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Das flüsternde Gemälde
Gerade habe ich meine Italien-Liebe in meiner Rezension zu Dulcis in Fundo zum Ausdruck gebracht, da teste ich bereits die nächste italienische Schönheit, die mich nach Italien zurückversetzt;
Früchte in dunkler, herber Schokolade gedippt, weich bettender Kardamom-Tabak im Hintergrund.
Und diese Noten nehme ich auch durchgehend am stärksten wahr: etwas Fruchtiges, etwas Ingwerschärfe gepaart mit sehr dunklem, trockenen Kakaopulver und herbem Kardamom, irgendwie tabakartig (erinnert mich vage an Armani Privé - Magenta Tanzanite ), ein wenig süßes Patchouli, obwohl nicht gelistet. Er changiert interessant zwischen herb-dunkel und etwas subtil Süßem.
Ich muss an unser Hotelzimmer in Rom denken, das sehr zentral lag, unweit der Piazza Navona. Es gab eine Bar gegenüber des Hotels (ein historisches Gebäude) einmal tranken wir dort Negroni und Aperol Spritz, umrundet von schnurrenden Vespas.
Dieses Hotel war sehr düster-elegant, barock gestaltet in braunen und schwarzen Tönen, samtige, gold-braune Tapete mit Ornamenten, auf alt getrimmte Gemälde, ein Himmelbett, der Flachbildfernseher seltsam deplatziert (und zu weit oben an der Wand!).
Es hatte morbide Charme, "das Süße ist nie so süß ohne das Bittere" oder so ähnlich, wie es im Film "Vanilla Sky" so schön heißt, und so hat auch "Mystic Sugar" etwas Melancholiches, Morbides, etwas Gefährliches nahezu, das leise flüstert.
Eine Katze mit weiß leuchtenden Mondaugen, die sich buckelnd hinter Müllcontainern duckt; eine zaghaft winkende Gestalt an einem erleuchteten Fenster; die lächelnde Frau mit dem verschmierten Lippenstift; flackernde Kerzen in einer schmuckvollen Kirche.
Gerade habe ich die 2. Staffel der Serie "The White Lotus" beendet, die diesmal auf Sizilien spielt; nach Hawaii in der 1. Staffel nun ein Luxusresort in der alten Welt. Auch diesmal werden zwischenmenschliche Beziehungen, Bedürfnisse, Abgründe und menschliche Hässlichkeiten satirisch, voyeuristisch und übertrieben ausgelotet, immer mit Einblendungen alter Kunst und Skulpturen, die eben diese Gefühlsregungen der Handlungen widerspiegeln sollen.
So wirkt auch "Mystic Sugar" auf mich; der vielsagend stoische Blick einer geheimnisvollen Renaissance-Frau, dunkle Farben, ein Funkeln, ein neckisch zuckender Mundwinkel.
Er ist die Nacht, ein Spiel mit Demaskierung und venezianischer Karneval zugleich, ein teurer Anzug, ein Spitzenkleid, ein halb ernstgemeinter Flirt. Der Duft ist geschlechtsneutral, wobei ich ihn mir wahrscheinlich noch besser an einem Mann vorstellen kann.
Früchte in dunkler, herber Schokolade gedippt, weich bettender Kardamom-Tabak im Hintergrund.
Und diese Noten nehme ich auch durchgehend am stärksten wahr: etwas Fruchtiges, etwas Ingwerschärfe gepaart mit sehr dunklem, trockenen Kakaopulver und herbem Kardamom, irgendwie tabakartig (erinnert mich vage an Armani Privé - Magenta Tanzanite ), ein wenig süßes Patchouli, obwohl nicht gelistet. Er changiert interessant zwischen herb-dunkel und etwas subtil Süßem.
Ich muss an unser Hotelzimmer in Rom denken, das sehr zentral lag, unweit der Piazza Navona. Es gab eine Bar gegenüber des Hotels (ein historisches Gebäude) einmal tranken wir dort Negroni und Aperol Spritz, umrundet von schnurrenden Vespas.
Dieses Hotel war sehr düster-elegant, barock gestaltet in braunen und schwarzen Tönen, samtige, gold-braune Tapete mit Ornamenten, auf alt getrimmte Gemälde, ein Himmelbett, der Flachbildfernseher seltsam deplatziert (und zu weit oben an der Wand!).
Es hatte morbide Charme, "das Süße ist nie so süß ohne das Bittere" oder so ähnlich, wie es im Film "Vanilla Sky" so schön heißt, und so hat auch "Mystic Sugar" etwas Melancholiches, Morbides, etwas Gefährliches nahezu, das leise flüstert.
Eine Katze mit weiß leuchtenden Mondaugen, die sich buckelnd hinter Müllcontainern duckt; eine zaghaft winkende Gestalt an einem erleuchteten Fenster; die lächelnde Frau mit dem verschmierten Lippenstift; flackernde Kerzen in einer schmuckvollen Kirche.
Gerade habe ich die 2. Staffel der Serie "The White Lotus" beendet, die diesmal auf Sizilien spielt; nach Hawaii in der 1. Staffel nun ein Luxusresort in der alten Welt. Auch diesmal werden zwischenmenschliche Beziehungen, Bedürfnisse, Abgründe und menschliche Hässlichkeiten satirisch, voyeuristisch und übertrieben ausgelotet, immer mit Einblendungen alter Kunst und Skulpturen, die eben diese Gefühlsregungen der Handlungen widerspiegeln sollen.
So wirkt auch "Mystic Sugar" auf mich; der vielsagend stoische Blick einer geheimnisvollen Renaissance-Frau, dunkle Farben, ein Funkeln, ein neckisch zuckender Mundwinkel.
Er ist die Nacht, ein Spiel mit Demaskierung und venezianischer Karneval zugleich, ein teurer Anzug, ein Spitzenkleid, ein halb ernstgemeinter Flirt. Der Duft ist geschlechtsneutral, wobei ich ihn mir wahrscheinlich noch besser an einem Mann vorstellen kann.
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