06.04.2016 - 03:12 Uhr
Achilles
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Achilles
Top Rezension
45
Hardc-Ore
Alle Slumberhouse Düfte, die ich bisher testen durfte, haben mich zumindest insofern beeindruckt, als dass ich finde das sie sich immens von irgendeiner anderen Marke abheben und es wirklich geschafft haben, ein Alleinstellungsmerkmal auch innerhalb der Nische herauszubilden.
Jeder Duft scheint so sein Konzept auf ganz hohem Niveau erreicht zu haben, nicht immer gefiel mir das, wie z.B bei Sadanne - liegt aber wirklich daran, dass ich von einer geballten Rosen- und Erdbeerthematik nur Kopfschmerzen kriege, dann noch in Kombination. Geschmackssache.
Norne ist der authentische Wald inklusive lebendigem Innenleben und reichem Drumherum, Pear+Olive, Kiste, Jeke und Ore sind die vier Hardcoregourmands mit jeweils sehr authentischen Thematiken, nun kommts drauf an, was man so im reichen Überfluss ertragen kann. Sucht man prickelnde Pfirsiche mit harzigem Tabak, greift man in die Kiste, sucht man die klebrige, hausgemachte Erdbeermarmelade von Oma, die man in ihrem Garten, bestenfalls in der Rosenhecke sitzend von den Fingern leckt, nimmt man Sadanne zur Hand. Eine exzentrische Obst-Steinfruchtkombination in mediterranem Gefilde ist Pear+Olive, zäh und reichhaltig, salzig durch die grünen Oliven und süß wie eingelegte Birnen auf einer Terrasse mit Ausblick aufs Meer. Jeke ist asiatisch anmutend, Huhn süß-sauer geräuchert , oder Peking Ente mit scharfer Sauce mit Tee dazu, ein Gourmand der etwas anderen Art.
Möchte man nun, und das ist am ehesten meins, eine pralinenartige Whiskeyexplosion mit einer knarzigen Schokolade und noch viel mehr Süßkram genießen, bedient man sich des einzigartigen Ore.
Ore bedeutet "Erz", aber ich denke es ist nicht so gemeint wie im Sinne des Wortes. Eher ein Gourmanderz, die Essenz und das tiefste, reichhaltigste was man nur bieten kann, gräbt man sowas irgendwo im Schlaraffenland aus.
Ore startet mit einer Wucht aus Pfeffernüssen, Milchschokolade und Vanillecreme. Gleich, ohne Vorwarnung, fällt das ganze ins Haus. So sind übrigens alle Slumberhouse Extraits, minimal dosiert geben sie gleich die maximale Dosis her, die 30 ml sind mehr als ausreichend verglichen mit einem 100 ml Flakon EDT, beispielsweise. Sie sind alle eher die garstige Ursuppe vom stofflichen her, als ein ätherisches Wässerchen. Und weiße Kleidung sollte man sich sparen, möchte man einen Slumberhouse auftragen. Auf der Haut schimmern sie ölig, dicht und reich, wie Balsam, wie ein wertvolles Pflegeöl, sehr hochwertig und sie irrtieren (meine Haut) zum Glück nicht (wie leider z.B. Sorriso).
Wer glaubt, das wars nun und bleibt linear (selbst dann wären die Düfte exzellent) und vollzieht keine weitere Entwicklung mehr, der täuscht sich gewaltig. Im Herzen macht sich nun eine dunklere Kakaosorte breit, Zartbitter gekräutert, nur Schokolade ist Ore nicht. Diptam-Dost ist ein auf Kreta vorkommendes, an wildes Majoran erinnerndes Kraut, welches auch mit dem Oregano verwandt ist.
In der Herznote floriert das nun wunderbar, stört aber nicht, gibt eine ergänzende Note, wie klebriger Hustensaft oder Waldhonig. Also ich mag das.
Guajakholz, sehr eindringlich, und andere Edelhölzer gibts reichlich parallel dazu.
Die Whiskey-Lactone, und jetzt Überraschung: dient bei Whiskeys zum aromatisieren, hier drängt sich aber eine wachsige Kokosnuss auf. Nein, eher Milchschokolade mit Kokosnussfüllung, die Sorte, von der einem zwar schlecht wird, man aber trotzdem nicht aufhören kann. Lactone dienen dazu, den Whiskey mit Frucht-oder ähnlichen Aromen zu versehen, und das klappt auch vorzüglich in einem Parfum. Die ganze Zeit kam ich nicht dahinter, was diese ominöse Wachsmalstiftnote ist, es ist Kokos, nichts anderes. Aber nicht etwa eine billige Kokosnuss-Caipirinha Kombi und mit Karibikflair, eher wirklich holzig und pudrig, ganz eigen, sie würde den Kokoshasser nicht stören und den Kokosliebhaber immens erfreuen.
Also insgsamt wirklich ein Hardcoregourmand, der über 12 Stunden an einem klebt wie Pattex,mit nur einem Sprüher, und im Verlauf immer stärker und reichhaltiger wird. Wie eine gut gelagerte Spirituose, aber da brauche ich den Feinschmeckern hier nichts vorzufaseln, die wissen schon was gemeint ist.
Die Basis wird dann dazu noch rauchig, also was will man noch mehr? Erst mit köstlichen Kleinigkeiten starten, später richtig naschen und immer beschwipster werden, nicht aufhören können,weil es bösartigerweise immer leckerer wird....um dann die ganze Destille niederzubrennen, bevor man noch vollends süchtig wird. Und selbst das riecht dann noch gut, wenn man schon kilometerweit entfernt ist und das noch in der Luft hinter einem liegt.
