In the Woods 2014

In the Woods von eSENSielle
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7.4 / 10 127 Bewertungen
In the Woods ist ein Parfum von eSENSielle für Damen und Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist holzig-harzig. Es wird noch produziert.
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Duftrichtung

Holzig
Harzig
Würzig
Grün
Frisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Kanadische HemlocktanneKanadische Hemlocktanne GalbanumGalbanum rosa Pfefferrosa Pfeffer ZistroseZistrose WacholderWacholder
Herznote Herznote
Sibirische ZirbelkieferSibirische Zirbelkiefer ElemiharzElemiharz RosengeranieRosengeranie schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer MinzeMinze
Basisnote Basisnote
BalsamtanneBalsamtanne AmberAmber KaschmirholzKaschmirholz LabdanumLabdanum ZedernholzZedernholz

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.4127 Bewertungen
Haltbarkeit
7.4100 Bewertungen
Sillage
6.7101 Bewertungen
Flakon
6.987 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.834 Bewertungen
Eingetragen von Zauber600, letzte Aktualisierung am 07.03.2024.

Rezensionen

14 ausführliche Duftbeschreibungen
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Yatagan

395 Rezensionen
Yatagan
Yatagan
Top Rezension 43  
Mythos Wald - Mythos Duft
Der Wald scheint in der großen Erzählung Mitteleuropas ein Mythos zu sein. Das mag für die Deutschen noch mehr gelten als für anderer Nationen, ist aber sicherlich in ähnlicher Weise mindestens in der Tradition der meisten mittel-, nord- und osteuropäischen Länder verwurzelt (sic!). Ich folge der Spur nun ausdrücklich nicht in asiatischen (z.B. Japanischen) und amerikanischen (Nord und Süd) Traditionen, denn auch dort wäre das eigene Ausführungen wert. Ist das der Grund, weshalb uns Düfte dieser Art so faszinieren?
In meinem letzten Kommentar, der sich um eine Grundsatzbestimmung "waldartiger" Düfte bemüht hat, wird das besonders an vielen Reaktionen deutlich. Einige User (hier noch mal mein ausdrücklicher Dank an alle) haben sich intensiv mit mir um eine Referenzliste von Walddüften bemüht, die sicherlich nicht vollständig ist, aber eine Spur legt, die man von dort aus leicht weiter verfolgen kann. Das ist großartig!
Bemerkenswert und spannend ist in diesem Zusammenhang, dass viele meine ursprüngliche Spur (Düfte, die gleichzeitig nach Harz, Holz, Laub, feuchter Erde und damit authentisch nach WALD riechen) in eine andere Richtung weiter verfolgt haben, nämlich zum ursprünglichen geistigen Ort der Walddüfte: In der Vergangenheit war es ausdrücklich nicht möglich oder erwünscht, Düfte nach einem echten Waldspaziergang riechen zu lassen. Stattdessen wurde die Idee des Waldes beschworen (grün, frisch, harzig) und dabei ein ähnlicher Effekt produziert. Beispiele für diese Art von Walddüften, die auch ich sehr schätze, sind Pino Silvestre, Knize Forest, Floris Elite, Houbigant Fougère Royale, Houbigant Duc de Vervins, Puig Agua Brava und viel andere, die damit verwandt sind. Letztlich auch alle Fougères, die ja gerade die Assoziation von Grün (natürlich nicht von einem grünen Rasen, sondern von dichtem Grün) evozieren wollen.
Um noch einmal die Spur zu verengen und zu konkretisieren, was ich mit dem im letzten Kommentar genannten Hype im engeren Sinne gemeint habe, hier so etwas wie ein Referenzduft: In the Woods. Warum gerade dieser?

