07.10.2014 - 11:32 Uhr
loewenherz
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loewenherz
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Zwischen unseren Laken
Jeux de peau, Spiele der Haut. Genau das ist dieser Duft - ein Spiel, ein Spiel mit Assoziationen, die körperlicher kaum sein können für ein Parfum. Körperlich nicht im erotischen Sinne, sondern körperlich im Sinne von sehr körpernah, beinahe verstörend intim.
Sie sind da, all die beschriebenen Gourmandnoten, der Duft von gebranntem Zucker, von heißer Milch, von zerlaufener Butter auf warmen Brioches. Aber es sind nicht jene Brioches in weißem Papier in der Auslage einer Bäckerei, sondern es sind die im Bett gegessenen bei einem intimen Frühstück mittags um elf. Ihr Duft mischt sich mit dem Duft der Laken, dem Duft von warmer Sonne auf unserer bloßen Haut. Nicht von frisch geduschter, frisch gepuderter Haut, sondern von Haut, die die Geschichte eines Tages, einer Nacht unseres Lebens erzählt. Es ist der Geruch von körperlicher Vertrautheit, den wir im Moment der Umarmung im Nacken des anderen wahrnehmen, der Duft von Haaren auf einem Kissen und der Duft eines getragenen Hemdes, in das wir unser Gesicht versenken und die Augen schließen.
Jeux de peau ist ein Duft von Nacktheit, von ungeschützter Verletzbarkeit, der jedoch nicht mit Assoziationen von Babypuder und frischer Wäsche erzählt wird. Es sind die Kuchenkrümel zwischen zerknitterter Bettwäsche, der Tropfen Milch, der uns am Kinn herunterläuft. Er ist nicht unschuldig, nicht unbefleckt. Er erzählt von der Erinnerung an und der Sehnsucht nach körperlicher Nähe.
Fazit, in den wunderbaren Worten Reiner Kunzes:
'Du weißt zur Stunde ihn an fernem Ort.
Mit dem Verstand begreifst du seine Ferne.
Es liegen zwischen dir und ihm ein Himmel Sonne und ein Himmel Sterne.
Und doch trittst du ans Fenster immerfort.'
Sie sind da, all die beschriebenen Gourmandnoten, der Duft von gebranntem Zucker, von heißer Milch, von zerlaufener Butter auf warmen Brioches. Aber es sind nicht jene Brioches in weißem Papier in der Auslage einer Bäckerei, sondern es sind die im Bett gegessenen bei einem intimen Frühstück mittags um elf. Ihr Duft mischt sich mit dem Duft der Laken, dem Duft von warmer Sonne auf unserer bloßen Haut. Nicht von frisch geduschter, frisch gepuderter Haut, sondern von Haut, die die Geschichte eines Tages, einer Nacht unseres Lebens erzählt. Es ist der Geruch von körperlicher Vertrautheit, den wir im Moment der Umarmung im Nacken des anderen wahrnehmen, der Duft von Haaren auf einem Kissen und der Duft eines getragenen Hemdes, in das wir unser Gesicht versenken und die Augen schließen.
Jeux de peau ist ein Duft von Nacktheit, von ungeschützter Verletzbarkeit, der jedoch nicht mit Assoziationen von Babypuder und frischer Wäsche erzählt wird. Es sind die Kuchenkrümel zwischen zerknitterter Bettwäsche, der Tropfen Milch, der uns am Kinn herunterläuft. Er ist nicht unschuldig, nicht unbefleckt. Er erzählt von der Erinnerung an und der Sehnsucht nach körperlicher Nähe.
Fazit, in den wunderbaren Worten Reiner Kunzes:
'Du weißt zur Stunde ihn an fernem Ort.
Mit dem Verstand begreifst du seine Ferne.
Es liegen zwischen dir und ihm ein Himmel Sonne und ein Himmel Sterne.
Und doch trittst du ans Fenster immerfort.'
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