17.10.2016 - 07:19 Uhr
Candila
27 Rezensionen
Candila
Top Rezension
8
Kein Peach Cobbler
Pfirsich und Zimt sind in diesem Duft das Hauptthema, "La Dandy" wird aber kein süßer Dessertduft.
Die Pfirsichnote wirkt auf mich nicht natürlich; sie ist faszinierend "anders", wirkt abstrakt, sehr hell und durchdringend.
Ich vermute irgendein nach Pfirsich duftendes Molekül, ein Pfirsichaldehyd, das kräftig während des gesamten Duftverlaufs den Ton angibt.
Dieses Künstliche verleiht der Pfirsichnote von Anfang bis Schluss einen glasklaren, sauberen und durchscheinenden Charakter, was den Pfirsich in diesem Duft nie zu Pfirsichmarmelade oder zu einem übersüßen, überreifen Pfirsich werden lässt. Die Note bleibt vom ersten Sprüher bis zur letzten Minute unverändert und steht wie ein Leuchtturm in der Komposition. Nur die Umgebung, in der sie strahlt, verändert sich, entwickelt sich von relativ kühl und frisch zu zart-cremig, mild süß und luftig warm.
Die erste Stunde ist noch relativ frisch dank Bergamotte und dieser transparent leuchtenden Pfirsichfruchtigkeit. Die Pfirsichnote wirkt sehr zart, als würde ich nur an der flaumigen Schale eines Pfirsichs riechen, eingebettet ist sie in kühl-cremigen Kardamom, begleitet von Tonka und Gewürzen, alles auf sehr ruhigem und leisem Level, wie überhaupt der gesamte Duft mit angezogener Handbremse auftritt. D’Orsay machen hier ungefähr dasselbe wie im „Etiquette Bleue“, der zwar ein ausgeprägter Zitrusduft, aber kein schreiender Zitrushammer ist. Genau so ist dieser „La Dandy“ zwar ein deutlicher Pfirsichduft, aber kein Fruchtmonster.
Der Duft bleibt an meiner Haut lange auf der kühlen Seite. Die Bergamotte bremst den Pfirsich gewaltig, die Gewürznelken erkenne ich hier nicht als typisch rauchig-würziges Aroma, sondern als "Klimaanlage", die eine kühle, auflockernde Brise durch den Duft ziehen lässt. Auch der Zimt ist unsüß, aber ich nehme seine feine, aromatische Würzigkeit wahr, eine trockene Zimtschote, an der ich schnuppere. Aus dem Hintergrund leuchten extra zart gehaltene, süße Töne von dem kleinsten Klecks Honig, den man sich vorstellen kann, und einer cremigen Tonkabohne, die hier nicht vanillig, sondern ganz leicht erdig-nussig auftritt.
Der weitere Verlauf gestaltet sich fein und luftig cremig (Ylang, Kardamom und Tonka) mit einer schüchternen, sehr hellen Freesie und dem Pfirsich, der auf mich weiterhin „glatt“, abstrakt und unsüß wirkt. Je näher zur Basis, desto mehr erwärmt sich der Duft, er wird süßer, bleibt aber durchgehend sehr zurückhaltend, meinem Empfinden nach sehr distanziert, sogar unnahbar.
Durch die abstrakte, künstliche Pfirsichleuchtkraft erlebe ich bei jedem Tragen den verblüffenden Effekt, als wären der Duft und ich durch eine feine Gaze-Schicht getrennt. „La Dandy“ kommt mir nicht nahe, berührt mich emotional nicht, setzt keine Bilder, kein Kopfkino, keine Erinnerungen frei, also eigentlich alles Gründe dafür, den Duft wieder zu vergessen. Aber trotzdem funktioniert der Duft für mich seltsamer Weise… weil er einfach gut riecht. Und ich hab ihn mir gekauft.
