05.03.2022 - 20:27 Uhr

First
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Von Guildo Horn, Nussecken, einem Chocolatier und einigen weiteren Erinnerungen
Bei diesem Duft muss ich an Guildo Horn denken. Ja, ich weiß, das erscheint etwas absurd. Aber Guildo Horn hatte mal ein Lied, das sinngemäß aussagte, wenn du deinen Partner auf die Straße setztest, käme alsbald jemand, der ihn an deiner Stelle nähme. Die Moral von der Geschichte ist natürlich, dass man sich wohl überlegen sollte, ob man jemanden gehen lässt, es könnte sein, dass man es schneller bereut, als man es für möglich gehalten hätte.
So ging es mir mit Covet. Ich bekam ihn, schätzte ihn durchaus, dann wandte ich mich anderen Düften zu und gab Covet weg. Zu früh. Schon unmittelbar danach vermisste ich ihn, aber ich dachte mir, das sei ja nun etwas idiotisch, ihn wegzugeben und gleich erneut zu besorgen. Also ließ ich einige Zeit ins Land ziehen. Irgendwann fragte ich mich, ob ich mich überhaupt noch richtig an ihn erinnerte, ob ich nicht nur einer Illusion anheim gefallen sei, dass dieser Duft so traumschön war - warum hatte ich ihn dann bitte weggegeben? Ich musste ihn einfach noch einmal erneut unter die Nase bekommen.
Das ist nun geschehen und jetzt denke ich an Guildo Horn, seinen Song und seine Nussecken, von denen ich ein Rezept habe.
Covet ist nämlich sogar etwas nussig, aber in erster Linie ist Covet schokoladig! Ja, ich würde Covet sogar als Gourmand bezeichnen, aber als keinen typischen, denn er ist nicht besonders süß und zeichnet sich durch eine feine Transparenz und Zartheit aus, die man sonst eher bei einigen klassischen Blütendüften findet und weniger bei Gourmands. Auch die typischen, von anderen Gourmands bekannten Riechstoffe wie "Praline" fehlen hier. Covet enthält zwar auch Blüten, aber als Blumenduft, würde ich ihn nicht sehen. Und als grünen Blumenduft erst recht nicht.
In meinen Notizen haben ich stehen: "Santalwalti hat Recht, ihr Kommentar kommt gut hin." Tja, das ist etwas unglücklich, weil Santalwalti der Community nicht mehr angehört und ihr Kommentar somit verschwunden ist. Und so denke ich jetzt an Guildo Horn und Santalwalti und an Santalwaltis Vater. Denn ich glaube noch zu erinnern, dass sie schrieb, Ihr Vater sei Chocolatier gewesen und daran würde sie der Duft von Covet erinnern, an feine Schokoladen, teils verfeinert mit anderen, meistens natürlichen Zutaten wie zarten Blüten.
Ich habe damals, als ich ihren so gelungenen Kommentar las, gedacht, ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass es in einer kleinen und feinen, exklusiven Chocolaterie so duftet.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass Covet mich an helle, nur sehr wenig süße Schokolade erinnert, obwohl gerade helle Schokoladen ja oft ganz besonders süß sind, während dunkle Schokoladendüfte wiederum herb, manchmal bitter und sogar säuerlich sind. Die Schokolade von Covet hingegen, finde ich geradezu perfekt: Milde, cremig, aromatisch, fein und durchscheinend, quasi schwebend.
Jetzt habe ich über meine Assoziationskette hier mit der Herznote des Duftes angefangen. Die Kopfnote von Covet ist zitrisch, aber nicht so hell wie zitrische Düfte sonst oft sind, sondern verhaltener und sofort mit einer dezent herben Note unterlegt, die ich am ehesten mit einem Korbblütler in Verbindung bringen würde. Diese Note macht den Duft am Anfang durchaus blumig, jedoch legt sich dieser Eindruck alsbald, wenn die Schokolade hervortritt. Ab und zu entsteht noch einmal ein Anflug von Blüten, die vielleicht die Schokolade zieren, ein paar Blättchen Ringelblume, ein Hauch von Lavendel, dann ein kurzer Gedanke an den Kakaobutterduft weißer Schokolade, ein Rest von Zitrusfrüchten, die aber nicht sauer sind und etwas leicht nussiges, aber eher Macadamianuss oder Paranuss als Haselnuss - und das alles ohne jemals schwer zu werden, Covet bleibt hell und schwebend.
Schon nach 2 Stunden habe ich das Gefühl, der Duft verschwände allmählich. Etwas hektisch hoffe ich, ihn doch irgendwie wieder mehr wahrnehmen zu können und das passiert auch, aber wieder nur kurz, alsbald ist er erneut schwach oder vielleicht sogar ganz weg, um dann doch wieder aufzutauchen.
Ich scheine an Covet ausgesprochen schnell zu adaptieren.
Am nächsten Tag ist er aber auch von meiner Kleidung verschwunden, nur ein ganz leichter Hauch von Moschus bleibt. Jenen habe ich jedoch am Tag davor gar nicht bemerkt.
Diese Duftaussetzer schon nach kurzer Zeit und der Moschus am nächsten Tag, der mir nicht so zusagt, auch wenn er nur dezent ist, haben mich wohl bewogen, den Duft leichtfertig wegzugeben.
