Oudrageous The Merchant Of Venice 2015
8
Sehr hilfreiche Rezension
Und wieder ist es Zeit ...
Die Zeit, zu der wir die kräftigen und wärmenden Gewürz- und Lederdüfte wieder aus der „Sommerpause“ zurückholen und sie dadurch in die erste Reihe der regelmäßig benutzten Flacons rücken.
Die Auswahl in diesem Genre ist groß, aber mich zieht es meist erst einmal nach Venedig.
Was haben die mediterranen Händler dieser Stadt wohl alles in ihren Lagerhäusern?
„The Merchant of Venice“ gibt großzügig und wohlduftend immer wieder Auskunft darüber.
Nun fällt „Oudrageous“ erst einmal wegen seines außergewöhnlichen Flacons auf; die Serie „Fiamme“ („Flames“) gehört zu den Schönheiten, die auf der Glasbläser-Insel Murano für diese Marke mit viel Kunstverstand und handwerklichem Können geschaffen wurden.
Aber auch der Inhalt ist nicht zu verachten; vorausgesetzt, man mag diese dunklen, Oud-geschwängerten Duftwesen.
Wie der Name „Oudrageous“ schon verrät, kann man hier diesem, immer mindestens leicht schmutzigen, von vielen geliebten, von anderen gefürchtetem, Aroma nicht ausweichen.
Zusätzlich führen uns die Parfümeure auch in die Speicherhäuser der Alt-Venezianischen Kaufleute. Dort wurden früher die Spezereien und Köstlichkeiten aus aller Welt gelagert, die zur Hochzeit von „La Serenissima“ über das Mittelmeer kamen und von dort aus durch Karawanen in alle Herren Länder verteilt wurden.
So finden wir hier immer noch deutliche Würz-Spuren von Kardamom, Koriander und natürlich auch von Weihrauch: Weihrauch in den unterschiedlichsten Nuancen, von lichten Hellblond über sakral-leuchtend bis hin zur dunklen, geheimnisvollen Tiefe!
Heimatliche Harze lagerten hier auch: So wie Labdanum, das auch heilende Harz der immer etwas in Blatt und Blüte zerknautscht wirkenden Zistrose und getrocknete Heliotropblüten; ein feines Vanille-Ersatzsaroma, sollten diese edlen Schoten einmal nicht vorrätig sein.
Das Meer ist unberechenbar und so sind es auch die Waren- und Gewürzlieferungen:
Der kluge Kaufmann baute schon damals vor!
Auch Säcke voll Tamarindenschoten, ein allseits beliebtes Gewürz, finden wir hier und von den Dachbalken hängen große Bündel getrockneten Tabaks wie schlafende Fledermäuse herab!
Dieser benötigt Luft, um nicht zu schimmeln und deshalb trifft man dieses großartige und würzige Duftwesen über allem schwebend: Auch in „Oudrageous“ ist diese Note enthalten und wunderbar präsent.
All das ruht auf einer guten Portion Oud, begleitet von der bekannten Tonkabohnen-Süße, die so manchem diese Duftnote noch unangenehmer macht, und einer feucht-erdigen Vetivergabe:
Schön schmutzig und schwer muss diese Mischung sein, um „Oudrageous“ seinen besonderen Charme zu verleihen.
Die Macher von „The Merchant of Venice“ wissen auch hier, was sie tun, und so passen Sillage und Haltbarkeit ausgesprochen gut zum Gesamt-Auftritt dieses Duftes.
Zwei dieser kostbaren, in gläsernen Flammen gefangenen Düfte, durfte ich bisher testen.
Und natürlich bin ich angetan: „The Merchant of Venice“ war eine der ersten Marken, die ich durch liebe Profumiste in meiner Anfangszeit hier abgefüllt probieren durfte.
Auch ich bin von deren meisterhaften Flacons begeistert, auch wenn sie mich immer mal wieder daran erinnern, wie ich mich eines Nachmittags auf der Insel Murano fast gefangen fühlte.
Welche Vaporetto-Linie ich auch benutzte: Ich landete immer wieder auf Murano!
Aber das ist eine andere Geschichte meiner ganz persönlichen „Venezianischen Legende“.
„Oudrageous“ habe ich mir als Abfüllung vergangenen Winter aus Serafinas Sammlung aussuchen dürfen; ein Rest ist noch vorhanden.
