27.10.2020 - 16:36 Uhr
Landlord
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21
Verwegenheit auf Englisch
Mattschwarzer Karton. Geprägte Goldschrift. Ein Herr mit steifem Kragen, Zylinder, Monokel und Zigarette in der Spitze. Ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt das Motiv, das "Raffish" ziert. Aber nur für diejenigen, die die Marke dahinter nicht kennen: THE CHAP ist ein humorvolles Herrenmagazin, das seit zwanzig Jahren genüsslich mit den Traditionen britischen Stils spielt und sich selbst dabei nicht allzu ernst nimmt.
Durchaus ernst nehmen kann man inzwischen aber den Ausflug des Herausgebers Gustav Temple in die Welt der Parfums. Nach dem männlich-blumigen Cologne für Spaziergänger "Flaneur" hat er unter der Marke seines Magazins jetzt den zweiten Duft "made in England" aufgelegt, wie es stolz auf der Rückseite der Umverpackung prangt. In der Kopfnote gefällt eine floral flankierte Mandarine, zu der sich ein wenig Nelke gesellt - das einzige Gewürz, das ich zu erriechen glaube. Richtig ausspielen tut dieser Duft seine Qualitäten nach etwa einer Stunde. Die schwarze Johannisbeere, die ich in Parfums sehr mag, nehme ich leider nicht wahr. Dafür ist die Basis aus leicht süßlich ambriertem Sandelholz wirklich schön und rund. Je länger "Raffish" aufgetragen ist, desto dunkler und wärmer wird er und scheint direkt der Haut zu entströmen. Ein Wohlfühlduft für den reiferen Mann, der - sehr ordentlich für ein EdC - für die Dauer eines langen Abends hält!
Der Name "Raffish" (gleich "Verwegen") mag uns irritieren, wenn wir vermuten, es handle sich um einen Duft für abenteuerlustige Piraten oder halsbrecherisch agierende Doppeldeckerpiloten. Nein, es ist die Verwegenheit des eingangs beschriebenen Herrn in Zylinder und Monokel, der lachend den besten Champagner bestellt, nachdem er hohe Einsätze im Roulette verlor - und dabei auch noch verdammt gut riecht. Und, ja, er ist aus der Zeit gefallen. Aber das ist gerade so tröstlich an ihm in diesen Zeiten, aus denen man gelegentlich selbst gerne fallen möchte...
Durchaus ernst nehmen kann man inzwischen aber den Ausflug des Herausgebers Gustav Temple in die Welt der Parfums. Nach dem männlich-blumigen Cologne für Spaziergänger "Flaneur" hat er unter der Marke seines Magazins jetzt den zweiten Duft "made in England" aufgelegt, wie es stolz auf der Rückseite der Umverpackung prangt. In der Kopfnote gefällt eine floral flankierte Mandarine, zu der sich ein wenig Nelke gesellt - das einzige Gewürz, das ich zu erriechen glaube. Richtig ausspielen tut dieser Duft seine Qualitäten nach etwa einer Stunde. Die schwarze Johannisbeere, die ich in Parfums sehr mag, nehme ich leider nicht wahr. Dafür ist die Basis aus leicht süßlich ambriertem Sandelholz wirklich schön und rund. Je länger "Raffish" aufgetragen ist, desto dunkler und wärmer wird er und scheint direkt der Haut zu entströmen. Ein Wohlfühlduft für den reiferen Mann, der - sehr ordentlich für ein EdC - für die Dauer eines langen Abends hält!
Der Name "Raffish" (gleich "Verwegen") mag uns irritieren, wenn wir vermuten, es handle sich um einen Duft für abenteuerlustige Piraten oder halsbrecherisch agierende Doppeldeckerpiloten. Nein, es ist die Verwegenheit des eingangs beschriebenen Herrn in Zylinder und Monokel, der lachend den besten Champagner bestellt, nachdem er hohe Einsätze im Roulette verlor - und dabei auch noch verdammt gut riecht. Und, ja, er ist aus der Zeit gefallen. Aber das ist gerade so tröstlich an ihm in diesen Zeiten, aus denen man gelegentlich selbst gerne fallen möchte...
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