05.07.2014 - 14:04 Uhr
Meggi
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Meggi
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13
Herausforderung für den jungen Rex Kramer
In manchen Duftkommentaren wird spekuliert, ob dies oder jenes denn für jedes Alter geeignet sei oder ob einzelne Werke womöglich eher einer bestimmten Gruppe vorbehalten bleiben sollten. Dabei handelt es sich den gelegentlich heftigen Diskussionen zum Trotz hoffentlich ganz um Geschmacksfragen. Ganz um Geschmacksfragen? Nein! Bei einem winzigen Düftchen besteht für einige Menschen in einem bestimmten Lebensalters ernste Gefahr und der Test bedarf eines verächtlichen Mutes gleich dem von Rex Kramer, dem Gefahrensucher aus „Kentucky Fried Movie“, welcher sich mitten in eine Gruppe von Afroamerikanern stellt und „Nigger“ brüllt.
Der Duft mit solchem Gefahrenpotential ist Prends Moi. Denn er soll den Appetit zügeln und somit beim Abnehmen behilflich sein. In den Achtzigern hätte zum Beispiel ich einen eventuellen PM-Vorläufer nicht probieren dürfen. Da hatte mein Körper nämlich ein paar Jahre lang vergessen, in die Breite zu wachsen - ich wog kaum 50kg bei nahezu 1,80m Körpergröße. „Hungerkünstler” sagte meine Mutter und schleppte mich in ihrer Sorge eines Tages zum Arzt, um mir etwas Appetit-Steigerndes verschreiben zu lassen. Völlig zwecklos, ich hatte ja - je nach Attraktivität des Angebots – zumeist reichlich gegessen, es blieb halt einfach nichts hängen. Nun, ich habe all dies überstanden und bin jetzt meinerseits einigermaßen entspannt, was die vergleichbaren Künste meines Sohnes angeht. Wird schon. Heute mit gut 15 Kilogramm Reserve wage ich oller Feigling mich gelassen an einen Test, der damals das Risiko des Verschwindens geborgen hätte. Das Pröbchen war – ein Attentat? oder lediglich eine Unverschämtheit? – eines Tages aus einer Parfümerie-Tasche aufgetaucht.
Der Duft selbst ist unspektakulär, um es äußerst wohlwollend zu formulieren. Kurz was Zitrisches zum Auftakt, dann direkt der Rückzug auf die Haut in einen blumig-fruchtigen, durch und durch unspritzigen Schleier. Riecht wie eine fruchtig aromatisierte Hautcreme von nicht allzu edler Herkunft, wahlweise eine entsprechende Seife. Das tut keinem weh, doch haben muss es zweifellos nur, wer an die nachgerade alchimistisch anmutenden Versprechungen glaubt.
Angeblich soll ein Zeugs namens Bétaphroline enthalten sein, dessen aquatisch-fruchtig-blumiger Duft Endorphine freisetzt und auf diese Weise im Verein mit einigen anderen Zutaten über den Hunger hinweghilft. ALzD zufolge sollen sogar bereits bei bloßem Hautkontakt des B-Dingens die Hormönchen fröhlich von Nervenzelle zu Nervenzelle hüpfen und im Geruchsgehirn Wohlbefinden auslösen. Aha. Der suggestive Name (wobei der, wenn ich das richtig übersetze, im Deutschen durchaus zu Missverständnissen führen kann…) gibt mir allenfalls Rätsel auf. Vielleicht soll er zum Kauf animieren. „Die Ärzte“ haben sowas Ähnliches einst mit einer Schallplatte versucht, da musste das Publikum während einer Live-Aufnahme „Kauf mich“ brüllen. Für mich jedenfalls riecht PM in der Basis übrigens - zumindest auch – wenig originell nach Ambrox.
Abnehmen mittels Aufsprühen und Einatmen - wenn das so simpel wäre... Sollte es sich bei PM etwa um eines jener Gesundheits- und Lebensqualitäts-Verbesserungs-Produkte handeln, die vor allem dem Hersteller helfen? Garantierte Abnahme wird einzig beim Füll- und Kontostand zu beobachten sein, wenn man - der Empfehlung folgend – mehrfach täglich Anwandlungen von Hunger mit Ein- und Nachsprüh-Orgien bekämpft. Oder ist möglicherweise ist das Dauer-Gesprühe außerordentlich kräftezehrend und dem Abnehm-Wunsch mithin via Hintertür zuträglich? Eine geradezu anwaltlich-figelinsche Argumentation, die gewiss in einem Gerichts-Verfahren „Verbraucherzentrale ./. Veld’s“ allen Anwürfen standhalten wird.
