Varens d'Orient Nomad 2017

Webaslan88
20.06.2021 - 06:33 Uhr
4
10
Preis
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft

Der orientalische Saubermann, diesmal süß-würzig

Und abermals hau ich voll in die Kerbe eines von mir sehr gemochten Duftgenre, den Essenzen aus dem Orient. Ulric de Varens ist ja als Drogerieduft ziemlich präsent, liefert an der einen oder anderen Stelle solide Exemplare für einen guten Kurs ab. Bei meiner Recherche zu den Varens Düften stieß ich auf die beiden orientalischen Düfte der Reihe. Den "blauen" d'Orient Nomad und den "roten" Elixir. Hier soll es natürlich primär um den Nomad gehen. In Deutschland kann man diese beiden Düfte derzeit kaum bekommen (weil wahrscheinlich die Nische von der Nische). Dennoch habe ich je ein Exemplar von einem nicht allzu bekannten Online-Parfumshop ergattert. Insgesamt mit Lieferung 17€ für beide, das kann sich sehen und hören lassen.

Beide Flakons sind identisch, nur die Farben und Namen unterscheiden diese. Der Nomad ist in einem schönen blau gehalten, mit goldener Aufschrift. Der Deckel in "verchromten" blau. Der Sprüher funktioniert sehr gut und ist gold glänzend gefärbt. Passt sehr zum orientalischen Flair. Optisch und haptisch wirklich sehr gelungen, überraschend für den Preis.

Nun zu den inneren Werten des Nomad. Nur 5 Zutaten? Bekanntlich kommt es hier nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität an. Und diese ist sensationell gut. Der Apfel und Safran sorgen hier für eine sehr sauber-würzig und seltsamerweise leicht frisch anmutendes Opening. Ähnelt leicht an Waschpulver aber im positiven Sinne. Wart ihr im Türkei-Urlaub schonmal in einem der örtlichen Supermärkte? Genau wie das Waschpulverduft dort im Laden duftet, so ziemlich genau riecht das Opening des Nomad. Rasch kippen sich die süße Tonka und Vanille in das "Waschpulver", was den Saubermann so richtig in die orientalische Richtung lenkt. Und was wird da so schön gewaschen? Leder, die fünfte und letzte Note im Nomad. Eine wirklich gelungene und notwendige Komponente in dem Duft, die sehr gut mit der Tonka und Vanille harmoniert. Leder ist auch die Komponente, die dem Duft einen Hauch Schwere verleiht. Nach meinem Empfinden gibt es bei diesem Duft einen zweitstufigen Verlauf. Zuerst der Apfel und Safran (mehr Safran als Apfel) und danach die süßen Noten mit Leder, die sich mit Apfel und Safran vermischen.

Insgesamt ein sehr schöner Orientaler, der nicht nur wie 1001 Nacht riecht, sondern auch einen gewissen Saubermann-Charakter pflegt. Und das für nahezu geschenkt. Die Haltbarkeit ist mit 8 Stunden solide, die Sillage überdurchschnittlich. Er passt meines Erachtens zum Winter, Frühling und Herbst. Im Sommer würde ich ihn nur abends beim Ausgehen tragen. Als Alltagsduft ist er vielleicht zu "anders", muss man mal ausprobieren. Der Nomad ist eher was für Herren. Natürlich steht in keinem Gesetz geschrieben, dass die Damen der Zunft diesen nicht tragen dürfen. Bloß meiner Meinung nach würde der Duft Frauen nicht stehen. Der Elixir, dessen Rezension sehr bald folgen wird, ist eher unisex. Dieser würde auch den Frauen stehen. Probiert beide Düfte einfach mal aus, sie sind nicht teuer, verlieren kann man hier nicht viel. Ihr müsst mal schauen, ob man die Düfte in DE bekommt. Ich finde beide gut, wobei der "blaue" Nomad bei mir die Nase vorn hat.
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