Nightscape Ulrich Lang 2009
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Eine Nacht in Leder und Patchouli
Die Marke Ulrich Lang wurde im Jahr 2002 vom gleichnamigen Ulrich Lang gegründet und stellt seitdem sehr interessante Düfte im Nischenbereich her. Lang war davor viele Jahre Produktmanager von Loreal und Amaris. Mit seiner eigenen Marke versucht der leidenschaftliche Fotograf die beiden Bereiche in Form von Fotografie und Parfum miteinander zu verbinden. Die Fotografie ist dabei ein Einfluss der sich durch viele seiner Düfte zieht. Sei es dabei die Verpackung, vereinzelt die Namen der Düfte (wie z.B. der Aperture) oder auch die Werbekampagnen. Die aktuelle Kollektion umfasst dabei 8 Düfte, die olfaktorisch nicht unterschiedlicher sein könnten.
Der Nightscape ist 2009 erschienen, kommt in einem 100ml Flakon und einer Eau de Toilette Konzentration. Ich würde den Duft dabei als erdig-ledrig bezeichnen. Der Parfümeur hinter dem Duft ist der deutsche Frank Voelkl. Voelkl ist ein profilierter Parfümeur und kann dabei auf ein großes Portfolio an den Düften zurück schauen. Er ist unter anderem für seine zahlreichen Arbeiten mit Le Labo (Santal 33, The Noir 29) bekannt. Er hat aber unter anderem auch den meiner Meinung nach hervorragenden Roses on Ice von Kilian kreiert.
Die Flakons von Ulrich Lang sind alle identisch und unterscheiden sich lediglich vom Aufkleber auf der Frontseite, auf dem wir den Namen des Hauses sowie des Duftes finden. Auch in der Farbe der Flüssigkeit unterscheiden sich die Düfte dabei. Der Flakon ist bauchig und verschlankt sich etwas nach oben hin. Die durchsichtige Kappe ist aus Plastik und gibt den Blick auf den Sprüher frei. Die Kappe fühlt sich dabei leider nicht sehr hochwertig an, schließt aber mit einem Klicken. Man kann den Duft daher beim Verschluss hochnehmen. Der Sprüher ist auf einem durchschnittlichem Niveau und gibt einen recht feinen Sprühnebel aus.
Das Patchouli sowie das Leder sind hier die am herausstechendsten Noten von Nightscape. Der Duft eröffnet dabei beim ersten Sprühen kurz ganz frisch durch die Bergamotte, und während diese noch ihren kurzen Frischekick liefert, zieht sie sich schon zurück und lässt für meine Nase direkt das Patchouli durchkommen. Patchouli kann ja viele Facetten haben. Von dreckig bis modrig und feucht ist da alles dabei. Viele verbinden den Geruch von Patchouli ja mit einem feuchten Keller, bzw. mit schlechter Luft in lange nicht gelüfteten Räumen. Hier im Nightscape hingegen wirkt das Patchouli angenehm erdig, ohne aber ins schmutzige zu driften. Er strahlt eine enorme Wärme aus, entfaltet sich sehr angenehm auf der Haut und bildet dabei das Fundament für die weiteren Noten im Verlauf. Bei dieser Art von Patchouli schwingt ganz weit im Hintergrund für mich auch eine minimale Alkohlnote mit. Als würde ganz weit im entfernten Jazzclub jemand an einem Whisky nippen, während wir am Tresen einen Mokka trinken, der uns etwas an das warme, erdige Patchouli mit seiner leichten schokoladigen Aura erinnert. Diese dominante Patchouli Phase dauert ungefähr eine Stunde, dann nimmt er sich etwas zurück und die zweite tonangebende Note von Nightscape kommt zum Vorschein. Das Leder. Hier sehr weich und angenehm gezeichnet. Kein verwittertes oder abgetragenes altes Leder, sondern für mich eher wie ein weiches Veloursleder, das einen in einen zarten Umhang aus Wärme und Geborgenheit hüllt. Durch das im Hintergrund schwebende Patchouli, das ebenfalls eine wohlige Wärme ausstrahlt, kann sich das Leder hier vollkommen entfalten. Der Moschus hier im Duft ist nicht dominant, wirkt eher wie ein ergänzender Stoff, der den Hauptcharakteren den Rücken frei hält und sie in den wichtigen Momenten unterstützt. Die Tonkabohne gibt dem Duft zum Ende hin noch etwas mehr Süße und unterstützt dabei das bereits weiche Leder. Und so endet der Nightscape dann nach einigen Stunden auch. Als wäre man eingehüllt in einer Velourslederdecke an einem verregnetem Sonntag Abend.