Wie mir scheint sind Düfte, die authentisch nach Wald, Bäumen, Harzen riechen nicht unbedingt gerade diejenigen, die besonders stark auf natürlichen Inhaltsstoffen basieren. Ein Beispiel dürfte der von mir besonders lobend erwähnte Duft "Im tiefen Wald" von Divergent sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, besteht er durchaus und im Wesentlichen aus synthetischen Komponenten, ist aber so raffiniert komponiert, dass dieser Eindruck (nämlich der Eindruck von Plastik / Synthetik / Aromachemie, den ich in zahlreichen Kommentaren und Statements vor allem beim Mainstream kritisiere) gerade NICHT entsteht. Mit anderen Worten: Synthetik + Synthetik + Synthetik kann (den Eindruck von) Natur evozieren. Das ist Kunst - oder nicht?

Deshalb breche ich auch eine Lanze für In the Woods von eSENSielle. Einige Vorredner hatten nachdrücklich den Eindruck von Künstlichkeit bemängelt, der hier mitschwingen würde. Ist damit dieser Geruch nach Fichtennadelschaumbad gemeint, der gelegentlich abwertend, gelegentlich auch mit der Konnotation "Kindheitserinnerung" und dann positiv verbunden wird? Das aber ist m.E. nicht künstlich, sondern ganz nah dran an dem Geruch von tropfendem Harz auf gesägtem Holz, Ausdünstung von Saunaholz bei Hitze (dabei handelt es sich nicht um künstliche Aromen, sondern zunächst mal um das Austreten von Harzresten durch große Hitze, und somit um Natur), der Geruch, den ich wahrnehme, wenn ich in unserem Garten oder im Wald ganz nah an den Stamm eines Nadelholzbaumes herantrete und an seinem Stamm rieche.

Eines muss ich einräumen: In the Woods enthält sicherlich synthetische Duftbausteine, denn ohne Cashmeran (das ich persönlich hier nicht störend wahrnehme, aber Meggi recht gebe, dass dies - oder ähnliches - ganz sicher enthalten sein wird) geht bei kaum einem Duft noch irgendwas, wie mir scheint. Welcher Nischenduft wird ohne Aromachemie auskommen? Meine Frau ist Chemikerin und ich wundere mich inzwischen kaum noch, wie stark unsere Wirklichkeit bis in die letzten Winkel - auch im Duft - von Chemie durchdrungen ist. Alles in allem stört mich das hier aber gar nicht. Im Gegenteil! Ähnlich wie bei "Im tiefen Wald" von Divergent sehe ich hier einen Mehrwert, nämlich den, dass der Duft gelungen vorgaukelt, authentisch zu sein, - also nicht nur die Idee von Wald beschwört, wie frühere Duft-Modelle (s.o.: Fougère etc.). Mir persönlich gefällt gerade das sehr gut; ich finde es charmant und durchaus adressatenbezogen im Sinne des eingangs Gesagten.

Noch ein paar Worte zum exakten Duftbild: Ich rieche hier helle, scharfe, fast mentholartige Harze, von mir aus auch Fichtennadelschaumbad, austretendes Harz aus frisch gefällten oder umgestürzten Bäumen, grüne Nadeln, die ich zwischen den Fingern zerreibe, ein bisschen Saunaufguss, weil der ja auch so ähnlich riechen kann, wie das eben Beschriebene, eine Wanderung im Hochwald, wo nur noch Nadelgehölz steht, das im Sommer schwitzt und dem Wanderer ein paar harzige Düfte mit ins Gepäck lädt. Alles, was an Synthetik hier enthalten ist, kann ich gut ausblenden, weil das Gesamtbild in keiner Weise daran erinnert. Allenfalls nach längerem Tragen, wenn die Basis (falls man hier überhaupt davon sprechen kann. wohl eher ein langsames Verblassen) die synthetischen Bausteine freilegt und der Duft ehrlicher wird. Aber da das erst nach Stunden der Fall ist, stört es mich nicht. Zu diesem Zeitpunkt will ich meist schon wieder einen anderen Duft tragen und kann In the Woods mit einem reinen Naturduft von Juniper Ridge layern. Ob der allerdings wirklich besser ist, ist noch gar nicht ausgemacht.
26 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 28  
Der kleinste gemeinsame Nenner
Diesen Duft müssten wir hier fast alle lieben, jedenfalls wir auf parfumo.de. Oder nicht? Na ja, Paul Claudel diagnostizierte einst, in jedem Deutschen stecke ein Bergmann und - ein Förster. Die deutsch-romantische, geradezu verhaltens-atavistisch-heidnische Naturbeseelung insbesondere des Waldes muss seinerzeit (und täte es wohl heute ebenso) einen Franzosen unglaublich befremdet und verblüfft haben. Ein Stück wie das ‚Waldweben‘ aus Richard Wagners Oper ‚Siegfried‘ ist von einem französischen oder italienischen Komponisten undenkbar.

