22.06.2010 - 18:22 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Hilfreiche Rezension
9
Ein englisches Erlebnis
Royal Heroes 1805 ist mal was Ungewöhnliches, besonders die Kopfnote fällt sehr aus dem üblichen Rahmen heraus. Die Mandarine, die es hier gibt, ist schön süß, kaum bitter. Es ist nicht die Schale, sondern der besondere Geschmack reifer Mandarinen, der hier als Duft eingefangen wurde. Zusammen mit der Bergamotte ergibt sich aber auch eine florale Assoziation. Ich fühlte mich an den intensiven Duft von blühendem Ginster erinnert, oder an den fast buttrigen Geruch knallgelber blühender Lupinen- oder Rapsfelder. Oder Sonnenblumenhonig - allerdings nicht ganz so süß. Oder auch eine Wiese mit Gänseblümchen, Butternblumen und Löwenzahn. So etwas hat man wirklich nicht oft.
Dieses Parfum wird von den Kopfnoten dominiert. Anis und Nelke tragen immerhin etwas pikante Würze bei und retten die Einstufung als Herrenparfum. Und die warme, runde Basis bildet lediglich einen Rahmen, ohne eigene Akzente zu setzen.
Diese Kombination wirkt auf mich außergewöhnlich und modern; natürlich stammt der Duft nicht aus dem Jahr 1805. Der heißt nur so, denn die Hemdenschneiderei Washington Tremlett ist erst 1870 gegründet worden.
Aber irgendwie erschöpft sich der Duft nicht in der Beschreibung intensiver Blüten-Noten. Da gibt es eben doch noch ein gewisses nicht beschreibbares Etwas, das dem Duft nochmals einen weiteren Akzent gibt. Jedenfalls ist es alles andere als ein Zurück-zur-Natur-Parfum. Aber genauer komme ich nicht ran.
Irgendwie ist das alles typisch englisch. Es erinnert an Chiver`s Mandarinen-Marmelade und an Lemon Curd, an Lammkeule mit Pfefferminzsosse, Toad in the Hole, Malz-Essig, Fudge und Oatcakes. Es hat eben diese indezente, robuste Art, die auch einige Hervorbringungen der englischen Küche aufweisen. Trotz dieser Vergleiche möchte ich es aber nicht als Gourmand Parfum sehen.
Fazit: Dieser hochwertige Duft ist - gerade als Herrenparfum - recht ungewöhnlich und fordert die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen.
Dieses Parfum wird von den Kopfnoten dominiert. Anis und Nelke tragen immerhin etwas pikante Würze bei und retten die Einstufung als Herrenparfum. Und die warme, runde Basis bildet lediglich einen Rahmen, ohne eigene Akzente zu setzen.
Diese Kombination wirkt auf mich außergewöhnlich und modern; natürlich stammt der Duft nicht aus dem Jahr 1805. Der heißt nur so, denn die Hemdenschneiderei Washington Tremlett ist erst 1870 gegründet worden.
Aber irgendwie erschöpft sich der Duft nicht in der Beschreibung intensiver Blüten-Noten. Da gibt es eben doch noch ein gewisses nicht beschreibbares Etwas, das dem Duft nochmals einen weiteren Akzent gibt. Jedenfalls ist es alles andere als ein Zurück-zur-Natur-Parfum. Aber genauer komme ich nicht ran.
Irgendwie ist das alles typisch englisch. Es erinnert an Chiver`s Mandarinen-Marmelade und an Lemon Curd, an Lammkeule mit Pfefferminzsosse, Toad in the Hole, Malz-Essig, Fudge und Oatcakes. Es hat eben diese indezente, robuste Art, die auch einige Hervorbringungen der englischen Küche aufweisen. Trotz dieser Vergleiche möchte ich es aber nicht als Gourmand Parfum sehen.
Fazit: Dieser hochwertige Duft ist - gerade als Herrenparfum - recht ungewöhnlich und fordert die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen.
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