Wo wir am Anfang von Fotografie gesprochen haben, schafft der Duft es mir diese Art von Bilder ins Gedächtnis zu zeichnen. Eine Großstadt, deren Lichter sich in den Regenpfützen der Nacht spiegeln. Nur noch wenig Menschen die zu dieser Zeit auf der Straße unterwegs sind. Taxifahrer die eine weitere Nacht durchmachen, in der Hoffnung das eine vereinzelte Seele sich noch zu ihnen gesellt. All das ist Nightscape für mich. Dieses Gefühl in einer Großstadt verloren zu sein und sich trotzdem geborgen zu fühlen. Beschützt von den Lichtern der Reklamen aus den Geschäften an den Straßenseiten.
Die Haltbarkeit von Nightscape liegt bei guten 6-7 Stunden. Für ein Eau de Toilette gibt es hier meiner Meinung nach keinen Grund zur Beschwerde. Die erste Stunde ist der Duft dabei in der Ausstrahlung sehr stark und wird dann zunehmend intimer und hautnah.
Meiner Meinung nach hat Ulrich Lang mit dem Nightscape hier ein tolles Händchen für einen wunderbar toll abgestimmten Patchouli-Leder Duft gehabt. Das ist eine Art von Duft, die es in dieser feinen Abstimmung nicht allzu häufig gibt. Die einzelnen Komponenten sind meisterhaft miteinander verwoben und ergänzen sich hervorragend. Der Duft steht dabei relativ allein für sich und andere Vertreter dieses Genres fallen mir da nicht wirklich ein. Dadurch das hier das Leder so wunderbar weich und nicht sperrig gezeichnet ist, könnte ich mir Nightscape sogar auch an Frauen vorstellen. Es besteht thematisch keine Verbindung zum Cuir Beluga von Guerlain, da in Nightscape keine dominierende Vanille auftritt. Aber das Gefühl des geschmeidigen Leders ist vergleichbar. Hier in Nightscape halt perfekt in Verbindung mit Patchouli gebracht.
Der Nightscape ist 2009 erschienen, kommt in einem 100ml Flakon und einer Eau de Toilette Konzentration. Ich würde den Duft dabei als erdig-ledrig bezeichnen. Der Parfümeur hinter dem Duft ist der deutsche Frank Voelkl. Voelkl ist ein profilierter Parfümeur und kann dabei auf ein großes Portfolio an den Düften zurück schauen. Er ist unter anderem für seine zahlreichen Arbeiten mit Le Labo (Santal 33, The Noir 29) bekannt. Er hat aber unter anderem auch den meiner Meinung nach hervorragenden Roses on Ice von Kilian kreiert.
Die Flakons von Ulrich Lang sind alle identisch und unterscheiden sich lediglich vom Aufkleber auf der Frontseite, auf dem wir den Namen des Hauses sowie des Duftes finden. Auch in der Farbe der Flüssigkeit unterscheiden sich die Düfte dabei. Der Flakon ist bauchig und verschlankt sich etwas nach oben hin. Die durchsichtige Kappe ist aus Plastik und gibt den Blick auf den Sprüher frei. Die Kappe fühlt sich dabei leider nicht sehr hochwertig an, schließt aber mit einem Klicken. Man kann den Duft daher beim Verschluss hochnehmen. Der Sprüher ist auf einem durchschnittlichem Niveau und gibt einen recht feinen Sprühnebel aus.
