Anniversari

Afrodite 2018

SabriNoir
25.08.2020 - 14:30 Uhr
18
Top Rezension
9
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft

Eine Hommage an die Weiblichkeit

Gleich den zweiten Kommentar aus meinem Sammlungsprojekt möchte ich Afrodite widmen - einem Duft, der mich dafür eher ratlos zurücklässt.

Für mich ist es einfach ein traumhafter Duftschleier, den ich absolut himmlisch finde, jedoch fällt es mir unglaublich schwer, ihn in Worte zu fassen.

Ich nehme die einzelnen Komponenten nicht einzeln für sich wahr - und über die Entwicklung kann ich auch nur wenig sagen...

Der Duft ist schon ein Parfum, und doch verschmilzt er so mit der Haut, dass ich meinen könnte, selbst so zu duften. So geht mein Eindruck stets hin und her.

Ich sprühe den Duft auf und fühl mich sauber, frisch und göttlich zugleich.

Ein feiner Puderschleier mit einem zarten Flieder, welcher zwar wahrnehmbar aber nicht „in your Face“ ist, wie ich es bisweilen öfter erlebt hab.
Er startet fast schon unisex-herb, kühl - vielleicht durch das Maiglöckchen, das ich persönlich nicht klar herausrieche oder durch den weißen Pfirsich, die weißen Johannisbeeren, für die dasselbe gilt? Fast unisex? Weil ich Flieder eher feminin einordne.
Dazu cremig-pudrig - nicht zu „fett“ und nicht zu trocken. Transparent aber doch da.

Mit der Zeit nimmt die Lieblichkeit zu, als süß empfinde ich den Duft dennoch zu keiner Zeit.
„Parfümig“ kommt mir in den Sinn - aber nur soweit, dass ich weiß, dass es nicht mein eigener Hautduft ist. Konkret beschreiben kann ich „parfümig“ leider ebenfalls nicht. Parfums hab ich als Kind bei meiner Mutter ähnlich wahrgenommen - vielleicht Ambra? Oder gibt das Maiglöckchen nun doch eine gewisse parfümige Lieblichkeit? Meine Mutter liebt Maiglöckchen, hatte allerdings nie einen Signaturduft, auf den ich referenzieren kann. Oder wird hier der Pfirsich vielleicht reifer und süßer? Ggf. auch die Tuberose... Alles Ingredienzen, die ich in Parfum mag, hier jedoch nicht herausrieche - nur diese unfassbar göttliche Melange.

Ich schnuppere unfassbar gern an mir. Liegt das etwa an den aufgeführten Pheromonen??? Oder liegt mir einfach nur der Mix?
Als sexy empfinde ich den Duft zwar nicht, meine jedoch auch nicht, dass er unsexy sei. Gern würde ich selbst so duften.

Die einzigen Duftnoten, die ich klar ausmachen kann, sind der Flieder im cremig-pudrigem Moschusbett. Dazu gesellt sich anfangs diese unsüsse Komponente, über die ich oben bereits gemutmaßt habe. Später kommt der Übergang zu einer parfümigen Lieblichkeit, die neben den obigen Verdächtigen vielleicht auch durch die Vanilleschote hervorgerufen werden kann.
Den Duft nehme ich nur als harmonische Melange wahr, aus der keine der Duftnoten für mich hervorsticht, weshalb mir die Beschreibung so schwerfällt.

Afrodite ist unendlich zart und transparent, dass „sie“ als Hautduft durchgehen kann, ein köstlicher (aber keineswegs gourmandiger) Schleier. Dennoch ein Parfum und trotz aller Sanftheit und Hautnähe überraschend lang wahrnehmbar - auf dem Nachthemd noch am nächsten Morgen.

Als Entwicklung nehme ich nur eine Verlagerung des Schwerpunkts von unsüss, fast schon herb (oder besser: kühl) zu parfümig-lieblich (oder auch warm) wahr und die Tatsache, dass der Duft beinahe mit der Haut verschmilzt.

Tragbar ganzjährig zu jedem Anlass. Für mich ein sogenannter „Dumb Reach“, da er meines Erachtens nie unpassend erscheint.
Er umgibt mich mit einer göttlichen Aura.

Unter einem Duft mit Namen „Afrodite“ hätte ich mir etwas Stärkeres und Erotischeres vorgestellt. Vielleicht nen orientalischen Kracher? Andererseits habe ich Worte wie „himmlisch“ oder „göttlich“ im Laufe dieses Kommentars verwendet. Ich finde ihn zart und dennoch ausdauernd und fühle mich mit ihm wohl. Diese vorhin beschriebene liebliche Aura ruft vielleicht die Göttin in jeder von uns hervor - anfangs kühler, dann immer wärmer werdend, aber stets zart und weich (im Kern?). Passt für mich zu jung und alt, blond und braun, kurzum: zu allen Frauen (selbstverständlich abhängig von individuellen Vorlieben).

Ich empfinde ihn nach vielen gemeinsamen Momenten zu meiner eigenen Überraschung tatsächlich als Hommage an die Weiblichkeit - nicht zuletzt, weil er trotz aller vermittelten Wärme so schwer zu greifen ist :)
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