16.10.2013 - 15:49 Uhr
Seifensuse
4 Rezensionen
Seifensuse
3
Unterschätztchen
Nagellack? War mein erster Gedanke, als ich ein Fläschchen French Kiss No. 15 von Tokyomilk auf dem Wühltisch eines Marken-Outlet-Kaufhauses erspähte. Es hob sich mit seiner eher puristischen Optik deutlich aus der bunt-floralen Möchtegern- Vintage- und- Landhaus- Masse der Badezusätze und Duschgele hervor und weckte so meine Neugierde. Der Firmenname kam mir schwach bekannt vor, ein dezenter Probeschnupperer erwies sich als recht nett und der Preis war unschlagbar, also packte ich das handliche Glasfläschchen kurzentschlossen ein.
Den zwangsläufigen Halt an einer Bahnschranke auf dem Heimweg nutzte ich, um meine Handgelenke mit der Neuerrungenschaft zu benetzen. Sekundenlang war da wieder der frische, leicht künstliche Duft nach geschälter Mandarine, der mir im Laden ganz gut gefallen hatte, gefolgt von einer leicht süßlichen und floralen Note, die aber wiederum schnell verpuffte und einer einzigen Note wich: Vetiver pur. Der ungnädige Teil meiner Nase roch außerdem den Nagellack, den die Augen zunächst zu sehen glaubten. Ich konnte zwar die Nase kaum vom Handgelenk nehmen, aber es war weniger die Faszination des Ästhetischen oder Großartigen, die mich fesselte, als die eines Verkehrsunfalls, eines toten Vogels oder einer Spinne. Leichter Ekel gepaart mit Neugierde.
Irgendwann war allerdings die Schranke wieder oben.
Zuhause angekommen, war da kaum noch etwas wahrzunehmen. Ziemlich enttäuscht buchte ich das erstandene Fläschchen unter "Fehlkauf" ab. Eine halbe Stunde später allerdings fragte ich mich, was für ein schöner Duft mir da dauernd in die Nase stieg. Er kam von meinen Handgelenken! Der schon verschwunden geglaubte Duft war wieder wahrnehmbar, nun aber als angenehme Symbiose seiner Einzelteile. Ein bisschen süßlich und warm, dazu weißer Blütenduft, beschwert von balsamischem Holz.
Mit Sicherheit ist dieser Duft kein großes Meisterwerk, weder besonders komplex noch aufregend - aber ich empfinde ihn als durchaus angenehm und unterbewertet. Der Duftverlauf ist interessant, und was nach einigen Stunden bleibt auf meiner Haut ist ein warmer, kuscheliger Balsamhauch mit weißen Blüten. Meiner Meinung nach ein Unisex-Duft mit leichtem Ausschlag zum Weiblichen und eher für kühleres, regnerisches Wetter geeignet.
Den zwangsläufigen Halt an einer Bahnschranke auf dem Heimweg nutzte ich, um meine Handgelenke mit der Neuerrungenschaft zu benetzen. Sekundenlang war da wieder der frische, leicht künstliche Duft nach geschälter Mandarine, der mir im Laden ganz gut gefallen hatte, gefolgt von einer leicht süßlichen und floralen Note, die aber wiederum schnell verpuffte und einer einzigen Note wich: Vetiver pur. Der ungnädige Teil meiner Nase roch außerdem den Nagellack, den die Augen zunächst zu sehen glaubten. Ich konnte zwar die Nase kaum vom Handgelenk nehmen, aber es war weniger die Faszination des Ästhetischen oder Großartigen, die mich fesselte, als die eines Verkehrsunfalls, eines toten Vogels oder einer Spinne. Leichter Ekel gepaart mit Neugierde.
Irgendwann war allerdings die Schranke wieder oben.
Zuhause angekommen, war da kaum noch etwas wahrzunehmen. Ziemlich enttäuscht buchte ich das erstandene Fläschchen unter "Fehlkauf" ab. Eine halbe Stunde später allerdings fragte ich mich, was für ein schöner Duft mir da dauernd in die Nase stieg. Er kam von meinen Handgelenken! Der schon verschwunden geglaubte Duft war wieder wahrnehmbar, nun aber als angenehme Symbiose seiner Einzelteile. Ein bisschen süßlich und warm, dazu weißer Blütenduft, beschwert von balsamischem Holz.
Mit Sicherheit ist dieser Duft kein großes Meisterwerk, weder besonders komplex noch aufregend - aber ich empfinde ihn als durchaus angenehm und unterbewertet. Der Duftverlauf ist interessant, und was nach einigen Stunden bleibt auf meiner Haut ist ein warmer, kuscheliger Balsamhauch mit weißen Blüten. Meiner Meinung nach ein Unisex-Duft mit leichtem Ausschlag zum Weiblichen und eher für kühleres, regnerisches Wetter geeignet.