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Top Rezension
Die Biene darf gern weiterfliegen
Vor gut anderthalb Jahren, als ich mich hier neu anmeldete, kannte ich die Düfte aus dem Hause Zoologist noch gar nicht. Da war mein Dufthorizont eh noch arg eingeschränkt und den Begriff Nische hatte ich nebenbei mal so aufgeschnappt. Doch wenn man sich erst einmal hier im großen dicht verflochtenen Netz verstrickt hat, ist man rettungslos verloren und es kommen einem mitunter die unglaublichsten Düfte vor die Nase.
Vor manchen rennt man schreiend davon und andere wiederum zaubern glückselige Stimmung.
Die kanadische Marke Zoologist mit Sitz in Toronto ist noch relativ jung, sie wurde erst 2013 von Victor Wong gegründet.
Man möchte dort mit den Düften die Eigenheiten von allen möglichen Tieren, zu Wasser, auf dem Land oder in der Luft, lebend oder ausgestorben, einfangen und zum Ausdruck bringen. Seien diese Eigenheiten nun schön, lustig oder auch gar schockierend, all das wird in den wirklich außergewöhnlichen Kreationen sehr gut widergespiegelt.
Einige Düfte habe ich inzwischen schon testen können und kann bestätigen, daß sie wirklich alles andere als alltäglich sind. Doch haben sie bei mir bisher nicht die allergrößte Begeisterung hervorgerufen.
Es scheiterte in allererster Linie an der Tragbarkeit der Düfte. Und das ist für mich ein wichtiges Kriterium.
Was nützt mir ein hochwertiger und handwerklich gut gemachter Duft, wenn ich keine Gelegenheit finde, um ihn auch zu tragen bzw. wenn ich mich mit dem Duft nicht wohlfühle? Preise und die mehr oder weniger komplizierten Beschaffungsmöglichkeiten spielen auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Doch darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen.
Nun kam kürzlich Bee zu mir, die allerneueste Schöpfung aus dem Hause Zoologist. Der Name ließ schon auf einen eher süßen Duft mit Honig als Hauptnote schließen, ohne daß ich vorher einen Blick auf die Duftpyramide geworfen hätte.
Doch ist Bee nicht einfach nur honigsüß, da schwingen auch noch andere Noten mit, denn schlicht und einfach gibt es bei Zoologist nun mal nicht.
Ich habe hier von einer Assoziation mit Waldhonig gelesen. Das kann ich auch bestätigen. Waldhonig ist nun die Honigsorte, die ich am wenigsten mag, ist er mir doch zu herb und zu bitter. Geht höchstens mal im Tee.
Die Honignote ist von Anfang an präsent und kommt auch sehr süß daher. Doch wird die Süße relativ schnell herber und dunkler, da sich rasch würzige und harzige Noten mit einbringen und die Süße ein wenig dämpfen. Da erinnert mich der Duft dann sehr an Waldhonig.
Florale Noten bleiben im Hintergrund und spielen während des gesamten Verlaufs keine besonders große Rolle. Sie kommen mir eher wie Blütenstaub vor, weil Bee nämlich auch noch sehr trocken auf mich wirkt.
Außerdem scheint der Honig auch noch mit reichlich Bienenwachs versehen zu sein.
Die würzigen Noten erwecken bei mir ein wenig den Eindruck eines Orient- oder Hippieladens mit allerlei Räucherstäbchen und Duftölen, auch wenn dieser Eindruck nicht besonders stark ist. Das federt die Süße zusätzlich noch etwas ab.
Der Duft klingt dann auch harzig und würzig aus. Über allem schwebt auch eine deutliche Wärme mit, daher sehe ich den Duft auch am ehesten in der kalten Jahreszeit. Im Sommer könnte das dann doch zu üppig sein.
Die Haltbarkeit ist hervorragend, 10 Stunden sind locker drin. Und Bee sollte möglichst sparsam dosiert werden, er ist sehr dicht und raumgreifend. Ein Sprüher ist mir schon mehr als ausreichend.
Und das ist dann leider auch der Punkt, der dazu führt, daß Bee für mich kein Kaufkandidat wird. So toll der Duft gemacht ist und so sehr ich das Konzept auch anerkenne, ich fürchte mir würde die Biene binnen kurzer Zeit auf die Nerven gehen. Mir fehlt eine gewisse Leichtigkeit beim Duft. Er ist üppig, schwer und konzentriert, fast zum schneiden dick. Und die Biene gleicht für mich eher einer ziemlich dicken Hummel.
Alles in allem ist Bee ein wirklich sehr gut komponierter Duft und ich schätze mal auch einer der zugänglichsten Düfte von Zoologist, aber die große Glückseligkeit ist dann doch bei mir ausgeblieben, auch wenn ich nicht schreiend vor dem Duft weglaufen mußte.
Allen, die Bee großartig finden, wünsche ich natürlich ganz viel Freude mit dem Duft!
Ich lasse die Biene gern weiterfliegen.
Mein Dank geht an Pollita, die mir die Erstbegegnung mit der Biene ermöglicht hat, und an Jakobolino, durch ihn konnte ich die Bekanntschaft noch etwas vertiefen.
Mal schauen, was mir bei Gelegenheit noch andere Zoologists zu erzählen haben.
