12.04.2018 - 15:01 Uhr
Meggi
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Drei Seiten eines Lagerfeuers
Wir befinden uns am Osterfeuer der Freiwilligen Feuerwehr Westerschnatebüll („Retten, löschen, bergen, schützen und feiern“). Der Abend ist vorangeschritten und die Flammen lodern fröhlich. Es weht ein leichtes Lüftchen von Westen her. Die Anwesenden teilen sich in drei Gruppen auf. Die erste und kleinste besteht aus einigen männlichen Heranwachsenden, die sich unbedacht auf die dem Wind abgewandte Seite des Feuers gestellt hatten. Das nervt insgeheim und die Augen tränen mächtig, aber ein echter Kerl geht natürlich deswegen nicht weg, schon gar nicht als Erster. Also harren sie im mehr oder weniger dicken Qualm aus.
Ihr Duft: ‚Vi et Armis‘ von Beaufort.
Zu beiden Seiten des Feuers hält sich der überwiegende Teil der Gäste auf, im Wesentlichen die Normalos, die Feier-Erprobten und die Romantiker. Sie möchten nicht den Rauch in die Augen kriegen, dennoch die Wärme des Feuers möglichst intensiv genießen; der eine oder die andere in enger Zweisamkeit.
Ihr Duft: ‚Comme des Garçons – Black‘
Auf der West-Seite stehen die Distanzierteren. Eigentlich wollten sie überhaupt nicht hingehen. Zu voll, zu…rustikal - bloß irgendwie gehört es halt dazu. Trotzdem müssen die Klamotten nicht unbedingt noch drei Wochen danach riechen.
Ihr Duft: ‚Qaaid‘.
Er beginnt mit einem Anflug von Salzlakritz, dann erscheint bittere Zitrusfrucht auf zunächst kalt-teerigem, dann wärmer-holzigem Rauch. Die Zitrus-Note wird süßer (ich denke an heiße Zitrone!) und ebenfalls wärmer, zieht sich jedoch bald zurück, es wird metallisch-kühl.
Ein Hauch von Räucherfisch. Wie jetzt: Fisch mit Zitrone mal anders? Aha. Wo allerdings ‚Vi et Armis‘ fisch-mäßig voll in die Makrelen geht, bleibt es hier bei einer Andeutung. Es kann keinen Zweifel geben, dass heute eine gewisse Luftigkeit gewahrt werden soll. Und tatsächlich entsteht am späteren Vormittag eine – jedenfalls im Vergleich zu den beiden anderen Genannten – verblüffend bürotaugliche Aura aus sacht teerig-öligem Gummischmurgel und ätherischer Frische. Da mag was Falsches in den Haufen geraten sein, ein Fetzen alten Autoreifens vielleicht, der bemoost einem Stück Rinde ähnelte. Sowas kann selbst Routiniers mal passieren.
Die nunmehr allmählich anschwellende Süße steigert die Nähe zu ‚Black‘ zwar zum Nachmittag hin enorm, aber stets schwingt als feiner Ausgleicher die bittersaure Gumminote mit und hält die Spannung. Und endlich komme ich darauf, woran die mich erinnert: Ähnliches ist bei Herrn Tauer zu finden.
Abends streift die Süße erneut das Lakritzige, diesmal die Haribo-Variante. Vom Rauch nehme ich nur noch einen kokeligen Rest wahr, ehe der Duft – es ist spät geworden – erdiger, gruftiger und wieder unsüßer beschließt.
Fazit: Ein vorzüglicher Raucher und Kandidat für die Wunschliste.
Ich bedanke mich bei Angelliese und Gerdi dafür, dass ich Qaaid testen konnte.
Ihr Duft: ‚Vi et Armis‘ von Beaufort.
Zu beiden Seiten des Feuers hält sich der überwiegende Teil der Gäste auf, im Wesentlichen die Normalos, die Feier-Erprobten und die Romantiker. Sie möchten nicht den Rauch in die Augen kriegen, dennoch die Wärme des Feuers möglichst intensiv genießen; der eine oder die andere in enger Zweisamkeit.
Ihr Duft: ‚Comme des Garçons – Black‘
Auf der West-Seite stehen die Distanzierteren. Eigentlich wollten sie überhaupt nicht hingehen. Zu voll, zu…rustikal - bloß irgendwie gehört es halt dazu. Trotzdem müssen die Klamotten nicht unbedingt noch drei Wochen danach riechen.
Ihr Duft: ‚Qaaid‘.
Er beginnt mit einem Anflug von Salzlakritz, dann erscheint bittere Zitrusfrucht auf zunächst kalt-teerigem, dann wärmer-holzigem Rauch. Die Zitrus-Note wird süßer (ich denke an heiße Zitrone!) und ebenfalls wärmer, zieht sich jedoch bald zurück, es wird metallisch-kühl.
Ein Hauch von Räucherfisch. Wie jetzt: Fisch mit Zitrone mal anders? Aha. Wo allerdings ‚Vi et Armis‘ fisch-mäßig voll in die Makrelen geht, bleibt es hier bei einer Andeutung. Es kann keinen Zweifel geben, dass heute eine gewisse Luftigkeit gewahrt werden soll. Und tatsächlich entsteht am späteren Vormittag eine – jedenfalls im Vergleich zu den beiden anderen Genannten – verblüffend bürotaugliche Aura aus sacht teerig-öligem Gummischmurgel und ätherischer Frische. Da mag was Falsches in den Haufen geraten sein, ein Fetzen alten Autoreifens vielleicht, der bemoost einem Stück Rinde ähnelte. Sowas kann selbst Routiniers mal passieren.
Die nunmehr allmählich anschwellende Süße steigert die Nähe zu ‚Black‘ zwar zum Nachmittag hin enorm, aber stets schwingt als feiner Ausgleicher die bittersaure Gumminote mit und hält die Spannung. Und endlich komme ich darauf, woran die mich erinnert: Ähnliches ist bei Herrn Tauer zu finden.
Abends streift die Süße erneut das Lakritzige, diesmal die Haribo-Variante. Vom Rauch nehme ich nur noch einen kokeligen Rest wahr, ehe der Duft – es ist spät geworden – erdiger, gruftiger und wieder unsüßer beschließt.
Fazit: Ein vorzüglicher Raucher und Kandidat für die Wunschliste.
Ich bedanke mich bei Angelliese und Gerdi dafür, dass ich Qaaid testen konnte.
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