14.09.2020 - 09:11 Uhr
Mörderbiene
46 Rezensionen
Mörderbiene
Top Rezension
19
Zweifelsfrei zweifelhaft - zunächst!
Der Titel deutet es an, ich möchte mit meinem Kommentar lose an den meines Vorredners anknüpfen.
Maresciallo heißt übersetzt so viel wie Wachtmeister, Marescialla wäre folglich die Wachtmeisterin, oder, historisch bedingt, wohl eher die Frau des Wachtmeisters. Ich weiß diese Benennung auch nach dem Aktivieren der hinteren Gehirnwindungen nicht mit dem Duft zu verknüpfen, diese Information daher nur am Rande.
Als Susan die Probe zu unserem Corona-Miniatur-Parfumo-Spätzletreff mitbrachte - sie wußte, daß ich die Marke schätze - kannte ich Caligari's Kommentar noch nicht. Und war dementsprechend ob der beißend scharfen Dämpfe, die da meine Nase bekriegen wollten, nicht vorbereitet.
Marescialla startet sehr speziell, ja unangenehm. Da rieche ich tatsächlich etwas Linoleum-Wachs wie in den hohen Gängen unserer alten Schule (oder einer Polizeiwache?), harziges Terpentin (vielleicht malt ja die Frau des Wachtmeisters?), Modellbaukleber (?) und einen Hauch Süße einer überreifen Banane (das Überbleibsel des Mittagspausenpakets vom Vortag?). Auch ich wüßte nichts, das auch nur im Ansatz vergleichbar wäre.
Ich hatte den Duft innerlich schon abgeschrieben, im Laufe des Nachmittags Anderes - Langweiligeres - getestet, Marescialla vorübergehend aus der Nase verloren.
Auf der Heimfahrt dann steigt mir ein faszinierender, würzig-seifiger Geruch in die Nase. Im Rahmen des Möglichen am Steuer alle zuvor besprühten Körperstellen durchprobierend bin ich relativ schnell an der rechten Armbeuge hängengeblieben.
Marescialla entwickelt sich nach der unsäglichen ersten Stunde zu einem zwar nicht unbedingt angenehmen, aber doch fesselnden Patchouli-Holz-Akkord, in den die markentypische Seifennote eingebettet ist. Da ist rötliche Würze, trockene Erdigkeit, ein Hauch bananiger Restsüße, die sich jedoch wunderbar einfügt und unterordnet, da sind knarzige Hölzer und sich kringelnder Pfeifenrauch, und eben milde, italienische Seife.
Auch wenn ich mir den Duft trotz aller fesselnden Faszination und der letztlich nicht unangenehmen Entwicklung nicht zulegen werde - so masochistisch bin ich dann doch nicht veranlagt - stellen Santa Maria Novella hier eindrucksvoll unter Beweis, welche Bandbreite an Duftrichtungen sie in konstanter Qualität abzudecken in der Lage sind.
Ich verstehe die Anziehung, die dieser Duft scheinbar auf meinen Vorredner ausübt, kann mich ihr aber gerade noch so entziehen.
Wobei ich ihn heute schon mit großem Vergnügen zum Dritten Mal in Folge trage...
Maresciallo heißt übersetzt so viel wie Wachtmeister, Marescialla wäre folglich die Wachtmeisterin, oder, historisch bedingt, wohl eher die Frau des Wachtmeisters. Ich weiß diese Benennung auch nach dem Aktivieren der hinteren Gehirnwindungen nicht mit dem Duft zu verknüpfen, diese Information daher nur am Rande.
Als Susan die Probe zu unserem Corona-Miniatur-Parfumo-Spätzletreff mitbrachte - sie wußte, daß ich die Marke schätze - kannte ich Caligari's Kommentar noch nicht. Und war dementsprechend ob der beißend scharfen Dämpfe, die da meine Nase bekriegen wollten, nicht vorbereitet.
Marescialla startet sehr speziell, ja unangenehm. Da rieche ich tatsächlich etwas Linoleum-Wachs wie in den hohen Gängen unserer alten Schule (oder einer Polizeiwache?), harziges Terpentin (vielleicht malt ja die Frau des Wachtmeisters?), Modellbaukleber (?) und einen Hauch Süße einer überreifen Banane (das Überbleibsel des Mittagspausenpakets vom Vortag?). Auch ich wüßte nichts, das auch nur im Ansatz vergleichbar wäre.
Ich hatte den Duft innerlich schon abgeschrieben, im Laufe des Nachmittags Anderes - Langweiligeres - getestet, Marescialla vorübergehend aus der Nase verloren.
Auf der Heimfahrt dann steigt mir ein faszinierender, würzig-seifiger Geruch in die Nase. Im Rahmen des Möglichen am Steuer alle zuvor besprühten Körperstellen durchprobierend bin ich relativ schnell an der rechten Armbeuge hängengeblieben.
Marescialla entwickelt sich nach der unsäglichen ersten Stunde zu einem zwar nicht unbedingt angenehmen, aber doch fesselnden Patchouli-Holz-Akkord, in den die markentypische Seifennote eingebettet ist. Da ist rötliche Würze, trockene Erdigkeit, ein Hauch bananiger Restsüße, die sich jedoch wunderbar einfügt und unterordnet, da sind knarzige Hölzer und sich kringelnder Pfeifenrauch, und eben milde, italienische Seife.
Auch wenn ich mir den Duft trotz aller fesselnden Faszination und der letztlich nicht unangenehmen Entwicklung nicht zulegen werde - so masochistisch bin ich dann doch nicht veranlagt - stellen Santa Maria Novella hier eindrucksvoll unter Beweis, welche Bandbreite an Duftrichtungen sie in konstanter Qualität abzudecken in der Lage sind.
Ich verstehe die Anziehung, die dieser Duft scheinbar auf meinen Vorredner ausübt, kann mich ihr aber gerade noch so entziehen.
Wobei ich ihn heute schon mit großem Vergnügen zum Dritten Mal in Folge trage...
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