Ein zweites Mal werde ich diesen Fehler nicht machen, denn an dem Tag, an dem ich ihn trage und in den Phasen, in denen ich ihn rieche, ist er geradezu perfekt und auch einzigartig. Außerdem ist er seit einiger Zeit eingestellt und wer weiß, wie lange man ihn überhaupt noch bekommt.
Danke, liebe Chartreux, für den Restflakon, der mich erneut begeisterte.
Er wird bleiben.
So ging es mir mit Covet. Ich bekam ihn, schätzte ihn durchaus, dann wandte ich mich anderen Düften zu und gab Covet weg. Zu früh. Schon unmittelbar danach vermisste ich ihn, aber ich dachte mir, das sei ja nun etwas idiotisch, ihn wegzugeben und gleich erneut zu besorgen. Also ließ ich einige Zeit ins Land ziehen. Irgendwann fragte ich mich, ob ich mich überhaupt noch richtig an ihn erinnerte, ob ich nicht nur einer Illusion anheim gefallen sei, dass dieser Duft so traumschön war - warum hatte ich ihn dann bitte weggegeben? Ich musste ihn einfach noch einmal erneut unter die Nase bekommen.
Das ist nun geschehen und jetzt denke ich an Guildo Horn, seinen Song und seine Nussecken, von denen ich ein Rezept habe.
Covet ist nämlich sogar etwas nussig, aber in erster Linie ist Covet schokoladig! Ja, ich würde Covet sogar als Gourmand bezeichnen, aber als keinen typischen, denn er ist nicht besonders süß und zeichnet sich durch eine feine Transparenz und Zartheit aus, die man sonst eher bei einigen klassischen Blütendüften findet und weniger bei Gourmands. Auch die typischen, von anderen Gourmands bekannten Riechstoffe wie "Praline" fehlen hier. Covet enthält zwar auch Blüten, aber als Blumenduft, würde ich ihn nicht sehen. Und als grünen Blumenduft erst recht nicht.
In meinen Notizen haben ich stehen: "Santalwalti hat Recht, ihr Kommentar kommt gut hin." Tja, das ist etwas unglücklich, weil Santalwalti der Community nicht mehr angehört und ihr Kommentar somit verschwunden ist. Und so denke ich jetzt an Guildo Horn und Santalwalti und an Santalwaltis Vater. Denn ich glaube noch zu erinnern, dass sie schrieb, Ihr Vater sei Chocolatier gewesen und daran würde sie der Duft von Covet erinnern, an feine Schokoladen, teils verfeinert mit anderen, meistens natürlichen Zutaten wie zarten Blüten.
Ich habe damals, als ich ihren so gelungenen Kommentar las, gedacht, ich kann mir wirklich sehr gut vorstellen, dass es in einer kleinen und feinen, exklusiven Chocolaterie so duftet.
Besonders bemerkenswert finde ich, dass Covet mich an helle, nur sehr wenig süße Schokolade erinnert, obwohl gerade helle Schokoladen ja oft ganz besonders süß sind, während dunkle Schokoladendüfte wiederum herb, manchmal bitter und sogar säuerlich sind. Die Schokolade von Covet hingegen, finde ich geradezu perfekt: Milde, cremig, aromatisch, fein und durchscheinend, quasi schwebend.
Jetzt habe ich über meine Assoziationskette hier mit der Herznote des Duftes angefangen. Die Kopfnote von Covet ist zitrisch, aber nicht so hell wie zitrische Düfte sonst oft sind, sondern verhaltener und sofort mit einer dezent herben Note unterlegt, die ich am ehesten mit einem Korbblütler in Verbindung bringen würde. Diese Note macht den Duft am Anfang durchaus blumig, jedoch legt sich dieser Eindruck alsbald, wenn die Schokolade hervortritt. Ab und zu entsteht noch einmal ein Anflug von Blüten, die vielleicht die Schokolade zieren, ein paar Blättchen Ringelblume, ein Hauch von Lavendel, dann ein kurzer Gedanke an den Kakaobutterduft weißer Schokolade, ein Rest von Zitrusfrüchten, die aber nicht sauer sind und etwas leicht nussiges, aber eher Macadamianuss oder Paranuss als Haselnuss - und das alles ohne jemals schwer zu werden, Covet bleibt hell und schwebend.
Schon nach 2 Stunden habe ich das Gefühl, der Duft verschwände allmählich. Etwas hektisch hoffe ich, ihn doch irgendwie wieder mehr wahrnehmen zu können und das passiert auch, aber wieder nur kurz, alsbald ist er erneut schwach oder vielleicht sogar ganz weg, um dann doch wieder aufzutauchen.
Ich scheine an Covet ausgesprochen schnell zu adaptieren.
Am nächsten Tag ist er aber auch von meiner Kleidung verschwunden, nur ein ganz leichter Hauch von Moschus bleibt. Jenen habe ich jedoch am Tag davor gar nicht bemerkt.
Diese Duftaussetzer schon nach kurzer Zeit und der Moschus am nächsten Tag, der mir nicht so zusagt, auch wenn er nur dezent ist, haben mich wohl bewogen, den Duft leichtfertig wegzugeben.
Ein zweites Mal werde ich diesen Fehler nicht machen, denn an dem Tag, an dem ich ihn trage und in den Phasen, in denen ich ihn rieche, ist er geradezu perfekt und auch einzigartig. Außerdem ist er seit einiger Zeit eingestellt und wer weiß, wie lange man ihn überhaupt noch bekommt.
Danke, liebe Chartreux, für den Restflakon, der mich erneut begeisterte.
Er wird bleiben.
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