Sandalo del Kashmir e Vetiver

FabianO
31.03.2014 - 10:09 Uhr
1
Wenig hilfreiche Rezension
3
Flakon
4
Sillage
4
Haltbarkeit
2.5
Duft

Kunststoffblumen und Vanilleduftkerzen, in chinesischem Pflaumenlikör schwimmend

Ich muss meinem Vorredner entschieden widersprechen, gerade was die Überschrift betrifft. Ob sich nun ausgerechnet ein Scheich diesen Grabbeltischduft aufsprühen würde, wage ich aufs Schärfste zu bezweifeln.

Ich meine damit gar nicht allein den Preis (7,99 Euro für 100 ml), aber sicher auch der spielt eine Rolle bei der Bewertung, wenn ich auf die Zutaten zu sprechen komme.

"Sandalo del Kashmir e Vetiver", ein überraschend langer Parfumname für vergleichsweise kurze Orienteindrücke.

Beim besten Willen, Orientstimmung will bei mir ob der plastikartigen Duftwirkung nicht aufkommen.

Der Duft ist in keinster Weise natürlich zu nennen, im Auftakt schlägt mir ein sehr künstlicher, etwas süßer, leicht pflaumenlikörartiger Geruch entgegen, ähnlich den chinesischen Verdauungschnäpsen in Restaurants.

Von Vetiver merke ich überhaupt nichts, weder grasig noch süßgrasig.

Aus dem Pflaumenlikör wird dann rasch etwas Synthetisch-Blumiges, etwas trockener, irgendwie nervig, auch keineswegs maskulin zu nennen.

Die Holznoten, die dann irgendwie bei obigem Namen wohl auftauchen müssen, wirken ebenfalls nicht natürlich, sondern wie Plastikholzscheite in Kaminen in Möbelhäusern. Will sagen: So riecht kein echtes, wertiges Holz. Synthetische Autoduftbaumvanille, auch Duftkerzen ähnlich, beschließt die Basis.

A propos Möbelhaus: Überhaupt riecht das Ganze nicht wie Parfum, sondern bestenfalls wie diese billigen Raumduftholzstäbchengläser in Wohnabteilungen.

Aber da schließt sich dann der Kreis und wenn Tesori d´Oriente noch eine wie auch immer geartete Gewinnspanne erwartet, bleiben ja bei 7,99 Euro auch kaum bzw. keinerlei Möglichkeiten, zutatentechnisch wenigstens Grundniveau zu bieten.

Ein grässlicher, nervig-künstlicher und plastikartiger Duft. Nein danke!
2 Antworten