Mithin muss ein Duft wie ‚In the Woods‘, der uns auf eine Reise zu den Nadelbäumen Nordamerikas und Sibiriens entführen möchte, doch schlichtweg ein retro-romantischer Fernweh-Heimat-Mix-Volltreffer sein. Die Kanadische Hemlock-Tanne, die Sibirische Kiefer und die Nordamerikanische Balsam-Tanne sollen spürbar werden, und zwar nicht als undefinierte Melange, sondern hintereinander weg und gleichwohl miteinander verschmelzend.

Der Auftakt bietet dann auch regelrecht süffigen Nadelbaum. Kräftig, saftig, ausfrischemtannengrüngebundeneradventskranzig. Sehr schön. Eine Idee von Weihrauch erscheint und dreht alsbald in eine weiße Richtung à la Cardinal. Außerdem lässt in der Tat – wie bereits festgestellt - Tanoke grüßen. Aber nur von Ferne, finde ich. Und die Hemlocktanne? Mir fällt als mögliche Hemlock-Referenz einzig Ormonde Man ein. Da mögen sich durchaus partielle Ähnlichkeiten in puncto Nadelbaum explizit ausmachen lassen. Doch lassen wir das gut sein. Darauf kommt es nämlich vielleicht gar nicht an, zählen dürfte allein ein sich merklich wandelnder Duft-Eindruck unterschiedlicher und dennoch entfernt verwandter Nadelbäume.

Warum nun berührt und bewegt mich ‚In the Woods‘ nicht?

Ich denke, der Versuch scheitert am – offen genannten - Cashmeran. Denn unglücklicherweise wird schon nach wenigen Minuten das Gesamtbild recht künstlich, zumal sich eine rätselhafte und eben synthetische Süße hinzugesellt. Allenfalls mit Mühe lässt sie sich mit jener unzweifelhaften Süße zusammenbringen, die Tannengeruch im Untergrund stets leise begleitet.

Nach zwei Stunden scheint es zunächst, als könne der Duft noch die Kurve kriegen, er wird nadelig-balsamisch-süß, fast zuckrig. Nicht derart putzig wie bei Goutals Nuit Étoilée, aber immerhin. Allerdings ist dieser Eindruck nicht von Dauer, weil ab der vierten Stunde die helle, künstlich-holzige Süße endgültig regiert und die weiteren Nadelbaum-Exkursionen dominiert.

In der achten Stunde nehme ich gar nahezu nur noch süße Synthetik wahr. Und tatsächlich schleicht sich am hintersten Ende, neunte, zehnte Stunde, die wohlbekannte Carbone-DNA ein. Ziemlich penetrant, sie hält sich bis in den Abend hinein.

Synthetische Holz-Süße als gemeinsamer Nenner, der den Duftverlauf zusammenhält…und zahlreiche potentielle Nuancen plattmacht. Ich finde das enttäuschend, ein leider wahrhaft kleinster gemeinsamer Nenner, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass erklärtermaßen ‚ein sehr hoher Anteil an natürlichen Duftessenzen‘ eingesetzt wurde. Schade um eine vertane Chance.

