16.09.2018 - 18:26 Uhr
Parma
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Parma
Top Rezension
30
Aufgehoben in der Dunkelheit
Eigentlich mag ich Vanille in Düften nicht so gerne, v.a. wenn sie der Hauptbestandteil ist. Meist ist sie mir zu süß oder zu weich. Es gibt Ausnahmen wie z.B. in Helmut Langs "Eau de Cologne", wo sie aber sehr dezent eingesetzt ist.
Doch dieser Duft ist eine Ausnahme, obwohl er ein reiner Vanilleduft ist. Das liegt daran, dass er seinem Namen alle Ehre macht.
Im Verlauf gesellt sich dann ein Eindruck dazu, der verblüffend an einen Roiboos-Vanille-Tee erinnert. Eine unheimlich smoothe, seidige Nuance. An dieser Stelle hat der Duft ein tiefes, vollmundiges und fast samtiges Aroma und meiner Meinung nach den Höhepunkt erreicht. Ab da verläuft er sehr linear, wird noch einen Tick süßer, und hält diese erdverbundene, tiefe Vanilligkeit, wie ich sie auch einer unbehandelten (Bourbon-)Vanilleschote zuschreibe, bis zum Ende. Man fühlt sich von Anfang an in diesem Duft aufgehoben. Er ist nicht überbordend und so wunderbar austariert, dass ich mich bei kühlem Wetter immer freue ihn aufzulegen. Und das soll etwas als vanillekritischer Parfumo heißen!
Doch dieser Duft ist eine Ausnahme, obwohl er ein reiner Vanilleduft ist. Das liegt daran, dass er seinem Namen alle Ehre macht.
Duftverlauf:
Er startet mit einer wunderschönen, natürlichen Bourbon-Vanille-Note, die schon dieses intensive, volle Vanillearoma aufweist, welches diesen Duft auszeichnen wird. Allerdings ist sie nicht überbordend, sondern gezügelt durch einen leicht dreckigen, fast harzigen und Rum-ähnlichen Ton, der aber in der weiteren Abstrahlung nicht wahrzunehmen ist. Er verleiht dem Duft seine Erdverbundenheit und Tiefe.Im Verlauf gesellt sich dann ein Eindruck dazu, der verblüffend an einen Roiboos-Vanille-Tee erinnert. Eine unheimlich smoothe, seidige Nuance. An dieser Stelle hat der Duft ein tiefes, vollmundiges und fast samtiges Aroma und meiner Meinung nach den Höhepunkt erreicht. Ab da verläuft er sehr linear, wird noch einen Tick süßer, und hält diese erdverbundene, tiefe Vanilligkeit, wie ich sie auch einer unbehandelten (Bourbon-)Vanilleschote zuschreibe, bis zum Ende. Man fühlt sich von Anfang an in diesem Duft aufgehoben. Er ist nicht überbordend und so wunderbar austariert, dass ich mich bei kühlem Wetter immer freue ihn aufzulegen. Und das soll etwas als vanillekritischer Parfumo heißen!
Haltbarkeit und Sillage:
Ich kann den Duft auf meiner Haut etwa 4 Stunden sehr gut wahrnehmen. Danach geht die Wirkung sukkzessive zurück, aber ich spüre ihn noch sehr lange leicht weiter. Bei Bewegungen nach 12 Stunden (2 Sprayer am Hals) ist er immer noch ohne Mühe erkennbar. Die Sillage ist über mehrere Stunden in gut moderater Weise unterwegs. Ab der 4. - 5. Stunde wird die Abstrahlung langsam hautnah.Verwendungsbereich:
In meinen Augen ist es ein idealer Herbst- und Winterduft, da er sehr viel Wärme vermittelt. Dabei ist er sowohl für besondere wie auch alltägliche Anlässe gleichermaßen geeignet, da er weder zu modern, noch zu klassisch bzw. elegant daher kommt. Er hat einen ganz eigenen, unaufgeregten, zeitlosen Charakter. Sehr angenehm.Fazit:
Dieser Vanilleduft hat mich überzeugt, dass es erdverbundene, tiefe Vanilledüfte gibt, die nicht zu süß werden, ihren Charakter aber auch nicht verstecken müssen. Mit dieser Neuerscheinung ist der Berliner Nischenmarke Urban Scents – auf die ich in meinem Kommentar zum Gunpowder Cologne schon näher eingegangen bin – wiederum ein sehr hochwertiger, sehr natürlich anmutender und angenehm zurückhaltender Duft gelungen.
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