Treasure Collection

Peregrina 2019

Tanith
17.03.2022 - 12:25 Uhr
23
Top Rezension
8
Preis
4
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

In Einzelteile zerlegt

Heute fühle ich mich kreativ unbeflügelt, der Kuss der Muse blieb leider aus. Weil ich Peregrina aber trotzdem gern eine eigene Rezension widmen würde, versuche ich es Mal mit mehr Informationsgehalt als literarischen Anspruch.
Das passt eigentlich auch ganz gut - ich neige eh dazu, alles genaustens zu analysieren, interpretieren, sezieren und auseinanderzunehmen.

Im Privatleben: eher schlecht.
Im Studium: schon etwas hilfreicher
Hier? Wir werden sehen!

Ganz systematisch gehe ich einfach Mal alle Duftnoten durch und vergleiche sie bestmöglich mit Referenzdüften, falls (mir) möglich.

Kopfnote
Die Kopfnote von Peregrina startet direkt sehr blumig süß. Die Rose ist unverkennbar, hat eine gewisse Frische und erinnert mich tatsächlich etwas an die Rose in Oud Satin Mood Eau de Parfum - aber wirklich nur an die Rose! Ansonsten unterscheiden sich beide Düfte grundlegend. Diese strahlende, nicht-zuckrig-süße Blumigkeit, die jene anspricht, die es süßer mögen, aber niemanden verschreckt, der zuckrig nicht mag. Die anderen Weißblüher kann ich höchstens schemenhaft erkennen, sie sorgen für einen gewissen Vintage Vibe, meinen Finger drauflegen kann ich allerdings nicht.

Herznote
Bis Peregrina zur Herznote übergeht, verstreicht einige Zeit. An mir hält die Kopfnote wirklich erstaunlich lag, oder aber der Übergang ist so fließend, dass ich es kaum bemerke. Hauptakteure sind hier eindeutig Ylang Ylang und eine helle Myrrhe, die zusammen mit der bereits beschriebenen Rose ein Trio bilden. Dabei empfinde ich den Duft keinesfalls als rauchig, selbst Delina Exclusif mutet an mir rauchiger an (und dabei ist sie es kaum). Der Ylang Ylang sorgt für eine gewisse "Sonnigkeit" und Dicke, die später durch die Basis wieder aufgefächert wird. Der Karamell weckt kurzweilig zuckrige Assoziationen, die, gemeinsam mit dem Ylang Ylang etwas an Ylang in Gold Eau de Parfum erinnern. Ein bisschen prickelt es hier in der Nase, irgendwie ist die Herznote etwas wild - ob gut oder schlecht, das entscheidet man besser selbst. Ich mag dieses "aufgeregte" und die Verspieltheit.

Basis
In der Basis wird Peregrina schließlich wieder etwas luftiger. Der Puder verhindert, dass der Duft ins cremig-blumige verläuft (wie etwa Delina Exclusif ) und der Amber macht ihn dunkler, schwerer und Abend-tauglicher. Zur Herznote hätte ich Peregrina noch ganz klar dem Frühling und Tag zugeordnet - hier schafft sie den Spagat in den kühleren, dunkleren Herbstabend.

Alles in allem mag ich diese Neuentdeckung wirklich sehr gerne!
Sie reiht sich ein in mein aktuelles Beuteschema der süß-rosigen Düfte, schlägt aber gleichzeitig die Brücke zu etwas mehr Tiefe und sexyness. Durch den Ylang Ylang wird sie gar etwas exotisch und selbst an einem lauen Sommerabend tragbar - am besten zu einem netten Date ;-)
Das alles bei solider Haltbarkeit und einer raumgreifenden Duftaura - Wunschkandidat!
2 Antworten