Classica

Laudano Nero 2014

Schallhoerer
20.03.2021 - 13:37 Uhr
7
8
Preis
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
6
Duft

Der betrunkene Italiener am Schokobrunnen

Mein erster aus dem Hause Terenzi. Wahrscheinlich auch der Letzte. Aber dazu dann später mehr.
Der Flakon jedenfalls macht etwas her. Sieht schick aus, hat eine sympathische DIY Attitüde durch das Holzlabel und ist schön schwer. Der Sprüher ist auch gut. Da gibt es nichts zu bemängeln.

Der Duft allerdings lässt mich etwas ratlos zurück. Nero. Da erwarte ich etwas dunkles, schwarzes. Der müsste dem Namen nach eigentlich richtig schön fies morbide riechen. Tut er aber nicht. Nach dem ersten Sprüher begrüßt einen eine sehr einnehmende Cognac Note. Die ist gut gemacht, mir aber für den Start zu stark. Für mich bleibt diese Note konstant über den Verlauf des Duftes vorhanden, allerdings nimmt sie sich zum Glück im Drydown etwas zurück und macht Platz für die anderen Noten. Dann gesellt sich eine angenehm rauchige Note dazu, die ganz entfernt an Tom Ford Tobacco Oud erinnert. Ein bisschen diese Aschenbecher-DNA. Allerdings ist das bei Tobacco Oud deutlich stilsicherer geblendet. Nach und nach wird der Duft etwas holziger, gewinnt an Profil und wird markanter. Wenn der Duft dann im Verlauf hautnah wird, wendet sich allerdings das Blatt. Jetzt kommt eine penetrante Süße zum Vorschein, die mir sehr schnell auf die Nerven geht. Laudano Nero bekommt dann eine pudrige-schoko Note, die so gar nicht zu diesem Duft passen will.

Spätestens dann hat Laudano Nero für mich verloren. Die Summe seiner Teile ergibt für mich kein schlüssiges Bild. Das Opening mit dem starken Alkohol Akkord zu dominant, der Drydown mit dem Rauch nicht gut genug miteinander verblendet und die Grund-DNA, wenn der Duft hautnah wird, viel zu süß.

Flakon: hochwertige DIY Optik. Wirkt solide und angenehm verarbeitet.
Haltbarkeit: 8-10h ohne Probleme
Sillage: Raumfüllend mit ein paar Sprühern
Preis-Leistung: für 100ml Extrait de Parfum finde ich meine gezahlten knapp 80€ sehr fair
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