03.02.2021 - 06:58 Uhr
Pollita
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Pollita
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42
Feinstes Naschwerk – sogar für echte Kerle!
Obwohl ich mich selbst zu den Schleckermäulchen, pardon, -schnäbelchen, zähle, stelle ich immer wieder fest, dass Zucker und Süße bei Düften immer mehr die Überhand nehmen. Bei den Damen sowie auch bei den Herren. Während die Mädels verstärkt in Puder-, Zuckerwatte und Obstsalat versinken, duftet es bei den Herren meistens nach Vanille und Tonka. Gelegentlich und bei entsprechend angepasster Dosierung lass ich mir das ja noch gefallen, aber die Süßigkeiten haben für meinen persönlichen Geschmack hauptsächlich in der Herrenparfümerie so stark zugelegt, dass mir das langsam nicht mehr so richtig Spaß macht.
Da schreiben Männer, sie lieben und tragen Sorriso von Profumum Roma. Sorriso trage ich selbst gerne bei Minusgraden. Zu einem richtigen Kerl will das für meine Nase allerdings so gar nicht passen. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den Siebzigern geboren bin? Da rochen Männer einfach noch nach Mann und daher meist dunkel, ledrig, manchmal rauchig und oft etwas dreckig oder animalisch. Süß war damals noch nicht angesagt, das kam erst mit Joop Homme. Und genau so einen Duft nach Mann vermisse ich heute manchmal, wenn ich mich so durch die aktuelle Herrenparfümerie schnuppere.
Nicht so bei Bornéo 1834 von Serge Lutens. Ja, auch dieser Duft hat mit seinem sehr feinen und zarten Patchouli Anklänge an Naschwerk, aber das ganze bleibt im Duftbild eher dunkel, harzig und – wenn man so will – auch maskulin. Die Kakaonote vermischt sich mit dem erdigen Patchouli so gekonnt, dass ich an feinste Zartbitterschokolade denken muss. 70% Kakao oder mehr. Das ist lecker, aber keinesfalls zu süß für meine Nase. Würde ich selbst auch tragen, aber richtig zauberhaft fänd ich diesen Duft an einem Mann.
Mit Kardamom bringt Bornéo 1834 noch eine weitere Note ins Spiel, die ich – vor allem an Herren – schon immer sehr verlockend fand. Galbanum, Labdanum und Kampfer (den ich glücklicherweise nicht deutlich herausrieche), bringen noch Grünes ins Spiel und die weißen Blüten am Ende vielleicht ein klitzekleines bisschen Süße. Aber nein, keine Gourmand-Süße.
Hätte mein Mann oder ein lieber Freund von mir zwingend das Bedürfnis, nach Leckereien duften zu wollen, dann ginge meine Empfehlung ganz klar in Richtung Bornéo 1843. Könnte mir auch vorstellen, dass der mit meinem Douce Amère, der freilich wieder ein bisschen süßer ist, recht fein harmoniert.
Ganz lieben Dank an Bastian für die Testmöglichkeit.
Da schreiben Männer, sie lieben und tragen Sorriso von Profumum Roma. Sorriso trage ich selbst gerne bei Minusgraden. Zu einem richtigen Kerl will das für meine Nase allerdings so gar nicht passen. Vielleicht liegt es daran, dass ich in den Siebzigern geboren bin? Da rochen Männer einfach noch nach Mann und daher meist dunkel, ledrig, manchmal rauchig und oft etwas dreckig oder animalisch. Süß war damals noch nicht angesagt, das kam erst mit Joop Homme. Und genau so einen Duft nach Mann vermisse ich heute manchmal, wenn ich mich so durch die aktuelle Herrenparfümerie schnuppere.
Nicht so bei Bornéo 1834 von Serge Lutens. Ja, auch dieser Duft hat mit seinem sehr feinen und zarten Patchouli Anklänge an Naschwerk, aber das ganze bleibt im Duftbild eher dunkel, harzig und – wenn man so will – auch maskulin. Die Kakaonote vermischt sich mit dem erdigen Patchouli so gekonnt, dass ich an feinste Zartbitterschokolade denken muss. 70% Kakao oder mehr. Das ist lecker, aber keinesfalls zu süß für meine Nase. Würde ich selbst auch tragen, aber richtig zauberhaft fänd ich diesen Duft an einem Mann.
Mit Kardamom bringt Bornéo 1834 noch eine weitere Note ins Spiel, die ich – vor allem an Herren – schon immer sehr verlockend fand. Galbanum, Labdanum und Kampfer (den ich glücklicherweise nicht deutlich herausrieche), bringen noch Grünes ins Spiel und die weißen Blüten am Ende vielleicht ein klitzekleines bisschen Süße. Aber nein, keine Gourmand-Süße.
Hätte mein Mann oder ein lieber Freund von mir zwingend das Bedürfnis, nach Leckereien duften zu wollen, dann ginge meine Empfehlung ganz klar in Richtung Bornéo 1843. Könnte mir auch vorstellen, dass der mit meinem Douce Amère, der freilich wieder ein bisschen süßer ist, recht fein harmoniert.
Ganz lieben Dank an Bastian für die Testmöglichkeit.
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