Ich bedanke mich bei Ergoproxy für die Probe.
16 Antworten
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Pluto

347 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 20  
Ich schnurre wie ein Kätzchen...
Ich hatte keine Ahnung, um was für einen Duft es sich handelte, als ich ein Pröbchen ohne Ziel und Plan aus der Keksdose holte. Weder Name noch Marke sagten mir etwas. Aber als ich das Deckelchen vom Sprüher löste und am Pröbchen schnupperte, dachte ich, uih, was Sakrales. Und schon war ich in der katholischen Sonnntagsmesse mit meiner Oma. Beim Sprühen umhüllte mich aber doch nicht der erwartete sakrale Weihrauch, sondern sehr würzige Holzspäne und die nächste Assoziation war die grüne Badedasflasche im Bad meiner Eltern und die Pinimentholflasche im Arzneischränkchen. Und innerhalb der nächsten Sekunden war ich auf einem Herbstspaziergang im Wald. Holzig und würzig, auch grün und erdig ordne ich diesen Duft ein. Nun schaue ich hier in die Ingredienzien. Leider weiß ich nicht, wie Hemlocktanne, Zedernholz und Kaschmirtanne duften, für meine Amateurnase bleibt es einfach nur holzig. Aber SCHÖN holzig. In the Woods ist aber nicht nur holzig, sondern auch kraftvoll, erdverbunden und balsamisch. Auf mich wirkt dieser Duft befreiend und wohltuend, eigentlich klar, einige der Zutaten helfen auch bei Erkältungskrankheiten :o) In the Woods fehlt aber die Schärfe, die den Erkältungsmitteln eigen ist. Der Duft vermittelt mir wohlige Wärme, mit einem Hauch minziger Frische. Wäre ich eine Katze, würde ich wohlig schnurren.

Dieser Duft ist wunderbar im Herbst zu tragen, Sillage und Haltbarkeit sind gut bis mittel. Ich kann mir aber vorstellen, dass dieser Duft polarisiert. Ich höre eine meiner Kolleginnen schon fragen: "Bisse erkältet?" Und dann der ungläubige Gesichtsausdruck: "Das ist ein Parfüüüüm??"

Tja, mir gefällt In the Woods, recht gut sogar. Kaufen würde ich ihn nicht, aber geschenkt nehme ich ihn gerne.

Danke AudreyC .
16 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Parfümlein

123 Rezensionen
Parfümlein
Parfümlein
Top Rezension 18  
"The dust of snow from a hemlock tree"
Ein wunderschöner Maisonntag - und ein kleines Virus. Was macht man mit solch einem schönen Tag?
Eine der schönsten Beschäftigungen im Mai ist ein Waldspaziergang, im Idealfall bei warmem Wetter nach einem Regentag. Das unfassbar helle, zarte Grün, das einem von Tausenden und Abertausenden Blättern schimmernd entgegenleuchtet. Das saftige, zu neuem Leben erwachte Moos auf den Lichtungen. Die winzigen, aber so zahlreichen kleinen Waldblümchen: weiße Buschwindröschen, wie Teppiche ausgelegt vor einem glitzernden Bach. Gelbe Schlüsselblümchen, Butterblümchen, die zarten lila Blüten der Waldgeranie und die berühmte blaue Blume: das Leberblümchen. Links und rechts säumen sie den nach Erde würzig duftenden Waldweg, dann erscheinen Fichten, Kiefern und Tannen und der intensive, würzige Duft nach Nadeln drängt sich zwischen den lichten Duft der Blätter, des blühenden Bärlauchs, des süßen Waldmeisters und der frischen Erde. Man geht ein paar Schritte näher an die Nadelbäume heran, um das saftige Harz wahrzunehmen, seinen süßlich-würzigen Duft. Um einen Zapfen vom Boden aufzuheben, die dumpfe Feuchtigkeit verrotteter Blätter und dazwischen wieder ein wenig Harzduft. Dann rastet man neben ein paar Wacholdersträuchern am Waldrand auf gefällten Baumstämmen, den frischen Holzgeruch einatmend: Es ist ein unglaubliches Panorama verschiedenster würzig-holziger, erdig-grüner Noten, das im Mai auf Waldbadende einströmt.
Ein solches Panorama entfaltet sich auch, wenn man den schlichten Flakon von "In the Woods" öffnet und ein erstes Mal den Duft aufsprüht. Fast jeder der Düfte, die man im Wald wahrnimmt, findet sich in dem Parfum wieder. Vielleicht deshalb ist dieser äußerst intensive, würzige Geruch ein wenig umstritten. Tanne und Kiefer, Harz und Blumen, Wacholder und Minze - es ist ein grüner Reigen, bei dem jedes Kraut, jedes Holz das andere in seiner Intensität zu übertreffen sucht. Doch dominant und tragend ist in den vielen Facetten von "In the Woods" die Hemlocktanne in der Kopfnote. Sie ist es, die Robert Frost in seinem berühmten Gedicht erwähnte:

The way a crow/
Shook down on me/
The dust of snow/
From a hemlock tree/

Has given my heart/
A change of mood/
And saved some part/
From a day I had rued.

Ich muss immer an dieses Gedicht denken, wenn ich "In the Woods" trage. Ich habe es bislang nie im Schnee getragen, doch das Bild der Krähe, das mich so berührt, dass ich einem Tag eine Wendung geben kann, finde ich wunderbar. Es ist die Hemlocktanne, die den Ausgangspunkt der Krähe markiert: eine Kiefernart, die vor allem in Nordamerika, aber auch in Asien zuhause ist, in feuchtem Waldklima. Ihren Namen - "Hemlock" - hat sie vom Schierling: Ihre zerriebenen Nadeln duften in etwa so wie ein Verwandter des Schierlings, der Giersch. "Schierling" also bedeutet "Hemlock", und als Schierlings-Tanne gerät sie so ganz nebenbei in den philosophischen Dunstkreis von Sokrates. Sie stimmt nachdenklich, mit ihrem intensiven Duft, die Bilder, die sie weckt mit ihrem Namen und ihrem Duft, laden ein zum Nachdenken, zum Träumen von den Wäldern Kanadas. Ihr Duft schenkt Stille, fast schon meditative Ruhe, Eins-Sein mit der Natur. "In the Woods" mit der betonten Hemlocktanne ist wirklich ein lyrischer, meditativer Duft, mit einer stark ausgeprägten Sillage, die sicher nicht jedermanns Fall ist, vor allem nicht, wenn man gerade nicht im Wald badet. Die Haltbarkeit ist exzellent. Sie reicht einen ganzen Tag lang, an dem man die Wälder durchstreift.
7 Antworten
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
loewenherz

881 Rezensionen
loewenherz
loewenherz
Sehr hilfreiche Rezension 13  
Allgäuer Latschenkiefer
Wir hatten einen struppigen Einstieg, In the Woods und ich. Ich bin schon lange - eigentlich seit immer - auf der Suche nach einem hellen, einem blonden Holzduft - einem, der nach Kinderzimmerkiefer duftet, wie in der Markthalle von Ikea oder in einem Baumarkt in der Holzabteilung - oder wie im Stuhlkreis eines evangelischen Gemeindezentrums. Mir wurde in diesem Zusammenhang In the Woods ans Herz gelegt, und - das gleich vorweg - er ist es nicht, nicht einmal nahe dran.

Später las ich hier den Kommentar meines Vorredners (gleich unter mir), und er war so großzügig und freundlich, mir seine Abfüllung (meine erste übrigens, jetzt weiß ich endlich, wie die aussehen) zu schenken. Vielen Dank noch mal dafür - das fand ich richtig nett! Die lag dann allerdings noch ein ganzes Weilchen rum, ehe ich mich mit ihr zu beschäftigen in der Lage sah, denn ich gebe zu: einen verrissenen Duft lässt man dann wohl doch ein bisschen länger liegen als einen als lebensverändernd schön beschriebenen.

