12.05.2012 - 17:05 Uhr
Taurus
1051 Rezensionen
Taurus
Hilfreiche Rezension
4
Megaperls deluxe
Ein weiteres Highlight auf der GAoP in Düsseldorf war der Stand des italienischen Parfumeurs Enrico Buccella, der dort die drei Marken Sigilli, Cerchi Nell´aqua sowie Les Voiles Dépliées präsentierte.
Enrico Buccella war schon eine edle Erscheinung – geschmackssicher gestylt vom graumelierten Scheitel bis zur handgenähten Sohle stellte er gut gelaunt seine Duftphilosophie vor. Dabei bekam man den Eindruck, dass er bestens vorbereitet ist und nichts dem Zufall überlässt. So hatte er eine sympathische Dolmetscherin an seiner Seite und versorgte mich mit vorbildlich zusammengestelltem Anschauungsmaterial zum Schnuppern, Lesen und Anschauen. Da kann sich so manch einer anderer Aussteller noch eine dicke und wohlparfümierte Werbescheibe abschneiden.
Doch halten seine edel vermarkteten Düfte auch das, was sie vollmundig zu versprechen scheinen?
Immerhin macht Enrico Buccella nicht den Eindruck, als wenn er seine Kreationen mal eben kurz vor dem Frühstück mit dem Anfängerbaukasten für Nachwuchsnasen zusammenpanschen würde. Professionalität und Leidenschaft scheinen seine Arbeit auszumachen. So wirken die Namen und Etiketten auf seinen Flakons, ebenso wie die Zutatenliste der Inhalte.
Entsprechend ist meine Erwartungshaltung nicht ohne. Und weil mir der Parfumo-Berater für heute Tyrsenoi empfohlen hat, muss er sich als erstes behaupten.
Der Name Tyrsenoi ist an die antiken etruskischen Seefahrer angelehnt, an die u. a. mit maritimen und ozonen Noten erinnert werden soll.
So kommt auch der Auftakt rüber. Sehr frisch, sehr maritim, sehr aquatisch – doof nur, dass Waschmittel- und Seifenhersteller seit Jahren auf die gleiche Idee gekommen sind. Und so erinnert mich Tyrsenoi anfangs weniger an Meeresrauschen, sondern an eine ordentliche Portion Megaperls. Doch kurz danach wird es mit dem spanischen Ginster und dem roten Mohn ein wenig floraler und vornehmer. Zudem gewinnt der Duft ein wenig an Wärme und entwickelt sich später in der Basisnote durchaus süßlicher. Allerdings habe ich den Eindruck – ob nur auf meiner Haut oder in meiner Phantasie – dass sich gegen Ende noch ein leichtes Kirscharoma dazu gesellt. Das könnte an den nicht näher genannten krautigen Noten oder aber auch an die Verschmelzung vieler Eindrücke liegen.
Insgesamt weiß ich nicht genau, wie ich Tyrsenoi einschätzen soll. Einerseits sind es äußerst hochwertige Ingredienzien die Enrico Buccella mit handwerklichem Geschick sowohl modern als auch mit traditioneller Sorgfalt zusammengestellt hat. Andererseits weiß ich nicht, ob ich so was gern und oft tragen würde.
Dafür 70% zu geben, scheint mir zu wenig, 80% jedoch zu viel. 75% wäre eine gute Mitte, die aber nicht möglich ist. Darum runde ich noch mal großzügig auf, da mir Signore Buccella so sympathisch war und man seinen positiven Ansatz wertschätzen sollte. Denn Parfumeure seiner Art sollte es öfter geben.
Enrico Buccella war schon eine edle Erscheinung – geschmackssicher gestylt vom graumelierten Scheitel bis zur handgenähten Sohle stellte er gut gelaunt seine Duftphilosophie vor. Dabei bekam man den Eindruck, dass er bestens vorbereitet ist und nichts dem Zufall überlässt. So hatte er eine sympathische Dolmetscherin an seiner Seite und versorgte mich mit vorbildlich zusammengestelltem Anschauungsmaterial zum Schnuppern, Lesen und Anschauen. Da kann sich so manch einer anderer Aussteller noch eine dicke und wohlparfümierte Werbescheibe abschneiden.
Doch halten seine edel vermarkteten Düfte auch das, was sie vollmundig zu versprechen scheinen?
Immerhin macht Enrico Buccella nicht den Eindruck, als wenn er seine Kreationen mal eben kurz vor dem Frühstück mit dem Anfängerbaukasten für Nachwuchsnasen zusammenpanschen würde. Professionalität und Leidenschaft scheinen seine Arbeit auszumachen. So wirken die Namen und Etiketten auf seinen Flakons, ebenso wie die Zutatenliste der Inhalte.
Entsprechend ist meine Erwartungshaltung nicht ohne. Und weil mir der Parfumo-Berater für heute Tyrsenoi empfohlen hat, muss er sich als erstes behaupten.
Der Name Tyrsenoi ist an die antiken etruskischen Seefahrer angelehnt, an die u. a. mit maritimen und ozonen Noten erinnert werden soll.
So kommt auch der Auftakt rüber. Sehr frisch, sehr maritim, sehr aquatisch – doof nur, dass Waschmittel- und Seifenhersteller seit Jahren auf die gleiche Idee gekommen sind. Und so erinnert mich Tyrsenoi anfangs weniger an Meeresrauschen, sondern an eine ordentliche Portion Megaperls. Doch kurz danach wird es mit dem spanischen Ginster und dem roten Mohn ein wenig floraler und vornehmer. Zudem gewinnt der Duft ein wenig an Wärme und entwickelt sich später in der Basisnote durchaus süßlicher. Allerdings habe ich den Eindruck – ob nur auf meiner Haut oder in meiner Phantasie – dass sich gegen Ende noch ein leichtes Kirscharoma dazu gesellt. Das könnte an den nicht näher genannten krautigen Noten oder aber auch an die Verschmelzung vieler Eindrücke liegen.
Insgesamt weiß ich nicht genau, wie ich Tyrsenoi einschätzen soll. Einerseits sind es äußerst hochwertige Ingredienzien die Enrico Buccella mit handwerklichem Geschick sowohl modern als auch mit traditioneller Sorgfalt zusammengestellt hat. Andererseits weiß ich nicht, ob ich so was gern und oft tragen würde.
Dafür 70% zu geben, scheint mir zu wenig, 80% jedoch zu viel. 75% wäre eine gute Mitte, die aber nicht möglich ist. Darum runde ich noch mal großzügig auf, da mir Signore Buccella so sympathisch war und man seinen positiven Ansatz wertschätzen sollte. Denn Parfumeure seiner Art sollte es öfter geben.
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