Amouage. Und die animalisch-harzige Erotik aller drei Parfum de la Nuit von Roja Dove. Er beinhaltet kostbarstes,milchiges Sandelholz,zart-cremiges und geschmeidiges Borneo-Oud und erdig-warmes fast schon schockoladiges Patchouli. Er beherbergt aber auch noch weitere Noten und Akkorde unter seiner schweren Rüstung die überhaupt nicht gelistet sind wie mir scheint. Wie filigranen Weihrauch und zart,geschmeidig-weiches Leder sowie wachsige Harze aus Benzoe,Zistrose und Tolubalsam. Und selbst Spuren von Kakao und eventuell Rum. Khan ist ein sehr seduktives,sinnlich-warmes und fast schon hypnotisches Parfum. Seiner erotischen Aura kann man sich nur sehr schwer entziehen. Aber vielleicht will oder kann man es auch gar nicht? Der Preis den man zu bezahlen hat ist hoch für Khan. Aber die Qualität spricht hier für sich. Man muss es einfach sagen! Ich habe selbst sehr,sehr lange gekämpft mit mir und dem Parfum. Aber ich habe den Kampf letztendlich verloren und kapituliert. Man sollte sich eben niemals mit einen Khagan anlegen.

Man kann nur verlieren,....auf allen Ebenen und Positionen!

Des Menschen Auge sieht weit,des Menschen Verstanden sieht weiter!
– Dschingis Khan –
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