Tiffany & Co. 2017

Marianne
16.12.2017 - 07:45 Uhr
13
Top Rezension
9
Flakon
5
Haltbarkeit
1
Duft

Tiffany, hast du das nötig???

Ich habe in den letzten Jahren öfters mit dem Gedanken gespielt, mir ein Tiffany-Schmuckstück zu kaufen, da mich die Marke irgendwie anspricht…habe einige Stunden im Onlineshop mit Ketten und Ohrringen geliebäugelt…jedoch waren mir die Sachen einfach viel zu teuer.
Umso mehr freute ich mich über den neuen Tiffany-Duft und ich konnte es nicht erwarten, ihn zu testen – beinahe hätte ich ihn blind bestellt, weil ich ihn mit dem Schmuck assoziierte und dachte, der muss mir ja gefallen. Die angeblich enthaltene Irisnote würde es sicher zu etwas für mich Interessantem machen, dachte ich.
Als ich in der Parfumerie dann eine Probe geschenkt bekam, konnte ich es kaum erwarten, es aufzusprühen – meine Hoffnungen wurden jedoch vernichtet. Ich dachte mir beim ersten Riechen, nach kurzem „Wird schon noch besser werden“….: „Was um Himmels Willen soll das sein?“
Da gibt es einige Drogeriedüfte, die hochwertiger oder zumindest einzigartiger anmuten als das hier!
Beim Aufsprühen, was also noch vor der Kopfnote „in der Luft liegt“, bemerkt man eine Art Orangeade-Duft (billiger fake-Orangen-Verdünnsirup), mit kaltem Wasser verdünnt. An sich ja noch ganz OK und spritzig-saftig. Das soll wohl die grüne Mandarine sein, die in den Noten gelistet ist.
Dann braucht man aber nur etwas näher am Handgelenk zu riechen und sofort kommt diese süß/billige Note zum Vorschein, die leider heutzutage in jedem 2. neuen Mainstreamduft enthalten ist. Eine Schande für jedes Parfum. Keine direkt klebrige Süße, sondern einfach etwas künstlich-trockenes, das man ungern riecht.
Ich kann auch die von einigen Usern angeführte Reinigernote wahrnehmen. Mich erinnert es an den Reiniger, der in meinem Kindergarten verwendet wurde – diesen habe ich zwar damals nicht als negativ wahrgenommen, sehe aber nicht ein, warum er in einem Tiffany-Duft erscheinen muss.
Hier erwarte ich mir Qualität, Überraschung, Klasse- aber dies dürfte ohnehin ein Markenbegleitwässerchen im Niedrigpreissegment sein, wie ich dann gesehen habe.
Warum Tiffany hier nicht ein bisschen tiefer in die Tasche greift und etwas Einzigartiges erschaffen lässt?....vielleicht, weil die Kunden, die Tiffany-Parfum kaufen, eher diejenigen (wie ich) sind, die sich sowieso keinen Schmuck davon leisten können? Oder weil es gut ankommt und vielen egal ist, wie es riecht, was sie da tragen, Hauptsache es heißt Tiffany? Man weiß es nicht.
Jedenfalls geht es dann in der Herznote leider weiter mit dieser künstlichen Zitrusnote. Sowas habe ich mal in einem bekannten Bekleidungsgeschäft gerochen, als Umkleidekabinenerfrischerduft. Warum nimmt man keinen realistischeren Zitrusduft, wo doch Zitrus ohnehin nicht die teuerste Zutat ist?
Wenn ich mich nun sehr bemühe, finde ich noch eine leicht blumige Note, ähnlich der Blumigkeit in J’adore-aber vielleicht ist das eine Illusion.
Patchouli ist, würde ich sagen, nicht einmal in Spuren enthalten, genauso wie die genannten Moschus-oder Irisnoten.
Alles in allem muss ich dem Duft also ein vernichtendes Urteil ausstellen. Gut, dass es nicht zum Blindkauf kam.
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