Ein „erwachsener“, flaumiger, über weite Strecken kühler, konstant leuchtend heller, plakativ pfirsichartiger Duft umgeben von mäßig süßer, sanfter Wärme und ausbalanciert mit luftiger Würzigkeit.
Die Pfirsichnote wirkt auf mich nicht natürlich; sie ist faszinierend "anders", wirkt abstrakt, sehr hell und durchdringend.
Ich vermute irgendein nach Pfirsich duftendes Molekül, ein Pfirsichaldehyd, das kräftig während des gesamten Duftverlaufs den Ton angibt.
Dieses Künstliche verleiht der Pfirsichnote von Anfang bis Schluss einen glasklaren, sauberen und durchscheinenden Charakter, was den Pfirsich in diesem Duft nie zu Pfirsichmarmelade oder zu einem übersüßen, überreifen Pfirsich werden lässt. Die Note bleibt vom ersten Sprüher bis zur letzten Minute unverändert und steht wie ein Leuchtturm in der Komposition. Nur die Umgebung, in der sie strahlt, verändert sich, entwickelt sich von relativ kühl und frisch zu zart-cremig, mild süß und luftig warm.
Die erste Stunde ist noch relativ frisch dank Bergamotte und dieser transparent leuchtenden Pfirsichfruchtigkeit. Die Pfirsichnote wirkt sehr zart, als würde ich nur an der flaumigen Schale eines Pfirsichs riechen, eingebettet ist sie in kühl-cremigen Kardamom, begleitet von Tonka und Gewürzen, alles auf sehr ruhigem und leisem Level, wie überhaupt der gesamte Duft mit angezogener Handbremse auftritt. D’Orsay machen hier ungefähr dasselbe wie im „Etiquette Bleue“, der zwar ein ausgeprägter Zitrusduft, aber kein schreiender Zitrushammer ist. Genau so ist dieser „La Dandy“ zwar ein deutlicher Pfirsichduft, aber kein Fruchtmonster.
Der Duft bleibt an meiner Haut lange auf der kühlen Seite. Die Bergamotte bremst den Pfirsich gewaltig, die Gewürznelken erkenne ich hier nicht als typisch rauchig-würziges Aroma, sondern als "Klimaanlage", die eine kühle, auflockernde Brise durch den Duft ziehen lässt. Auch der Zimt ist unsüß, aber ich nehme seine feine, aromatische Würzigkeit wahr, eine trockene Zimtschote, an der ich schnuppere. Aus dem Hintergrund leuchten extra zart gehaltene, süße Töne von dem kleinsten Klecks Honig, den man sich vorstellen kann, und einer cremigen Tonkabohne, die hier nicht vanillig, sondern ganz leicht erdig-nussig auftritt.
Der weitere Verlauf gestaltet sich fein und luftig cremig (Ylang, Kardamom und Tonka) mit einer schüchternen, sehr hellen Freesie und dem Pfirsich, der auf mich weiterhin „glatt“, abstrakt und unsüß wirkt. Je näher zur Basis, desto mehr erwärmt sich der Duft, er wird süßer, bleibt aber durchgehend sehr zurückhaltend, meinem Empfinden nach sehr distanziert, sogar unnahbar.
Durch die abstrakte, künstliche Pfirsichleuchtkraft erlebe ich bei jedem Tragen den verblüffenden Effekt, als wären der Duft und ich durch eine feine Gaze-Schicht getrennt. „La Dandy“ kommt mir nicht nahe, berührt mich emotional nicht, setzt keine Bilder, kein Kopfkino, keine Erinnerungen frei, also eigentlich alles Gründe dafür, den Duft wieder zu vergessen. Aber trotzdem funktioniert der Duft für mich seltsamer Weise… weil er einfach gut riecht. Und ich hab ihn mir gekauft.
Ein „erwachsener“, flaumiger, über weite Strecken kühler, konstant leuchtend heller, plakativ pfirsichartiger Duft umgeben von mäßig süßer, sanfter Wärme und ausbalanciert mit luftiger Würzigkeit.
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