22.10.2020 - 10:39 Uhr
Troemmer
3 Rezensionen
Troemmer
Hilfreiche Rezension
M7 hoch 10
Jadab beginnt in der Extrait-Version mit einer mäßig animalischen Oud-Note. Ist das nun wertiges synthetisches Oud oder natürliches Oud? Ich tippe auf eine Mischung aus beidem, mit größeren Anteil an Synthetik. Meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen – ich bin kein Oud-Kenner und will ehrlich gesagt auch keiner werden. Weder authentisches Stallaroma für Adlerholz-Connaisseure ist für mich auszumachen, noch so eine monolithische moderne Oudbasis à la „Oud Royal“. Es flirrt hier vielmehr aufs Schönste. Warm-würzig und ganz bisschen blumig. Und trotz Extrait-Power durchaus mit Stil und ohne Druck. Entscheidend ist für mich – hier stört keine Note, auch nicht auf Strecke. Der Gesamteindruck ist bleibt bis zum Ende natürlich und das gefällt mir sehr. Und bis man hier das Ende erreicht braucht es echt Geduld, glaubt mir…
Wo anderes ins Ausgestellte, Gespreizte, Ungewöhnliche, abbiegen bleibt Jadab bei sich, bei mir. Er legt die Karten nicht auf den Tisch – wenig Duftentwicklung, dafür ein steter kleinteiliger Strom aus diesen gleichermaßen warmwohligen und tiefblumigen Anteilen. An den richtigen Stellen gedimmt, die Blüten stechen null, sie treiben langsam im Duftfluss – das hat Tiefe und ist wirklich toll gemacht!
Diese Tiefe ist nie schwarz oder abgründig, nicht von der Sorte „geht’s noch ne Nummer düsterer?“ – die große Dimension entsteht durch einen Sog an warmen beruhigenden aber nicht betörenden Eindrücken. Jadab lockt nicht – eher stolzes Selbstbewusstsein, stark verwoben. Einzelnen Noten erkenne ich nicht, will ich auch gar nicht. Denn über allem steht ein wohliger Gesamteindruck. Schon ziemlich männlich – wobei einen Frau mit dem Duft keineswegs verkleidet wirken dürfte.
Das Parfum wirkt zeitgemäß und raffiniert und laut Pressetext erzeugt der Duft wohl eine Aura des sicheren Selbstbewusstseins um die Trägerin oder den Träger. Muss man nicht glauben. Sollte man nicht glauben. Denn Jadab will niemanden beeindrucken – und beeindruckt auch niemanden in diesem ausladenden Sinn. Ich finde das sehr sympathisch. Denn was auch auch stimmt: Es gibt hier Düfte, die in ein ähnliches Horn stoßen und auf den ersten Metern viel interessanter wirken, vielleicht auch im Ranking besser dastehen. Auch Stéphane Humbert Lucas hat ein paar dieser Kandidaten kreiert. „2022 Generation Man“ glitzerte zum Beispiel eine kurze Zeit in meinem Badregal. Es war meist dieses Ausgestellte, das mich nicht auf Dauer mit solcherlei Kanonen warm werden liess. Früher oder später kam der „Is ja gut, jetzt hab ichs kapiert“-Moment. Hier nun ist für mich alles stimmig. Sozusagen Oud und Frucht oder Trockenfrucht, aber ohne „gib ihm“.
Meine 10 da oben sollte also niemanden auf die falsche Fährte führen. Oud-Afficiados fänden den Duft wahrscheinlich höchstens „ganz nett“, nicht unique, vielleicht auch zu gourmandig. Das Extrait von Jadab ist ein Funktionsduft mit Tiefe. Und ein Duft, dessen Zielgruppe, wahrscheinlich nichts viel von ihm mitbekommt. Man sollte eher nicht auf der Suche nach einem hochwertigen Luxusduft sein – hier ist alles eher casual, auch wenn Verpackung und vor allem der Preis etwas anderes versprechen. Wirklich kein fancy Projektionsmonster für besondere Auftritte, auch keine Extravaganz, nur Haltbarkeit ist echt massiv! (pappt wie Sau) Zwischendurch sorgt immer mal wieder diese boozy Colanote, die vielleicht einige von YSL M7 kennen für gute Laune, auch beim „Tigre du Bengale“ hatte ich mal diese Spritzel-Sprutzel-Assoziation.