So, genug kommentiert! Schatz, ist der Span-Triceratops endlich mal durch?
Der Duft mit solchem Gefahrenpotential ist Prends Moi. Denn er soll den Appetit zügeln und somit beim Abnehmen behilflich sein. In den Achtzigern hätte zum Beispiel ich einen eventuellen PM-Vorläufer nicht probieren dürfen. Da hatte mein Körper nämlich ein paar Jahre lang vergessen, in die Breite zu wachsen - ich wog kaum 50kg bei nahezu 1,80m Körpergröße. „Hungerkünstler” sagte meine Mutter und schleppte mich in ihrer Sorge eines Tages zum Arzt, um mir etwas Appetit-Steigerndes verschreiben zu lassen. Völlig zwecklos, ich hatte ja - je nach Attraktivität des Angebots – zumeist reichlich gegessen, es blieb halt einfach nichts hängen. Nun, ich habe all dies überstanden und bin jetzt meinerseits einigermaßen entspannt, was die vergleichbaren Künste meines Sohnes angeht. Wird schon. Heute mit gut 15 Kilogramm Reserve wage ich oller Feigling mich gelassen an einen Test, der damals das Risiko des Verschwindens geborgen hätte. Das Pröbchen war – ein Attentat? oder lediglich eine Unverschämtheit? – eines Tages aus einer Parfümerie-Tasche aufgetaucht.
Der Duft selbst ist unspektakulär, um es äußerst wohlwollend zu formulieren. Kurz was Zitrisches zum Auftakt, dann direkt der Rückzug auf die Haut in einen blumig-fruchtigen, durch und durch unspritzigen Schleier. Riecht wie eine fruchtig aromatisierte Hautcreme von nicht allzu edler Herkunft, wahlweise eine entsprechende Seife. Das tut keinem weh, doch haben muss es zweifellos nur, wer an die nachgerade alchimistisch anmutenden Versprechungen glaubt.
Angeblich soll ein Zeugs namens Bétaphroline enthalten sein, dessen aquatisch-fruchtig-blumiger Duft Endorphine freisetzt und auf diese Weise im Verein mit einigen anderen Zutaten über den Hunger hinweghilft. ALzD zufolge sollen sogar bereits bei bloßem Hautkontakt des B-Dingens die Hormönchen fröhlich von Nervenzelle zu Nervenzelle hüpfen und im Geruchsgehirn Wohlbefinden auslösen. Aha. Der suggestive Name (wobei der, wenn ich das richtig übersetze, im Deutschen durchaus zu Missverständnissen führen kann…) gibt mir allenfalls Rätsel auf. Vielleicht soll er zum Kauf animieren. „Die Ärzte“ haben sowas Ähnliches einst mit einer Schallplatte versucht, da musste das Publikum während einer Live-Aufnahme „Kauf mich“ brüllen. Für mich jedenfalls riecht PM in der Basis übrigens - zumindest auch – wenig originell nach Ambrox.
Abnehmen mittels Aufsprühen und Einatmen - wenn das so simpel wäre... Sollte es sich bei PM etwa um eines jener Gesundheits- und Lebensqualitäts-Verbesserungs-Produkte handeln, die vor allem dem Hersteller helfen? Garantierte Abnahme wird einzig beim Füll- und Kontostand zu beobachten sein, wenn man - der Empfehlung folgend – mehrfach täglich Anwandlungen von Hunger mit Ein- und Nachsprüh-Orgien bekämpft. Oder ist möglicherweise ist das Dauer-Gesprühe außerordentlich kräftezehrend und dem Abnehm-Wunsch mithin via Hintertür zuträglich? Eine geradezu anwaltlich-figelinsche Argumentation, die gewiss in einem Gerichts-Verfahren „Verbraucherzentrale ./. Veld’s“ allen Anwürfen standhalten wird.
So, genug kommentiert! Schatz, ist der Span-Triceratops endlich mal durch?
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