Serge noire 2008

DasguteLeben
06.02.2023 - 07:54 Uhr
12
Hilfreiche Rezension
5
Preis
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7
Duft

Hippie Camp

Zunächst mal scheint mir dies ein Parfüm, bei dem es genetisch bedingte Wahrnehmungsdifferenzen gibt, obwohl die Inhaltsstoffe das erstmal nicht herzugeben scheinen. Aber es ist zu auffällig, dass viele Leute in Serge Noire einen abstossenden käsigen-schweissigen und zwiebeligen Geruch beschreiben und andere nichts davon wahrnehmen. Für mich ist Cumin hier nur im Hintergrund, im Gegensatz etwa zu Eau d'Hermès, ebenso habe ich keine Ambrox-Zwiebeligkeit. Aber solche Fälle gibt es nunmal - bekannt ist z.B. dass der Stoff Karanal (z.B. in Flechiers Une Rose / Rose Tonerre für F. Malle) für eine kleine Gruppe von Menschen extrem urinös riecht. Ergo - nicht wundern, wenn man spontan von Umgebenden gemieden/gesteinigt wird und gar nicht versteht was gerade passiert ;-).

Was ich hier definitiv habe ist "verbrannter Amber" und ich meine mich zu erinnern, dass Luca Turin, durchaus ein Freund vieler Düfte des Haues, diesen abscheulich fand. Das ist nachvollziehbar. Serge noir riecht nämlich wie eine Hippiebude in den frühen Siebzigern in der Pachtouli wabert und jemand sich die Haare ankokelt, während er billige Amberräucherstäbchen abbrennt und Zimt-Nelken Chai trinkt. Daneben dreht ein Bekiffter endlos an einer gut gefüllten Pfeffermühle. Wer das aufsprüht dem wachsen Rüschen auf dem Hemd/der Bluse und Fransen an der Hose. Schön ist dieser Duft nicht, aber sehr "camp" und amüsant. Ab und zu mag ich ihn.
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