Das Eau hatte ich übrigens auch schon unter der Nase – auch cool, aber das Extrait…das Extrait…*augenverdreh*…
Wo anderes ins Ausgestellte, Gespreizte, Ungewöhnliche, abbiegen bleibt Jadab bei sich, bei mir. Er legt die Karten nicht auf den Tisch – wenig Duftentwicklung, dafür ein steter kleinteiliger Strom aus diesen gleichermaßen warmwohligen und tiefblumigen Anteilen. An den richtigen Stellen gedimmt, die Blüten stechen null, sie treiben langsam im Duftfluss – das hat Tiefe und ist wirklich toll gemacht!
Diese Tiefe ist nie schwarz oder abgründig, nicht von der Sorte „geht’s noch ne Nummer düsterer?“ – die große Dimension entsteht durch einen Sog an warmen beruhigenden aber nicht betörenden Eindrücken. Jadab lockt nicht – eher stolzes Selbstbewusstsein, stark verwoben. Einzelnen Noten erkenne ich nicht, will ich auch gar nicht. Denn über allem steht ein wohliger Gesamteindruck. Schon ziemlich männlich – wobei einen Frau mit dem Duft keineswegs verkleidet wirken dürfte.
Das Parfum wirkt zeitgemäß und raffiniert und laut Pressetext erzeugt der Duft wohl eine Aura des sicheren Selbstbewusstseins um die Trägerin oder den Träger. Muss man nicht glauben. Sollte man nicht glauben. Denn Jadab will niemanden beeindrucken – und beeindruckt auch niemanden in diesem ausladenden Sinn. Ich finde das sehr sympathisch. Denn was auch auch stimmt: Es gibt hier Düfte, die in ein ähnliches Horn stoßen und auf den ersten Metern viel interessanter wirken, vielleicht auch im Ranking besser dastehen. Auch Stéphane Humbert Lucas hat ein paar dieser Kandidaten kreiert. „2022 Generation Man“ glitzerte zum Beispiel eine kurze Zeit in meinem Badregal. Es war meist dieses Ausgestellte, das mich nicht auf Dauer mit solcherlei Kanonen warm werden liess. Früher oder später kam der „Is ja gut, jetzt hab ichs kapiert“-Moment. Hier nun ist für mich alles stimmig. Sozusagen Oud und Frucht oder Trockenfrucht, aber ohne „gib ihm“.
Meine 10 da oben sollte also niemanden auf die falsche Fährte führen. Oud-Afficiados fänden den Duft wahrscheinlich höchstens „ganz nett“, nicht unique, vielleicht auch zu gourmandig. Das Extrait von Jadab ist ein Funktionsduft mit Tiefe. Und ein Duft, dessen Zielgruppe, wahrscheinlich nichts viel von ihm mitbekommt. Man sollte eher nicht auf der Suche nach einem hochwertigen Luxusduft sein – hier ist alles eher casual, auch wenn Verpackung und vor allem der Preis etwas anderes versprechen. Wirklich kein fancy Projektionsmonster für besondere Auftritte, auch keine Extravaganz, nur Haltbarkeit ist echt massiv! (pappt wie Sau) Zwischendurch sorgt immer mal wieder diese boozy Colanote, die vielleicht einige von YSL M7 kennen für gute Laune, auch beim „Tigre du Bengale“ hatte ich mal diese Spritzel-Sprutzel-Assoziation.
Das Eau hatte ich übrigens auch schon unter der Nase – auch cool, aber das Extrait…das Extrait…*augenverdreh*…
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