07.05.2020 - 15:58 Uhr
DerDefcon
131 Rezensionen
DerDefcon
Top Rezension
38
Verdammt! Ich mag den.
Mit Xerjoff als Marke bin ich an einen Punkt angelangt, an dem ich mir selbst sage: "Egal wie gut oder sensationell er ist, er ist zu teuer. Schluss, fertig, aus."
Wahrscheinlich werde ich mich an diese Aussage auch halten, denn irgendwo muss man sich ein finanzielles Limit setzen. Aktuell ist "Fars" für 257,- Euro im Internet zu finden - für 50ml wohlgemerkt. Das sind rund fünf Euro pro Mililiter und das tut schon irgendwie weh.
Trotz des horrenden Preises war ich neugierig und wollte einen Xerjoff einfach mal getestet haben. Der Tauschhandel mit dem netten und großzügigen Parfumo "Max1403" wurde schnell und unkompliziert abgeschlossen und einem Test stand nichts mehr im Wege. Und ja ... verdammt! Er gefällt mir wirklich gut - welch ein Dilemma.
"Fars" aus der "Oud Stars"-Kollektion ist meiner Nase nach eine Komposition, die besonders durch Lavendel und Oud besticht. Die Rosengeranie nehme ich ehrlicherweise nicht wirklich wahr.
Zu Beginn liefern sich das Oud und der Lavendel ein kleines Wettrennen und versuchen, sich olfaktorisch stets gegenseitig zu überholen. Mal ist das Oud dominant, das trocken, sauber, aber auch schön dunkel daherkommt. Später ist es wieder der helle, leicht krautige, keinesfalls zu süße Lavendel, der seinen holzigen Gegenpart "überduftet". So erweckt die erste halbe Stunde den Eindruck, es mit einem oudlastigen Fougère zu tun zu haben, was sich aber dann doch recht schnell wieder legt, denn beide - das Oud und der Lavendel - ordnen sich und arbeiten die nächsten Stunden Hand in Hand.
Das keinesfalls mistige, überhaupt nicht animalische, oder gar medizinische Oud entfesselt nach über einer Stunde eine Aura, die mich ein wenig an Papier erinnert. Vielleicht sitze ich auch in einer Bibliothek? Mmh ... wer weiß. Das Holzige tritt hier dunkel, aber gleichzeitig sehr transparent sowie trocken in Erscheinung. Der Lavendel wiederum bringt ein wenig Licht in dieses Dunkle und rundet den Duft auf nahezug perfekte Art und Weise ab. Dabei ist dieser kein bisschen stechend, wie ich es von anderen lavendellastigen Düften kenne. Es ist eher ein - sagen wir mal - getrockneter Lavendel, der ein kleines bisschen Restsaftigkeit beibehalten hat und der sein dezentes Aroma nun in unserer fiktiven Bibliothek vorsichtig versprüht, um auch bloß keinen Besucher zu verschrecken.
Dieses soeben aufgezeigte Zusammenspiel ist unfassbar gelungen, perfekt, meisterhaft. Das Oud lässt dem Lavendel sein Spiel und der Lavendel lässt dem Oud sein Spiel. So einfach kann es sein. Und anders als von mir erwartet, erweist sich diese Komposition als alltagstauglich und sozialverträglich, kontaminiert sie glücklicherweise nicht gleich ganze Räume, Gebäude oder gar Landstriche. Die Sillage ist wahrnehmbar, aber nie störend und das ist insofern verwunderlich, als dass man hier auf parfumo.de immer wieder von Xerjoff-Düften als die raumeinnehmenden "Kampfstoffe" schlechthin liest. Tja ... scheint nicht immer so zu sein - zum Glück. Ich wüsste nicht, ob "Fars" nicht einen Teil seines Zaubers verlieren würde, wäre er so stark wie noch vor dem Test von mir befürchtet. So wie er ist, können wir von Perfektion sprechen und ebenso auch von einer sehr flexibel tragbaren Duftcharakteristik. Ich kann mir vorstellen, ihn zu besonderen Anlässen zu tragen, ebenso aber auch im Alltag - meinetwegen mit Hemd oder Mantel. Doch auch zur rustikalen Lederjacke passt er. "Fars" ist einfach ein Universal-Genie.
