09.07.2013 - 00:44 Uhr
Chnokfir
198 Rezensionen
Chnokfir
Hilfreiche Rezension
9
Veganes Leder
Eine meiner ersten olfaktorischen Prägungen, an die ich mich aktiv erinnern kann, bekam ich bereits mit zarten fünf Jahren. Die Familie siedelte für ein Jahr nach El Paso, Texas über, genau an der mexikanischen Grenze zu Ciudad Juarez. Heute ein gefährliches Drogenpflaster mit Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes war es in den 1970er Jahren ein wahres Einkaufsparadies für meine Eltern. Neben mexikanischer Folklore gab es zu geradezu absurd günstigen Preisen sehr schönen Silberschmuck und Lederwaren aller Art. Meine Eltern deckten sich mit Cowboystiefeln, Gürteln, Handtaschen, Aktentaschen, Portmonees und vielen anderen Dingen ein, die teilweise noch heute rege in Gebrauch sind. Solide Handwerksarbeiten eben. Heute wie damals wohnen vielen dieser Gegenstände ein sehr intensiver Ledergeruch inne und schon damals hat mich dieser angenehm in seinen Bann gezogen. Von daher weiss ich einen ausdrucksstarken Leder-Duft sehr zu schätzen.
Truefitt & Hill spendiert seiner Idee eines spanischen Leders eine typisch englische Verpackung. Ein stolzes Wappen prangt inmitten der prägnanten Schrift, die Verzierungen auf braunem Grund sind zurückhaltend und doch präsent. Das Label für den schlichten Mattglas-Flakon ist im gleichen Stil gestaltet, ein goldener Deckel sitzt vornehm auf einem gut zu dosierenden Sprühknopf. Ein Flakon ganz nach meinem Geschmack. British klar und schnörkellos.
Der Duft begrüsst einen mit sehr frischen Noten der Bergamotte und einer saftigen und natürlichen Orange. Gewürze kommen hinzu, besonders gefallen mir die zurückhaltende Nelke und ein sehr weiches Zimt. Nach einiger Zeit gesellen sich auch blumigen Noten mit Nelke und Rose und auch einige leicht kratzige Kräuter hinzu, ohne je zu aufdringlich zu werden. Schnell ist dann auch schon ein sehr intensives, wenn auch weiches Moschus mit von der Partie und übernimmt das Kommando. Nebenher riecht man auch prägnante Hölzer über einer angenehm süssen und fülligen Basis mit Vanille und Tonka.
Man merkt schnell, der Duft wurde nach alter Schule opulent komponiert, eine geradezu verschwenderische Anzahl an Komponenten bieten der Nase viel Abwechslung und den gesamten Tag über sehr viel unterschiedliches zu entdecken. Denn die Haltbarkeit finde ich mit knappen 10 Stunden standesgemäss. Die Silage ist deutlich aber nicht aufdringlich, eher körperumspielend als raumfüllend. Ein typischer britischer Gentleman-Duft, männlich, markant, doch auch warm und weich. Ein Duft, der seinen Platz einfordert ohne jemals allzu bestimmend und fordernd zu sein. Gefällig. Eine sichere Bank für alle Lebenslagen.
Der konzentrierte Leser mag jetzt nach dem Wort Leder in meiner Rezension suchen. Leider bislang vergebens! Denn von Leder kann nicht die Rede sein, enthält der Spanish Leather doch gar kein Leder. Dieser Duft-Akkord soll durch die Moschus-Note und anderen Zutaten simuliert werden. Und bei mir klappt es auch ... fast! Nach riecht, schnüffelt, schnuppert und es riecht in der Tat ledrig. Nur eben nicht wirklich nach Leder. Bei zahlreichen Vergleichs-Verkostungen mit anderen Leder-Düften merkt man schnell den Unterschied dieser Nachahmung. Dieses Leder ist ein Fata Morgana. Erinnert an einen Kampf mit Windmühlen. Womit auch die Nennung Spaniens im Namen geklärt sein dürfte.
Spanish Leather ist ein wunderbarer, typisch britischer Gentleman-Duft, sehr markant und lecker. Doch leider kein waschechter Leder-Duft. Was ihn zumindest für vegane Duft-Freunde zu einem Must-Have macht.
Truefitt & Hill spendiert seiner Idee eines spanischen Leders eine typisch englische Verpackung. Ein stolzes Wappen prangt inmitten der prägnanten Schrift, die Verzierungen auf braunem Grund sind zurückhaltend und doch präsent. Das Label für den schlichten Mattglas-Flakon ist im gleichen Stil gestaltet, ein goldener Deckel sitzt vornehm auf einem gut zu dosierenden Sprühknopf. Ein Flakon ganz nach meinem Geschmack. British klar und schnörkellos.
Der Duft begrüsst einen mit sehr frischen Noten der Bergamotte und einer saftigen und natürlichen Orange. Gewürze kommen hinzu, besonders gefallen mir die zurückhaltende Nelke und ein sehr weiches Zimt. Nach einiger Zeit gesellen sich auch blumigen Noten mit Nelke und Rose und auch einige leicht kratzige Kräuter hinzu, ohne je zu aufdringlich zu werden. Schnell ist dann auch schon ein sehr intensives, wenn auch weiches Moschus mit von der Partie und übernimmt das Kommando. Nebenher riecht man auch prägnante Hölzer über einer angenehm süssen und fülligen Basis mit Vanille und Tonka.
Man merkt schnell, der Duft wurde nach alter Schule opulent komponiert, eine geradezu verschwenderische Anzahl an Komponenten bieten der Nase viel Abwechslung und den gesamten Tag über sehr viel unterschiedliches zu entdecken. Denn die Haltbarkeit finde ich mit knappen 10 Stunden standesgemäss. Die Silage ist deutlich aber nicht aufdringlich, eher körperumspielend als raumfüllend. Ein typischer britischer Gentleman-Duft, männlich, markant, doch auch warm und weich. Ein Duft, der seinen Platz einfordert ohne jemals allzu bestimmend und fordernd zu sein. Gefällig. Eine sichere Bank für alle Lebenslagen.
Der konzentrierte Leser mag jetzt nach dem Wort Leder in meiner Rezension suchen. Leider bislang vergebens! Denn von Leder kann nicht die Rede sein, enthält der Spanish Leather doch gar kein Leder. Dieser Duft-Akkord soll durch die Moschus-Note und anderen Zutaten simuliert werden. Und bei mir klappt es auch ... fast! Nach riecht, schnüffelt, schnuppert und es riecht in der Tat ledrig. Nur eben nicht wirklich nach Leder. Bei zahlreichen Vergleichs-Verkostungen mit anderen Leder-Düften merkt man schnell den Unterschied dieser Nachahmung. Dieses Leder ist ein Fata Morgana. Erinnert an einen Kampf mit Windmühlen. Womit auch die Nennung Spaniens im Namen geklärt sein dürfte.
Spanish Leather ist ein wunderbarer, typisch britischer Gentleman-Duft, sehr markant und lecker. Doch leider kein waschechter Leder-Duft. Was ihn zumindest für vegane Duft-Freunde zu einem Must-Have macht.
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