08.04.2013 - 14:02 Uhr
Palonera
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Palonera
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9
auf der Suche nach dem Frühling
Irgendjemand hatte das Gerücht in die Welt gesetzt: "Der Frühling ist gesichtet worden! Noch ist er ein paar Tagesreisen entfernt, doch er kommt unaufhaltsam näher – der Winter schwenkt die weiße Flagge und ruft zum geordneten Rückzug auf!"
Ein Gerücht mußte es schon sein, denn wer konnte sich noch vorstellen, wie der Frühling aussah und sich anfühlte nach einem so endlosen und bitterkalten Winter?
Seit so vielen Monaten schon konnte man nur noch als Michelinmännchen aus dem Haus gehen, hatte resigniert vor dem grauen Ton in Ton, von Petrus mal heller und mal dunkler gedimmt, und dem schneidenden Wind, der die Bemühungen der besten Friseure des Landes zunichte machte.
Frühling?
Das klang, roch und schmeckte wie ein Fremdwort, das war bestimmt wieder eine dieser Zeitungsenten.
Und dennoch: Frühling!
Und dennoch: Wenn es denn wahr wäre?
Wenn die Welt wieder grün würde und farbenfroh, wenn leichte Düfte die Luft durchzögen?
Wenn die Sonne schiene und die Kleider dünner würden, die Augen wieder zu strahlen begönnen und die Menschen das Lächeln wieder lernten?
So kam es, daß ich mich auf die Suche nach meinen Frühlingsdüften begab – und keinen von ihnen fand.
In dunkle Ecken und Winkel hatten sie sich verkrochen, frierend und sich aneinanderschmiegend, Schutz suchend hinter den kräftigeren Brüdern und Schwestern, die Eis und Frost zu trotzen gewohnt waren.
In meiner Not griff ich in die rettende Probenbox – und sofort fiel mir ein leuchtend fuchsiafarbenes Plastikröhrchen in die Hände.
"Zen" stand darauf und "Limited Edition", Maiglöckchen und Freesien sollte es enthalten – das sollte der richtige Duft sein, um den Frühling willkommen zu heißen, dachte ich mir.
Dachte ich mir...
Zugegeben: Ich habe vergessen, wie Frühling riecht.
Doch ich bezweifle, daß des Frühlings Düfte sehr viel Ähnlichkeit haben mit dem, was "Zen Purple" auf meine Haut entläßt.
Eine überraschend undefinierbare Mischung aus irgendwie fruchtigen, irgendwie blumigen und bemerkenswert zuckerwässrigen Noten steigt mir in die Nase – für einen Sekundenbruchteil meine ich eine Melone zu erschnuppern, die jedoch nicht gelistet ist, und dann muß ich auch schon passen.
"Zen Purple" will sich von mir nicht erkennen, benennen lassen, ich vermag keinen einzigen der angegebenen Duftbausteine zu identifizieren und mich leider für den synthetischen Gesamteindruck auch nicht wirklich zu begeistern.
Mein Liebster brachte es auf einen noch etwas krasseren Nenner: "Was riecht denn hier so billig? Das kannst doch unmöglich du sein...?!"
Schade.
Mit "Zen Purple" und mir, das wird nichts.
Zum Glück hält sich die Sillage auf meiner Haut schon fast vornehm zurück und die nicht mehr gar so süße, leicht holzfruchtige Basis ist auch sehr bald erreicht.
Den Frühling wird "Zen Purple" nicht gleich wieder vertreiben können, dafür ist das Wässerchen denn doch zu schwach auf der Brust.
Und das ist gut so.
Ein Gerücht mußte es schon sein, denn wer konnte sich noch vorstellen, wie der Frühling aussah und sich anfühlte nach einem so endlosen und bitterkalten Winter?
Seit so vielen Monaten schon konnte man nur noch als Michelinmännchen aus dem Haus gehen, hatte resigniert vor dem grauen Ton in Ton, von Petrus mal heller und mal dunkler gedimmt, und dem schneidenden Wind, der die Bemühungen der besten Friseure des Landes zunichte machte.
Frühling?
Das klang, roch und schmeckte wie ein Fremdwort, das war bestimmt wieder eine dieser Zeitungsenten.
Und dennoch: Frühling!
Und dennoch: Wenn es denn wahr wäre?
Wenn die Welt wieder grün würde und farbenfroh, wenn leichte Düfte die Luft durchzögen?
Wenn die Sonne schiene und die Kleider dünner würden, die Augen wieder zu strahlen begönnen und die Menschen das Lächeln wieder lernten?
So kam es, daß ich mich auf die Suche nach meinen Frühlingsdüften begab – und keinen von ihnen fand.
In dunkle Ecken und Winkel hatten sie sich verkrochen, frierend und sich aneinanderschmiegend, Schutz suchend hinter den kräftigeren Brüdern und Schwestern, die Eis und Frost zu trotzen gewohnt waren.
In meiner Not griff ich in die rettende Probenbox – und sofort fiel mir ein leuchtend fuchsiafarbenes Plastikröhrchen in die Hände.
"Zen" stand darauf und "Limited Edition", Maiglöckchen und Freesien sollte es enthalten – das sollte der richtige Duft sein, um den Frühling willkommen zu heißen, dachte ich mir.
Dachte ich mir...
Zugegeben: Ich habe vergessen, wie Frühling riecht.
Doch ich bezweifle, daß des Frühlings Düfte sehr viel Ähnlichkeit haben mit dem, was "Zen Purple" auf meine Haut entläßt.
Eine überraschend undefinierbare Mischung aus irgendwie fruchtigen, irgendwie blumigen und bemerkenswert zuckerwässrigen Noten steigt mir in die Nase – für einen Sekundenbruchteil meine ich eine Melone zu erschnuppern, die jedoch nicht gelistet ist, und dann muß ich auch schon passen.
"Zen Purple" will sich von mir nicht erkennen, benennen lassen, ich vermag keinen einzigen der angegebenen Duftbausteine zu identifizieren und mich leider für den synthetischen Gesamteindruck auch nicht wirklich zu begeistern.
Mein Liebster brachte es auf einen noch etwas krasseren Nenner: "Was riecht denn hier so billig? Das kannst doch unmöglich du sein...?!"
Schade.
Mit "Zen Purple" und mir, das wird nichts.
Zum Glück hält sich die Sillage auf meiner Haut schon fast vornehm zurück und die nicht mehr gar so süße, leicht holzfruchtige Basis ist auch sehr bald erreicht.
Den Frühling wird "Zen Purple" nicht gleich wieder vertreiben können, dafür ist das Wässerchen denn doch zu schwach auf der Brust.
Und das ist gut so.
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