Wahrscheinlich werde ich mich an diese Aussage auch halten, denn irgendwo muss man sich ein finanzielles Limit setzen. Aktuell ist "Fars" für 257,- Euro im Internet zu finden - für 50ml wohlgemerkt. Das sind rund fünf Euro pro Mililiter und das tut schon irgendwie weh.
Trotz des horrenden Preises war ich neugierig und wollte einen Xerjoff einfach mal getestet haben. Der Tauschhandel mit dem netten und großzügigen Parfumo "Max1403" wurde schnell und unkompliziert abgeschlossen und einem Test stand nichts mehr im Wege. Und ja ... verdammt! Er gefällt mir wirklich gut - welch ein Dilemma.
"Fars" aus der "Oud Stars"-Kollektion ist meiner Nase nach eine Komposition, die besonders durch Lavendel und Oud besticht. Die Rosengeranie nehme ich ehrlicherweise nicht wirklich wahr.
Zu Beginn liefern sich das Oud und der Lavendel ein kleines Wettrennen und versuchen, sich olfaktorisch stets gegenseitig zu überholen. Mal ist das Oud dominant, das trocken, sauber, aber auch schön dunkel daherkommt. Später ist es wieder der helle, leicht krautige, keinesfalls zu süße Lavendel, der seinen holzigen Gegenpart "überduftet". So erweckt die erste halbe Stunde den Eindruck, es mit einem oudlastigen Fougère zu tun zu haben, was sich aber dann doch recht schnell wieder legt, denn beide - das Oud und der Lavendel - ordnen sich und arbeiten die nächsten Stunden Hand in Hand.
Das keinesfalls mistige, überhaupt nicht animalische, oder gar medizinische Oud entfesselt nach über einer Stunde eine Aura, die mich ein wenig an Papier erinnert. Vielleicht sitze ich auch in einer Bibliothek? Mmh ... wer weiß. Das Holzige tritt hier dunkel, aber gleichzeitig sehr transparent sowie trocken in Erscheinung. Der Lavendel wiederum bringt ein wenig Licht in dieses Dunkle und rundet den Duft auf nahezug perfekte Art und Weise ab. Dabei ist dieser kein bisschen stechend, wie ich es von anderen lavendellastigen Düften kenne. Es ist eher ein - sagen wir mal - getrockneter Lavendel, der ein kleines bisschen Restsaftigkeit beibehalten hat und der sein dezentes Aroma nun in unserer fiktiven Bibliothek vorsichtig versprüht, um auch bloß keinen Besucher zu verschrecken.
Dieses soeben aufgezeigte Zusammenspiel ist unfassbar gelungen, perfekt, meisterhaft. Das Oud lässt dem Lavendel sein Spiel und der Lavendel lässt dem Oud sein Spiel. So einfach kann es sein. Und anders als von mir erwartet, erweist sich diese Komposition als alltagstauglich und sozialverträglich, kontaminiert sie glücklicherweise nicht gleich ganze Räume, Gebäude oder gar Landstriche. Die Sillage ist wahrnehmbar, aber nie störend und das ist insofern verwunderlich, als dass man hier auf parfumo.de immer wieder von Xerjoff-Düften als die raumeinnehmenden "Kampfstoffe" schlechthin liest. Tja ... scheint nicht immer so zu sein - zum Glück. Ich wüsste nicht, ob "Fars" nicht einen Teil seines Zaubers verlieren würde, wäre er so stark wie noch vor dem Test von mir befürchtet. So wie er ist, können wir von Perfektion sprechen und ebenso auch von einer sehr flexibel tragbaren Duftcharakteristik. Ich kann mir vorstellen, ihn zu besonderen Anlässen zu tragen, ebenso aber auch im Alltag - meinetwegen mit Hemd oder Mantel. Doch auch zur rustikalen Lederjacke passt er. "Fars" ist einfach ein Universal-Genie.
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