Dieser wird mir mit seinen Weihrauch-Oud-Duftflämmchen die dunkle Jahreszeit erhellen.
Die Auswahl in diesem Genre ist groß, aber mich zieht es meist erst einmal nach Venedig.
Was haben die mediterranen Händler dieser Stadt wohl alles in ihren Lagerhäusern?
„The Merchant of Venice“ gibt großzügig und wohlduftend immer wieder Auskunft darüber.
Nun fällt „Oudrageous“ erst einmal wegen seines außergewöhnlichen Flacons auf; die Serie „Fiamme“ („Flames“) gehört zu den Schönheiten, die auf der Glasbläser-Insel Murano für diese Marke mit viel Kunstverstand und handwerklichem Können geschaffen wurden.
Aber auch der Inhalt ist nicht zu verachten; vorausgesetzt, man mag diese dunklen, Oud-geschwängerten Duftwesen.
Wie der Name „Oudrageous“ schon verrät, kann man hier diesem, immer mindestens leicht schmutzigen, von vielen geliebten, von anderen gefürchtetem, Aroma nicht ausweichen.
Zusätzlich führen uns die Parfümeure auch in die Speicherhäuser der Alt-Venezianischen Kaufleute. Dort wurden früher die Spezereien und Köstlichkeiten aus aller Welt gelagert, die zur Hochzeit von „La Serenissima“ über das Mittelmeer kamen und von dort aus durch Karawanen in alle Herren Länder verteilt wurden.
So finden wir hier immer noch deutliche Würz-Spuren von Kardamom, Koriander und natürlich auch von Weihrauch: Weihrauch in den unterschiedlichsten Nuancen, von lichten Hellblond über sakral-leuchtend bis hin zur dunklen, geheimnisvollen Tiefe!
Heimatliche Harze lagerten hier auch: So wie Labdanum, das auch heilende Harz der immer etwas in Blatt und Blüte zerknautscht wirkenden Zistrose und getrocknete Heliotropblüten; ein feines Vanille-Ersatzsaroma, sollten diese edlen Schoten einmal nicht vorrätig sein.
Das Meer ist unberechenbar und so sind es auch die Waren- und Gewürzlieferungen:
Der kluge Kaufmann baute schon damals vor!
Auch Säcke voll Tamarindenschoten, ein allseits beliebtes Gewürz, finden wir hier und von den Dachbalken hängen große Bündel getrockneten Tabaks wie schlafende Fledermäuse herab!
Dieser benötigt Luft, um nicht zu schimmeln und deshalb trifft man dieses großartige und würzige Duftwesen über allem schwebend: Auch in „Oudrageous“ ist diese Note enthalten und wunderbar präsent.
All das ruht auf einer guten Portion Oud, begleitet von der bekannten Tonkabohnen-Süße, die so manchem diese Duftnote noch unangenehmer macht, und einer feucht-erdigen Vetivergabe:
Schön schmutzig und schwer muss diese Mischung sein, um „Oudrageous“ seinen besonderen Charme zu verleihen.
Die Macher von „The Merchant of Venice“ wissen auch hier, was sie tun, und so passen Sillage und Haltbarkeit ausgesprochen gut zum Gesamt-Auftritt dieses Duftes.
Zwei dieser kostbaren, in gläsernen Flammen gefangenen Düfte, durfte ich bisher testen.
Und natürlich bin ich angetan: „The Merchant of Venice“ war eine der ersten Marken, die ich durch liebe Profumiste in meiner Anfangszeit hier abgefüllt probieren durfte.
Auch ich bin von deren meisterhaften Flacons begeistert, auch wenn sie mich immer mal wieder daran erinnern, wie ich mich eines Nachmittags auf der Insel Murano fast gefangen fühlte.
Welche Vaporetto-Linie ich auch benutzte: Ich landete immer wieder auf Murano!
Aber das ist eine andere Geschichte meiner ganz persönlichen „Venezianischen Legende“.
„Oudrageous“ habe ich mir als Abfüllung vergangenen Winter aus Serafinas Sammlung aussuchen dürfen; ein Rest ist noch vorhanden.
Dieser wird mir mit seinen Weihrauch-Oud-Duftflämmchen die dunkle Jahreszeit erhellen.
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Serenissima