Das Patchouli sowie das Leder sind hier die am herausstechendsten Noten von Nightscape. Der Duft eröffnet dabei beim ersten Sprühen kurz ganz frisch durch die Bergamotte, und während diese noch ihren kurzen Frischekick liefert, zieht sie sich schon zurück und lässt für meine Nase direkt das Patchouli durchkommen. Patchouli kann ja viele Facetten haben. Von dreckig bis modrig und feucht ist da alles dabei. Viele verbinden den Geruch von Patchouli ja mit einem feuchten Keller, bzw. mit schlechter Luft in lange nicht gelüfteten Räumen. Hier im Nightscape hingegen wirkt das Patchouli angenehm erdig, ohne aber ins schmutzige zu driften. Er strahlt eine enorme Wärme aus, entfaltet sich sehr angenehm auf der Haut und bildet dabei das Fundament für die weiteren Noten im Verlauf. Bei dieser Art von Patchouli schwingt ganz weit im Hintergrund für mich auch eine minimale Alkohlnote mit. Als würde ganz weit im entfernten Jazzclub jemand an einem Whisky nippen, während wir am Tresen einen Mokka trinken, der uns etwas an das warme, erdige Patchouli mit seiner leichten schokoladigen Aura erinnert. Diese dominante Patchouli Phase dauert ungefähr eine Stunde, dann nimmt er sich etwas zurück und die zweite tonangebende Note von Nightscape kommt zum Vorschein. Das Leder. Hier sehr weich und angenehm gezeichnet. Kein verwittertes oder abgetragenes altes Leder, sondern für mich eher wie ein weiches Veloursleder, das einen in einen zarten Umhang aus Wärme und Geborgenheit hüllt. Durch das im Hintergrund schwebende Patchouli, das ebenfalls eine wohlige Wärme ausstrahlt, kann sich das Leder hier vollkommen entfalten. Der Moschus hier im Duft ist nicht dominant, wirkt eher wie ein ergänzender Stoff, der den Hauptcharakteren den Rücken frei hält und sie in den wichtigen Momenten unterstützt. Die Tonkabohne gibt dem Duft zum Ende hin noch etwas mehr Süße und unterstützt dabei das bereits weiche Leder. Und so endet der Nightscape dann nach einigen Stunden auch. Als wäre man eingehüllt in einer Velourslederdecke an einem verregnetem Sonntag Abend.
Wo wir am Anfang von Fotografie gesprochen haben, schafft der Duft es mir diese Art von Bilder ins Gedächtnis zu zeichnen. Eine Großstadt, deren Lichter sich in den Regenpfützen der Nacht spiegeln. Nur noch wenig Menschen die zu dieser Zeit auf der Straße unterwegs sind. Taxifahrer die eine weitere Nacht durchmachen, in der Hoffnung das eine vereinzelte Seele sich noch zu ihnen gesellt. All das ist Nightscape für mich. Dieses Gefühl in einer Großstadt verloren zu sein und sich trotzdem geborgen zu fühlen. Beschützt von den Lichtern der Reklamen aus den Geschäften an den Straßenseiten.
Die Haltbarkeit von Nightscape liegt bei guten 6-7 Stunden. Für ein Eau de Toilette gibt es hier meiner Meinung nach keinen Grund zur Beschwerde. Die erste Stunde ist der Duft dabei in der Ausstrahlung sehr stark und wird dann zunehmend intimer und hautnah.
Meiner Meinung nach hat Ulrich Lang mit dem Nightscape hier ein tolles Händchen für einen wunderbar toll abgestimmten Patchouli-Leder Duft gehabt. Das ist eine Art von Duft, die es in dieser feinen Abstimmung nicht allzu häufig gibt. Die einzelnen Komponenten sind meisterhaft miteinander verwoben und ergänzen sich hervorragend. Der Duft steht dabei relativ allein für sich und andere Vertreter dieses Genres fallen mir da nicht wirklich ein. Dadurch das hier das Leder so wunderbar weich und nicht sperrig gezeichnet ist, könnte ich mir Nightscape sogar auch an Frauen vorstellen. Es besteht thematisch keine Verbindung zum Cuir Beluga von Guerlain, da in Nightscape keine dominierende Vanille auftritt. Aber das Gefühl des geschmeidigen Leders ist vergleichbar. Hier in Nightscape halt perfekt in Verbindung mit Patchouli gebracht.
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