29.01.2016 - 09:21 Uhr
Somebody
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Somebody
Top Rezension
Verschwunden und wieder aufgetaucht
Nachdem ich die tolle Möglichkeit bekommen habe, viele mir weitgehend unbekannte Düfte zu testen, von denen einige inzwischen nicht mehr produziert werden, hat der Zufall als ersten Kandidaten diesen hier in Form des Extrait für mich ausgewählt.
Vu war das erste Parfum, das der französische Modeschöpfer Edmond "Ted" Lapidus (1929-2008) in Zusammenarbeit mit L'Oreal im Jahr 1975 auf den Markt brachte.
Die 70er waren eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und der Liberalisierung. So existierten unterschiedliche Bewegungen wie Feminismus, die Befreiung der Homosexualität, Punk und Neoromantik nebeneinander und auch die Düfte der Ära waren von diesen Strömungen geprägt.
Vu hat es mir nicht leicht gemacht. Ich habe getestet, getestet und nochmal getestet und inzwischen ist das Pröbchen fast leer.
Die Kopfnote präsentiert sich mir zitrisch und leicht stechend mit einem kleinen muffigen Beigeschmack. Ich hätte hier auch Aldehyde als Mittäter vermutet, die allerdings nicht gelistet sind.
Anschließend wird der Duft zunehmend voller, weicher und würziger - einfach wunderschön! Dabei bleibt er immer sehr hautnah und ich frage mich, wieviel man wohl verwenden müsste oder musste um zur Duftbombe zu mutieren. Für mich ist er sehr dezent und moderat, dabei erstaunlich lang anhaltend.
Zur Basis hin wird er merklich animalisch, Zibet lässt grüßen, und erinnert mich an Klassiker wie Shalimar.
Vor allem die Herznote betreffend könnte Vu ein Ahne des von Lagerfeld einige Jahre später auf den Markt gebrachten KL sein, ohne dass die Düfte sich zu sehr ähneln. Eine gewisse Verwandtschaft drängt sich mir jedoch auf.
Deshalb würde auch ich ihn eher in Richtung Orientalen einordnen.
Vu ist ein komplexer, warm-würziger Duft mit reichlich "Körper", perfekt für die kühlere Jahreszeit. Lediglich den Flacon finde ich ziemlich hässlich und hätte ihn deshalb vermutlich nicht besonders beachtet als es ihn in den Geschäften noch zu kaufen gab. Wie schön, dass ich ihn nun posthum doch noch testen konnte. Vielen Dank an Hasi für dieses bereichernde Dufterlebnis!
Vu war das erste Parfum, das der französische Modeschöpfer Edmond "Ted" Lapidus (1929-2008) in Zusammenarbeit mit L'Oreal im Jahr 1975 auf den Markt brachte.
Die 70er waren eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und der Liberalisierung. So existierten unterschiedliche Bewegungen wie Feminismus, die Befreiung der Homosexualität, Punk und Neoromantik nebeneinander und auch die Düfte der Ära waren von diesen Strömungen geprägt.
Vu hat es mir nicht leicht gemacht. Ich habe getestet, getestet und nochmal getestet und inzwischen ist das Pröbchen fast leer.
Die Kopfnote präsentiert sich mir zitrisch und leicht stechend mit einem kleinen muffigen Beigeschmack. Ich hätte hier auch Aldehyde als Mittäter vermutet, die allerdings nicht gelistet sind.
Anschließend wird der Duft zunehmend voller, weicher und würziger - einfach wunderschön! Dabei bleibt er immer sehr hautnah und ich frage mich, wieviel man wohl verwenden müsste oder musste um zur Duftbombe zu mutieren. Für mich ist er sehr dezent und moderat, dabei erstaunlich lang anhaltend.
Zur Basis hin wird er merklich animalisch, Zibet lässt grüßen, und erinnert mich an Klassiker wie Shalimar.
Vor allem die Herznote betreffend könnte Vu ein Ahne des von Lagerfeld einige Jahre später auf den Markt gebrachten KL sein, ohne dass die Düfte sich zu sehr ähneln. Eine gewisse Verwandtschaft drängt sich mir jedoch auf.
Deshalb würde auch ich ihn eher in Richtung Orientalen einordnen.
Vu ist ein komplexer, warm-würziger Duft mit reichlich "Körper", perfekt für die kühlere Jahreszeit. Lediglich den Flacon finde ich ziemlich hässlich und hätte ihn deshalb vermutlich nicht besonders beachtet als es ihn in den Geschäften noch zu kaufen gab. Wie schön, dass ich ihn nun posthum doch noch testen konnte. Vielen Dank an Hasi für dieses bereichernde Dufterlebnis!
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