Das Thema Holz, konkreter: Nadelholz - das ist gut und klar erkennbar. Er hat eine überaus intensive (meinetwegen: Hemlock-)Tannennote zu Beginn, von der durchdringenden Schärfe eines einlaufenden Erkältungsbades. Dieser Grundakkord flacht kaum ab im weiteren Duftverlauf, im Gegenteil: es drängen sich weitere, ihm verwandte Komponenten - andere Nadelhölzer, Harze und Gewürze - dicht an ihn heran und geben seinem Charakter etwas beinahe surreal Starkes und fast Adstringierendes von ganz bemerkenswerter Ausdauer. Ich empfinde In the Woods nicht als unangenehm, und doch ist da etwas Störendes - etwas, das dazu führt, dass ich ihn auf meiner Haut nicht haben will.

Ich habe jeden Winter eine wunderbare Duftkerze von Annick Goutal mit Namen 'Noel', Weihnachten. Ich bin kein Freund von Duftkerzen - absolut nicht - aber seit mir eine solche Noel-Kerze vor ein paar Jahren geschenkt wurde, muss ich jedes Jahr eine neue haben. Die Kerze riecht nach winterlichem Tannenwald (und verzichtet auf die üblichen Weihnachtsaromen von Lebkuchen und Zimtapfel) - und sie riecht ein bisschen so wie In the Woods. Ich habe auch den im Titel angeführten dunkelgrünen Badezusatz mit Latschenkiefer aus dem Allgäu. Im Winter, wenn es kalt ist draußen und irgendwie auch innen - dann gibt es weniges, das schöner ist. Auch dieser Badezusatz riecht nach In the Woods. Ich habe weiterhin - und ich überlege, ob ich das wirklich schreiben sollte - auch einen nach Tannennadeln duftenden Reiniger (einen mit abgeknickter Schnauze, so dass man unter den Rand kommt damit), den ich viel lieber mag als Meeresfrische oder Zitrone. Und auch der riecht so wie In the Woods.

Fazit: ich mag den Duft von In the Woods. In Annick Goutals wundervoller Weihnachtskerze, in meinem Erkältungsbad im Winter und auch in der Plastikflasche mit der abgeknickten Schnauze. Ich mag Tannennadeln, durchaus auch kräftig und ein bisschen künstlich. Aber nicht als Parfum und nicht auf meiner Haut.
3 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

47 kurze Meinungen zum Parfum
FloydFloyd vor 3 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Wasch den Wacholder
Aus den Wäldern
Sind so viele braune Nadeln
Worin Weihrauchharze schlummern
Die in Mulch und Erde rinnen
26 Antworten
AukaiAukai vor 2 Jahren
5
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Die Sauna im Kiefernwald
wärmt Körper und Seele.
Kühler Guss
mit Nadelsud,
durch Harzdickicht laufe ich
barfuß auf weichem Nadelteppich.
14 Antworten
GoldGold vor 3 Jahren
6
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
4
Duft
Wäre zu gern in the woods gegangen, wenn da am Ende nicht Cashmeran u. synth. süßer Amber lauerten. Don't come around here no more, mate...
10 Antworten
DuftessaDuftessa vor 1 Jahr
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wald Lichtung Lichtfontänen
In der Wirklichkeit zerfalln
1000 Kiefern Tannen
Meine Uhr tickt...
Unendlichkeit
irgendwann
vielleicht
oder
nie
13 Antworten
JonasP1JonasP1 vor 3 Jahren
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Ein großer Griff
in die Holzkiste mit Tannenzweigen
und anderem Grünzeugs
Doch irgendwas lag dabei,
das duftet unangenehm und synthetisch
14 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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