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15.08.2012 - 05:20 Uhr
Louce
132 Rezensionen
Louce
Top Rezension
Gute Laune statt Schwulst
Das Konzept der Six Scents-Linie ist ein wenig sehr gewollt. Unbedingt soll da auf Kunst und Autorenparfumerie gemacht werden und die Flakons, die Verpackung und die Titel lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es hier so richtig ernst gemeint ist, wirklich wertvoll und echt besonders.
Vielleicht der am meisten abstrus klingende Name ist „Series 3 - No.6 - M - Ohne Titel & Yann Vasnier“ und ich bin beim Testen eher kritisch eingenommen in Hinsicht auf die Frage, ob dem ganzen konstruierten Schein auch ein interessant duftendes Sein entspricht.
Aber…
… tatsächlich überrascht mich hier ein schönes, spannendes und sehr clever und reizvoll komponiertes Parfum!
Es setzt meinem Möchtegernverdacht einen kurzweiligen und im besten Sinne merk-würdigen Duft entgegen.
Das erste, was auffällt: S3 No.6 M T&YV ist fröhlich!
Gutlaunig, lächelnd, beschwingt und einnehmend.
Bei den Zutaten ziemlich verwunderlich… über warmes Gewürz, herbstsonnig-dunkles Obst und trockenes Holz wird zu einer extremanimalischen Basis geleitet. Da erwartet man doch einen dunkeldrallen, triebstimulierenden und verruchtschwülstigen Duft.
Das Erstaunliche: Alle diese Ingredienzien lassen sich hervorragend heraus riechen: Da ist ein ganz mundwarm-würziger Kardamomgeruch, eine deutlich erkennbare zederige Zeder, eine tiefdunkle, warm-süßliche Pflaume und dann ein Dreier von animalischen Tönen (der Moschus ist hier von der unverkennbar animalischen, nicht von der hell-seifigen Frische-Wäsche-Sorte) mit etwas fluffiger Tonkasüße.
Und trotzdem hat das Ganze etwas irgendwie Frisches, wolkenlos Heiteres. Ein ganz prägnanter Fruchtaspekt wird den ganzen Duft über betont. Er kommt hauptsächlich von der Pflaume und wird zusätzlich unterstrichen von allem anderen. Die Pflaume ist ein wenig beschwipst, aber nicht gesättigt alkoholisch und wird nie so schwer, dass sie absacken und ihre Mitnoten runterziehen würde. Kardamom hebt ihre Wärme hervor und lässt sie mit seinem Gewürzkick nicht obstig werden, gleichzeitig ist er für seine Verhältnisse bemerkenswert hell.
Der Zedernakkord ist auffällig edel! Ganz viel beliebige 0815-Zedern habe ich schon gerochen, aber diese hier gibt eine erhaben feine holzige Trockenheit zur saftigen Pflaume.
Ist diese froh aufgelegte Pflaume etabliert, beginnt der stufenlose und geschmeidige Übergang zum animalischen Grund.
Sehr, sehr, sehr animalisch.
Trotzdem nicht miefig, schwülstig, sekrethaft, sondern nach wie vor gut gelaunt und relativ leichtfüßig. Auf jeden Fall sexy, aber nicht drängend oder bemüht wollüstig.
Ein gewinnendes Konzept: Warm, saftig, süß, sinnlich, dunkel, aber nicht klischeehaft extradick betont, sondern sehr spielerisch und mit innerer Spannung inszeniert.
Spaß am Uneindeutigen, nicht Plakativen: Das fröhliche S3 No.6 M T&YV.
Vielleicht der am meisten abstrus klingende Name ist „Series 3 - No.6 - M - Ohne Titel & Yann Vasnier“ und ich bin beim Testen eher kritisch eingenommen in Hinsicht auf die Frage, ob dem ganzen konstruierten Schein auch ein interessant duftendes Sein entspricht.
Aber…
… tatsächlich überrascht mich hier ein schönes, spannendes und sehr clever und reizvoll komponiertes Parfum!
Es setzt meinem Möchtegernverdacht einen kurzweiligen und im besten Sinne merk-würdigen Duft entgegen.
Das erste, was auffällt: S3 No.6 M T&YV ist fröhlich!
Gutlaunig, lächelnd, beschwingt und einnehmend.
Bei den Zutaten ziemlich verwunderlich… über warmes Gewürz, herbstsonnig-dunkles Obst und trockenes Holz wird zu einer extremanimalischen Basis geleitet. Da erwartet man doch einen dunkeldrallen, triebstimulierenden und verruchtschwülstigen Duft.
Das Erstaunliche: Alle diese Ingredienzien lassen sich hervorragend heraus riechen: Da ist ein ganz mundwarm-würziger Kardamomgeruch, eine deutlich erkennbare zederige Zeder, eine tiefdunkle, warm-süßliche Pflaume und dann ein Dreier von animalischen Tönen (der Moschus ist hier von der unverkennbar animalischen, nicht von der hell-seifigen Frische-Wäsche-Sorte) mit etwas fluffiger Tonkasüße.
Und trotzdem hat das Ganze etwas irgendwie Frisches, wolkenlos Heiteres. Ein ganz prägnanter Fruchtaspekt wird den ganzen Duft über betont. Er kommt hauptsächlich von der Pflaume und wird zusätzlich unterstrichen von allem anderen. Die Pflaume ist ein wenig beschwipst, aber nicht gesättigt alkoholisch und wird nie so schwer, dass sie absacken und ihre Mitnoten runterziehen würde. Kardamom hebt ihre Wärme hervor und lässt sie mit seinem Gewürzkick nicht obstig werden, gleichzeitig ist er für seine Verhältnisse bemerkenswert hell.
Der Zedernakkord ist auffällig edel! Ganz viel beliebige 0815-Zedern habe ich schon gerochen, aber diese hier gibt eine erhaben feine holzige Trockenheit zur saftigen Pflaume.
Ist diese froh aufgelegte Pflaume etabliert, beginnt der stufenlose und geschmeidige Übergang zum animalischen Grund.
Sehr, sehr, sehr animalisch.
Trotzdem nicht miefig, schwülstig, sekrethaft, sondern nach wie vor gut gelaunt und relativ leichtfüßig. Auf jeden Fall sexy, aber nicht drängend oder bemüht wollüstig.
Ein gewinnendes Konzept: Warm, saftig, süß, sinnlich, dunkel, aber nicht klischeehaft extradick betont, sondern sehr spielerisch und mit innerer Spannung inszeniert.
Spaß am Uneindeutigen, nicht Plakativen: Das fröhliche S3 No.6 M T&YV.
6 Antworten
Caligari
Mokka
