Sahara Noir 2013

Chris185
02.06.2013 - 12:13 Uhr
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft

Blend- und Räucherwerk

Sahara Noir erweckt keine Wüstenstimmung, ist (wieder einmal) überhaupt nicht „noir“ und weit davon entfernt, ein typischer Damenduft zu sein. Nachdem Black Orchid sich in UK/USA ganz offiziell auch in der Herrenabteilung etabliert hat, weiß Tom Ford wahrscheinlich, dass er trotz dieser Vermarktung genügend Männer ansprechen kann. Aus der Masse an mittelmäßigen Private Blend-Düften, die in der letzten Zeit auf den Markt geworfen wurden, sticht Sahara Noir erfreulicherweise angenehm heraus.

Zum Duftverlauf gibt’s nicht viel zu sagen, thematisiert wird hauptsächlich das Zusammenspiel von Weihrauch und Amber. Die Gewichte verschieben sich lediglich von Weihrauch pur bis hin zu Weihrauch mit harzigen Akzenten. Zu Beginn ist der Weihrauch hell-strahlend und wird von einer dezenten Zitrusfrische begleitet. Hölzer, Blumen, Gewürze, all das ist Beiwerk, denn auch die überladene Duftpyramide ist eine Täuschung. Sehr fokussiert bleibt Sahara Noir beim Weihrauch-Amber-Thema, wird nie süß, lieblich oder gar sexy. Überhaupt erinnert mich der Amber doch sehr an das eingestellte Amber Absolute, eher in die krautig-medizinische Richtung gehend. Während Amber Absolute mir zu erdrückend war, bewahrt sich Sahara Noir einen eher transparenten Charakter. Wegen seiner Trockenheit kann ich mir ihn auch gut an wärmeren Tagen vorstellen .

Mir persönlich fehlt in Sahara Noir ein wenig versöhnliche Süße, welche die doch recht strenge Kombination von Weihrauch und Amber etwas aufweicht. Dennoch halte ich den Duft, wie schon den letzten Herrenduft Noir, für gelungen. Charakter hat er definitiv, vielleicht etwas zu viel, um ein kommerzieller Erfolg zu werden. Tom Ford scheint wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Weiter so, nur beim nächsten Mal bitte ohne „noir“!
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