Also, das können die Slumberhouse Düfte, einen gewaltigen Eindruck schinden.
Jeder Duft scheint so sein Konzept auf ganz hohem Niveau erreicht zu haben, nicht immer gefiel mir das, wie z.B bei Sadanne - liegt aber wirklich daran, dass ich von einer geballten Rosen- und Erdbeerthematik nur Kopfschmerzen kriege, dann noch in Kombination. Geschmackssache.
Norne ist der authentische Wald inklusive lebendigem Innenleben und reichem Drumherum, Pear+Olive, Kiste, Jeke und Ore sind die vier Hardcoregourmands mit jeweils sehr authentischen Thematiken, nun kommts drauf an, was man so im reichen Überfluss ertragen kann. Sucht man prickelnde Pfirsiche mit harzigem Tabak, greift man in die Kiste, sucht man die klebrige, hausgemachte Erdbeermarmelade von Oma, die man in ihrem Garten, bestenfalls in der Rosenhecke sitzend von den Fingern leckt, nimmt man Sadanne zur Hand. Eine exzentrische Obst-Steinfruchtkombination in mediterranem Gefilde ist Pear+Olive, zäh und reichhaltig, salzig durch die grünen Oliven und süß wie eingelegte Birnen auf einer Terrasse mit Ausblick aufs Meer. Jeke ist asiatisch anmutend, Huhn süß-sauer geräuchert , oder Peking Ente mit scharfer Sauce mit Tee dazu, ein Gourmand der etwas anderen Art.
Möchte man nun, und das ist am ehesten meins, eine pralinenartige Whiskeyexplosion mit einer knarzigen Schokolade und noch viel mehr Süßkram genießen, bedient man sich des einzigartigen Ore.
Ore bedeutet "Erz", aber ich denke es ist nicht so gemeint wie im Sinne des Wortes. Eher ein Gourmanderz, die Essenz und das tiefste, reichhaltigste was man nur bieten kann, gräbt man sowas irgendwo im Schlaraffenland aus.
Ore startet mit einer Wucht aus Pfeffernüssen, Milchschokolade und Vanillecreme. Gleich, ohne Vorwarnung, fällt das ganze ins Haus. So sind übrigens alle Slumberhouse Extraits, minimal dosiert geben sie gleich die maximale Dosis her, die 30 ml sind mehr als ausreichend verglichen mit einem 100 ml Flakon EDT, beispielsweise. Sie sind alle eher die garstige Ursuppe vom stofflichen her, als ein ätherisches Wässerchen. Und weiße Kleidung sollte man sich sparen, möchte man einen Slumberhouse auftragen. Auf der Haut schimmern sie ölig, dicht und reich, wie Balsam, wie ein wertvolles Pflegeöl, sehr hochwertig und sie irrtieren (meine Haut) zum Glück nicht (wie leider z.B. Sorriso).
Wer glaubt, das wars nun und bleibt linear (selbst dann wären die Düfte exzellent) und vollzieht keine weitere Entwicklung mehr, der täuscht sich gewaltig. Im Herzen macht sich nun eine dunklere Kakaosorte breit, Zartbitter gekräutert, nur Schokolade ist Ore nicht. Diptam-Dost ist ein auf Kreta vorkommendes, an wildes Majoran erinnerndes Kraut, welches auch mit dem Oregano verwandt ist.
In der Herznote floriert das nun wunderbar, stört aber nicht, gibt eine ergänzende Note, wie klebriger Hustensaft oder Waldhonig. Also ich mag das.
Guajakholz, sehr eindringlich, und andere Edelhölzer gibts reichlich parallel dazu.
Die Whiskey-Lactone, und jetzt Überraschung: dient bei Whiskeys zum aromatisieren, hier drängt sich aber eine wachsige Kokosnuss auf. Nein, eher Milchschokolade mit Kokosnussfüllung, die Sorte, von der einem zwar schlecht wird, man aber trotzdem nicht aufhören kann. Lactone dienen dazu, den Whiskey mit Frucht-oder ähnlichen Aromen zu versehen, und das klappt auch vorzüglich in einem Parfum. Die ganze Zeit kam ich nicht dahinter, was diese ominöse Wachsmalstiftnote ist, es ist Kokos, nichts anderes. Aber nicht etwa eine billige Kokosnuss-Caipirinha Kombi und mit Karibikflair, eher wirklich holzig und pudrig, ganz eigen, sie würde den Kokoshasser nicht stören und den Kokosliebhaber immens erfreuen.
Also insgsamt wirklich ein Hardcoregourmand, der über 12 Stunden an einem klebt wie Pattex,mit nur einem Sprüher, und im Verlauf immer stärker und reichhaltiger wird. Wie eine gut gelagerte Spirituose, aber da brauche ich den Feinschmeckern hier nichts vorzufaseln, die wissen schon was gemeint ist.
Die Basis wird dann dazu noch rauchig, also was will man noch mehr? Erst mit köstlichen Kleinigkeiten starten, später richtig naschen und immer beschwipster werden, nicht aufhören können,weil es bösartigerweise immer leckerer wird....um dann die ganze Destille niederzubrennen, bevor man noch vollends süchtig wird. Und selbst das riecht dann noch gut, wenn man schon kilometerweit entfernt ist und das noch in der Luft hinter einem liegt.
Also, das können die Slumberhouse Düfte, einen gewaltigen Eindruck schinden.
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