05.06.2012 - 05:38 Uhr
Jella
34 Rezensionen
Jella
Sehr hilfreiche Rezension
14
Aus dem Leben einer Lakritzschnecke
Loriot erfand die Steinlaus. Bei dieser Gattung handelt es sich um ein sehr possierliches und ziemlich effektives Tierchen. Serge Lutens versuchte es auf seine Art ihm gleichzutun, griff bei seiner Schöpfung jedoch statt in die unterhaltsame Schublade ganz tief in eine Haribo-Tüte. Er entnahm ihr das schönste Lakritzschneckchen, das seinem Auge gewahr wurde, und hauchte ihm Leben ein. Stolz auf sein Werk schickte er Schneckchen hinaus in die große weite Welt, auf das jeder Mensch auf Erden Schneckchens Schönheit bewundern solle.
Auf seiner Schleimspur traf Schneckchen auf allerlei aufregende Dinge. Das Weichtier machte Bekanntschaft mit anmutigen Kräutern, stieß aber auch auf Unverdauliches von Bienchen und Meeresbewohnern.
Vom anstrengenden Dahinschleimen müde geworden schlief es ein im weichen Moos. "Werde was du bist", ermunterte die gute Chypre-Fee das Schneckchen in seinem tiefen Traum, der jäh unterbrochen wurde, als der Boden unter einem des Weges kommenden Moschusochsen vibrierte. "Ich soll werden was ich bin, kannst Du mir dabei helfen?", japste das aufgeschreckte Schneckchen mit bebenden Fühlern dem zotteligen Gesellen entgegen. "Ich dir helfen ? - Wie soll das denn gehen, du bist doch nur eine einfältige Lakritzschnecke", höhnte das Hornvieh. Unterdrücktes Schluchzen ergriff nackte Wesen nun so sehr, dass es ganz rot anlief. "Bitte, zeig mir den Weg in den Wald, dort werde ich ein Chypre", jammerte es. "Alles wird gut, aber hör auf zu heulen", entgegnete der nun mitleidig gewordene Ochse und wies Schneckchen den Weg in den Wald.
Überglücklich trocknete die Kleine ihre Tränen. Notlügen sind in schweren Fällen wie diesem erlaubt, dachte sich der Zottelige kopfschüttelnd während Schneckchen hoffnungsvoll davonschleimte.
Auf seiner Schleimspur traf Schneckchen auf allerlei aufregende Dinge. Das Weichtier machte Bekanntschaft mit anmutigen Kräutern, stieß aber auch auf Unverdauliches von Bienchen und Meeresbewohnern.
Vom anstrengenden Dahinschleimen müde geworden schlief es ein im weichen Moos. "Werde was du bist", ermunterte die gute Chypre-Fee das Schneckchen in seinem tiefen Traum, der jäh unterbrochen wurde, als der Boden unter einem des Weges kommenden Moschusochsen vibrierte. "Ich soll werden was ich bin, kannst Du mir dabei helfen?", japste das aufgeschreckte Schneckchen mit bebenden Fühlern dem zotteligen Gesellen entgegen. "Ich dir helfen ? - Wie soll das denn gehen, du bist doch nur eine einfältige Lakritzschnecke", höhnte das Hornvieh. Unterdrücktes Schluchzen ergriff nackte Wesen nun so sehr, dass es ganz rot anlief. "Bitte, zeig mir den Weg in den Wald, dort werde ich ein Chypre", jammerte es. "Alles wird gut, aber hör auf zu heulen", entgegnete der nun mitleidig gewordene Ochse und wies Schneckchen den Weg in den Wald.
Überglücklich trocknete die Kleine ihre Tränen. Notlügen sind in schweren Fällen wie diesem erlaubt, dachte sich der Zottelige kopfschüttelnd während Schneckchen hoffnungsvoll davonschleimte.
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