Vor manchen rennt man schreiend davon und andere wiederum zaubern glückselige Stimmung.
Die kanadische Marke Zoologist mit Sitz in Toronto ist noch relativ jung, sie wurde erst 2013 von Victor Wong gegründet.
Man möchte dort mit den Düften die Eigenheiten von allen möglichen Tieren, zu Wasser, auf dem Land oder in der Luft, lebend oder ausgestorben, einfangen und zum Ausdruck bringen. Seien diese Eigenheiten nun schön, lustig oder auch gar schockierend, all das wird in den wirklich außergewöhnlichen Kreationen sehr gut widergespiegelt.
Einige Düfte habe ich inzwischen schon testen können und kann bestätigen, daß sie wirklich alles andere als alltäglich sind. Doch haben sie bei mir bisher nicht die allergrößte Begeisterung hervorgerufen.
Es scheiterte in allererster Linie an der Tragbarkeit der Düfte. Und das ist für mich ein wichtiges Kriterium.
Was nützt mir ein hochwertiger und handwerklich gut gemachter Duft, wenn ich keine Gelegenheit finde, um ihn auch zu tragen bzw. wenn ich mich mit dem Duft nicht wohlfühle? Preise und die mehr oder weniger komplizierten Beschaffungsmöglichkeiten spielen auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. Doch darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen.
Nun kam kürzlich Bee zu mir, die allerneueste Schöpfung aus dem Hause Zoologist. Der Name ließ schon auf einen eher süßen Duft mit Honig als Hauptnote schließen, ohne daß ich vorher einen Blick auf die Duftpyramide geworfen hätte.
Doch ist Bee nicht einfach nur honigsüß, da schwingen auch noch andere Noten mit, denn schlicht und einfach gibt es bei Zoologist nun mal nicht.
Ich habe hier von einer Assoziation mit Waldhonig gelesen. Das kann ich auch bestätigen. Waldhonig ist nun die Honigsorte, die ich am wenigsten mag, ist er mir doch zu herb und zu bitter. Geht höchstens mal im Tee.
Die Honignote ist von Anfang an präsent und kommt auch sehr süß daher. Doch wird die Süße relativ schnell herber und dunkler, da sich rasch würzige und harzige Noten mit einbringen und die Süße ein wenig dämpfen. Da erinnert mich der Duft dann sehr an Waldhonig.
Florale Noten bleiben im Hintergrund und spielen während des gesamten Verlaufs keine besonders große Rolle. Sie kommen mir eher wie Blütenstaub vor, weil Bee nämlich auch noch sehr trocken auf mich wirkt.
Außerdem scheint der Honig auch noch mit reichlich Bienenwachs versehen zu sein.
Die würzigen Noten erwecken bei mir ein wenig den Eindruck eines Orient- oder Hippieladens mit allerlei Räucherstäbchen und Duftölen, auch wenn dieser Eindruck nicht besonders stark ist. Das federt die Süße zusätzlich noch etwas ab.
Der Duft klingt dann auch harzig und würzig aus. Über allem schwebt auch eine deutliche Wärme mit, daher sehe ich den Duft auch am ehesten in der kalten Jahreszeit. Im Sommer könnte das dann doch zu üppig sein.
Die Haltbarkeit ist hervorragend, 10 Stunden sind locker drin. Und Bee sollte möglichst sparsam dosiert werden, er ist sehr dicht und raumgreifend. Ein Sprüher ist mir schon mehr als ausreichend.
Und das ist dann leider auch der Punkt, der dazu führt, daß Bee für mich kein Kaufkandidat wird. So toll der Duft gemacht ist und so sehr ich das Konzept auch anerkenne, ich fürchte mir würde die Biene binnen kurzer Zeit auf die Nerven gehen. Mir fehlt eine gewisse Leichtigkeit beim Duft. Er ist üppig, schwer und konzentriert, fast zum schneiden dick. Und die Biene gleicht für mich eher einer ziemlich dicken Hummel.
Alles in allem ist Bee ein wirklich sehr gut komponierter Duft und ich schätze mal auch einer der zugänglichsten Düfte von Zoologist, aber die große Glückseligkeit ist dann doch bei mir ausgeblieben, auch wenn ich nicht schreiend vor dem Duft weglaufen mußte.
Allen, die Bee großartig finden, wünsche ich natürlich ganz viel Freude mit dem Duft!
Ich lasse die Biene gern weiterfliegen.
Mein Dank geht an Pollita, die mir die Erstbegegnung mit der Biene ermöglicht hat, und an Jakobolino, durch ihn konnte ich die Bekanntschaft noch etwas vertiefen.
Mal schauen, was mir bei Gelegenheit noch andere Zoologists zu erzählen haben.
36 Antworten
Hier klingt es wohl mehr nach Hummelflug...
Wie immer ein super Kommentar von dir.
https://youtu.be/aYAJopwEYv8
https://youtu.be/aYAJopwEYv8
Ein schöner "Schatz" Kommentar!
Ich bin gespannt auf Bee. Warte schon sehnsüchtig drauf.
Und alles, was Du bemängelst, liebe ich an dem Duft. Mit der dicken Hummel hast Du schon Recht:))
Wiedermal schön geschrieben.